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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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erwiderte sie und warf ihm ein Lächeln zu.
    „Nein, ehrlich jetzt, was denkst du gerade?“
    „Ich brauche deine FBI-Jungs nicht, okay? Ich habe ein paar von Prices Männern engagiert. Sie kleben an mir wie eine Klette.“
    Verdammte Frau. So etwas hatte er sich schon gedacht. Die blaue Limousine vier Wagen hinter ihnen folgte ihnen schon seit Nashville. Und sie machten sich keine Mühe, sich unauffällig zu verhalten. Taylor wusste, dass er sich deswegen nicht mit ihr streiten würde, denn er vertraute Price genauso sehr wie seinen eigenen Leuten. Hinterhältige, manipulative …
    „Wirklich? Danke, dass du es mir sagst.“
    „Kein Streit?“
    „Kein Streit.“
    „Wow. Okay. Dann frage ich mich jetzt, wann du mir erzählen wirst, was in Quantico passiert ist.“
    „Ich habe dir doch schon gesagt …“
    „Ich weiß , Baldwin.“
    Er lenkte den Wagen um eine besonders enge Kurve und packte das Lenkrad fester. Nach dieser Unterhaltung hätten sich seine Fingerabdrücke bestimmt für immer in dem grauen Leder verewigt.
    Im Radio spielten sie „Angel“ von Sarah McLachlan. Passende Begleitmusik für diesen Trip, dachte er. Das hier war ihre zweite Chance, der große Durchbruch. Die Spur, die zur Lösung des Pretender-Falls führen könnte.
    „Was genau weißt du?“, hakte er schließlich vorsichtig nach.
    Taylor schaltete das Radio aus. „Oh bitte. Hör auf, Spielchen mit mir zu spielen. Ich habe die Nachricht von der Grafologin gesehen. Würdest du mir bitte sagen, wieso ich von einer völlig Fremden erfahren muss, dass du suspendiert wurdest? Und warum wissen vollkommen Fremde etwas von dir, das ich nicht weiß?“
    Er stieß einen erleichterten Seufzer aus. Die Suspendierung konnte er erklären. Charlotte und den Jungen hingegen … dafür war er einfach noch nicht bereit.
    „Ich habe das nicht vor dir geheim gehalten. Ich wollte dich nur nicht damit belasten. Du hast sowieso schon viel zu viel auf dem Zettel. Das ist nur vorübergehend. Garrett arbeitet bereits daran, mich wieder in den aktiven Dienst zu holen.
    „Spuck’s aus, was genau hast du angestellt, um suspendiert zu werden? Du bist ihr Lieblingsagent.“
    „Ha. Das wüsste ich aber. Du bist nicht böse?“
    „Ich bin nur ein wenig überrascht, dass du glaubtest, das nicht mit mir teilen zu können.“
    Das war kein Nein. Er warf ihr einen Blick zu. Sie schaute ihn mit diesem direkten Blick aus ihren verschiedenfarbigen Augen an, der zeigte, dass sie ernsthaft verwirrt und ernsthaft verletzt war. Diese verärgerte Haltung hielt drei Stunden an; er fühlte sich fürchterlich. Er hätte es ihr von Anfang an erzählen müssen. Das sagte er ihr auch.
    „Taylor, ich vertraute dir mein Leben an, das weißt du. Diese Suspendierung ist nur vorübergehend. Ein Machtspielchen. Es gibt da diesen Agent namens Tucker, der es auf mich abgesehen hat. Das ist eine lange Geschichte.“
    Sie zeigte auf die Straße, die sich meilenweit vor ihnen erstreckte. „Ich habe Zeit.“
    Es war schon schlimm genug gewesen, den Tod seiner Agents bei der Anhörung vor seinem Widersacher noch einmal zu durchleben. Ihn jedoch der Frau zu erklären, die er liebte … Darauf war er nicht vorbereitet, doch er konnte es nicht länger aufschieben. Sein Leben mit Taylor war zu wichtig, und es war dumm genug gewesen, dass er überhaupt so lange gewartet hatte. Sie war eine toughe Frau, sie konnte mit der Wahrheit umgehen. Zumindest mit einem Teil davon.
    Also fing er an zu erzählen. Er legte ihr den Harold-Arlen-Fall in allen Einzelheiten dar. Wie Arlen sie alle mit dem Tunnel in seinem Keller hinters Licht geführt hatte, wie er sich mit einem anderen Pädophilen zusammengetan und mit den Leichen der kleinen Mädchen Verstecken gespielt hatte. Wie Charlotte Douglas beschlossen hatte, Beweise an den Tatort zu schmuggeln. Dass sie Baldwin davon erzählt hatte und er es dummerweise für sich behalten hatte. Wie diese Unterlassung ihn nun, sechs Jahre später, vor den Untersuchungsausschuss gebracht hatte.
    Taylor hörte aufmerksam zu. Sie stellte keine Fragen, sondern ließ ihn sich alles von der Seele reden. Sie sagte nichts, als er mit belegter Stimme von der Schießerei erzählte, an deren Ende drei Agents und Harold Arlen tot waren. Sein siebtes junges Opfer hatte überlebt. Für Baldwin war das nur ein schwacher Trost, aber immerhin ein Trost.
    Bisher hatte er ihr noch nie die ganze Geschichte erzählt. Sie kannte Bruchstücke, aber die ganze Wahrheit, dass niemand an

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