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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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alarmiert. Sansom verlagerte das Gewicht, und Taylor hustete, um zu verbergen, dass sie ihr Holster ebenfalls aufknöpfte. Doch trotz ihrer Bemühungen hallte das Geräusch laut durch den Raum.
    Sansom bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die Taylor kaum glauben konnte. Sie schob den Tisch in ihre Richtung, erwischte Taylor hart im Magen und stürzte dann zur Tür. Baldwin war sofort auf den Beinen und hinter ihr her. Taylor folgte mit gezogener Waffe und einigen Sekunden Verspätung. Sie hatte Mühe, wieder Luft zu bekommen. Sansom hatte den Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Sie war aus der Tür und rannte davon, ihre Absätze klatschten auf das Linoleum, als sie den Flur hinunterlief. Taylor und Baldwin stürzten ihr hinterher aus dem Raum.
    „Wo ist ihr Team?“, rief Taylor.
    „Keine Ahnung. Halt die Augen offen.“
    „Was zum Teufel ist hier los?“
    Sansom stürmte durch die offenstehende Eisentür. Taylor sah, dass etwas dazwischengeklemmt worden war, damit die Verriegelung nicht funktionierte. Sie hörte einen Schuss, dann einen Schrei und weitere Schüsse, die dicht aufeinanderfolgten. Sie liefen in den Flur und sahen, wie Captain Nadis auf dem Fußboden zusammenbrach. Er war von einer Kugel in die Brust getroffen worden, das Blut sammelte sich in einer dunklen Pfütze unter ihm.
    „Bleib bei ihm“, rief Baldwin. Taylor kniete sich neben den Chief und suchte hektisch nach seinem Puls, fand aber keinen. Ihm war nicht mehr zu helfen.
    Baldwin hatte sich am Eingang zum Empfangsbereich positioniert. Taylor wischte sich Nadis’ Blut an der Jeans ab und bezog ihm gegenüber Position. Sie riskierte einen kurzen Blick, sah aber nichts außer dem bestrumpften Fuß der Rezeptionistin. Sie war getroffen, ein Bein schaute unter dem Tisch hervor.
    „Keiner zu sehen“, sagte sie leise. Er nickte und schlängelte sich um die Ecke. Ein Motor heulte auf, Muschelschalen spritzen unter durchdrehenden Reifen auf. Sie eilten auf die Veranda und sahen gerade noch, wie eine schwarze Limousine mit ausbrechendem Heck auf die Hauptstraße abbog.
    Es hatte keinen Sinn, auf ein flüchtendes Fahrzeug zu schießen. Im Gegenteil, es war sogar gefährlich. Aber trotzdem fingen beide an loszufeuern, schickten Kugeln durch die dünne, kalte Luft. Ein paar Mal hörten sie einen metallischen Einschlag, doch das Auto hielt nicht an, sondern verschwand mit quietschenden Reifen um die Kurve.
    „Wir müssen ihnen nach“, rief Taylor. Baldwin senkte seine Waffe und hielt Taylor am Unterarm zurück.
    „Was machst du da? Fahren wir.“
    „Taylor, ist schon gut“, sagte er leise. „Sie werden nicht weit kommen.“
    Aus der Ferne drang das eindeutige Dröhnen eines Helikopters zu ihnen herüber.
    „Ist das Fitz’ Hubschrauber?“
    „Nein, das ist einer von unseren.“
    Der Schnee fiel jetzt sehr schnell, doch die weißen Flocken, die sich auf Baldwins schwarzen Haaren niederließen, schmolzen schnell. Er drehte sich zu Taylor um. Sein Blick war hart und kalt.
    „Die Nachricht, die ich während unseres Gesprächs mit Sansom erhalten habe, war von Garrett. Vor zwanzig Minuten wurden am Strand etwas südlich von hier drei Tote gefunden. Eine Frau und zwei Männer. Ein SBI-Agent ist vor Ort und sagt, sie gehören zu ihnen.“
    „Was meinst du damit?“
    Baldwin zeigte über seine Schulter. „Die Leute, mit denen wir den ganzen Vormittag gesprochen haben, waren nicht die, für die wir sie gehalten haben. Die echten Renee Sansom, Wally Yeager und Eliot Polakis sind tot.“

6. KAPITEL
    Nashville, Tennessee
    Colleen Keck war tief in die Hintergrundinformationen über den Zodiac versunken, als ihr Computer Alarm schlug. Sie schaute auf und sah die Worte Nags Head . War das in North Carolina? Sie schaltete ihren Onlinescanner auf den entsprechenden Kanal. Ihr Gehirn fing sofort an, die Information so zu verarbeiten, als gehöre sie zu den Mitteilungen, die sie früher am Tag erhalten hatte – welcher Serienmörder hatte in North Carolina zugeschlagen? War das Teil des Mordmusters von gestern Nacht? Oder sah sie Verbindungen, wo es keine gab? Sie war immerhin Crime-Bloggerin und neigte dazu, in jeder Ecke einen Mörder zu sehen. Tommy hätte sie als hysterisch bezeichnet.
    Sie war dankbar für die neuen Regeln in vielen Polizeirevieren, die es dem Personal gestatteten, anstatt in numerischen Polizeicodes in ganz normaler Sprache miteinander zu kommunizieren. Obwohl sie die meisten Codes der großen Metropolregionen kannte, gab es

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