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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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dann mit wachsender Leidenschaft.
    So musste der Himmel sein. Nach Hause zu kommen zu dem Mann, den sie liebte, in der Luft der warme Duft nach Essen und das Holzaroma des offenen Kaminfeuers. Würde sie all das aufgeben können, sollte sie gefasst werden? Hör auf, daran zu denken .
    Sie erwiderte den Kuss und schlang ihre Arme um Baldwins starken Körper. Es gefiel ihr, dass er größer war als sie. Sie passten perfekt zusammen. Gerade, als sie anfing, weniger an die warme Suppe und mehr an ihr warmes Bett zu denken, entzog er sich ihr.
    „Noch nicht“, sagte er.
    „Verdammt.“ Sie fuhr mit den Fingern durch sein Haar. „Ich dachte, wir könnten vielleicht …“
    „Oh, das werden wir auch. Aber erst muss ich dir etwas wirklich Großartiges erzählen.“
    „Was?“
    „Setz dich.“
    Er führte sie an den Tisch und kehrte zum Herd zurück, um ihr eine Schüssel Suppe aufzufüllen. Vorsichtig, um nichts zu verschütten, kam er wieder zu ihr und stellte die Schüssel vor sie auf den Tisch.
    „Iss“, befahl er. Sie wagte nicht, sich zu widersetzen. Er hatte ein Ass im Ärmel, das merkte sie. Vorsichtig tauchte sie den Löffel in die goldgelbe Flüssigkeit und ließ das Salz auf ihren Geschmacksknospen explodieren. Oh, das tat so gut.
    Nach mehreren Löffeln legte sie den Esslöffel beiseite. „Okay. Raus damit. Du siehst aus wie ein kleiner Junge auf seiner Geburtstagsparty, der es kaum erwarten kann, die Torte anzuschneiden.“
    Baldwin atmete tief durch und grinste. „Ich weiß, wer er ist.“
    „Du weißt, wer er ist?“
    Noch während sie die Worte aussprach, dämmerte es ihr. Der Atem stockte in ihrer Kehle.
    Baldwin reichte ihr seine Aufzeichnungen.
    Die Suppe war vergessen.

7. November

21. KAPITEL
    „Lies es mir noch mal vor.“
    Der Kurier hatte das Päckchen von Wendy Heinz um halb acht Uhr morgens abgeliefert, und fünfzehn Minuten später waren Taylor und Baldwin schon unterwegs. Sie sollten gegen vierzehn Uhr Ortszeit in Forest City ankommen, und Baldwin war ziemlich sicher, noch zwanzig Minuten gutzumachen, wenn sie ihr aktuelles Tempo beibehalten könnten. Er saß am Steuer, und Taylor las ihm derweil vor, was Wendy ihnen alles geschickt hatte. Sie waren kurz hinter Knoxville, der Himmel zeigte ein stürmisches Grau. Der Regen aus Westen war ihnen auf den Fersen – ein Regen, der sich in den Bergen North Carolinas über Nacht in Schnee verwandeln würde. Der Blue Ridge zog für sie eine zu seinem Namen passende Show ab, der kobaltblaue Horizont wirkte verschwommen und formlos.
    Taylor blätterte zum Anfang der Akte zurück und fing noch einmal von vorne an.
    „Ewan wurde 1980 als zweiter von drei Jungen geboren. Seine Mutter hieß Elizabeth, genannt Betty, der Vater Roger. Betty stammte aus Forest City. Ihrem Dad, Edward Biggs, gehörte ein Barbecue-Restaurant, das nach seinem Tod in ihren Besitz überging. Damals war sie neunzehn. 1977 traf sie Roger Copeland, der erfolgreich als dritter Baseman für die Richmond Braves spielte, dem Nachwuchsteam aus Atlanta. Sie heirateten und bekamen 1978 ihr erstes Kind, einen Sohn namens Edward, benannt nach ihrem Vater. 1980 folgte Ewan und 1982 Errol. Weißt du, das ist seltsam. Nach dem Prozess gibt es keinerlei Informationen mehr über den jüngsten Bruder. Ich frage mich, wo er wohl ist?“
    „Wir werden uns umhören müssen. Ich bin sicher, irgendjemand weiß, was aus ihm geworden ist.“
    „Das macht mich ganz kribbelig. Er gehört zu jemandem, Baldwin. Er hat eine Vergangenheit, ein Leben.“
    „Natürlich hat er das. Das haben wir alle, Honey. Wir erfahren ja nur von ihnen, wenn diese Vergangenheit sich zu einer brodelnden Masse aus Hass verwandelt hat und sie verzweifelt oder voller Lust um sich schlagen. Aber sie alle kommen irgendwo her. Ob sie nun ein Produkt ihrer Erziehung sind oder damit geboren wurden, an irgendeinem Punkt in ihrem Leben waren auch sie mal unschuldig.“
    Sie schüttelte den Kopf, sodass ihr Pferdeschwanz hin und her schwang, und schaute aus dem Fenster. „Ewan Copeland war niemals unschuldig.“
    Baldwin sah das genauso, sagte aber nichts. Natur oder Erziehung, die uralte Frage. Wenn Ewan das Kind einer nicht kranken Mutter gewesen wäre, hätte er sich dann zu einem normalen, gesunden Mann entwickelt? Vielleicht sogar Baseball gespielt wie sein Dad?
    Taylor war still geworden. Er streckte eine Hand aus und legte sie auf ihre. „Einen Penny für deine Gedanken.“
    „So billig sind die nicht zu haben“,

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