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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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an, zu erzählen.
    „Seitdem sie ein kleines Mädchen gewesen war, hatte Elizabeth Biggs Copeland Probleme gehabt. Sie war die Art Mädchen, die man heikel nannte, was nichts anderes hieß, als dass sie total verrückt und böswillig war. Es gab nicht eine Seele in dieser Stadt, die keine Angst vor ihr hatte, vor allem wir, die wir mit ihr in einer Klasse waren. Betty Biggs – man kann sich vorstellen, welche Spitznamen man ihr gegeben hat. Sie wurde ziemlich oft geärgert.
    Sie war nicht offenkundig böse, nur … um sie herum passierten Dinge. Katzen verschwanden und tauchten Tage später tot und misshandelt in den Gärten ihrer Besitzer auf. Man verdächtigte Betty, einige Feuer gelegt zu haben. Sie fingen klein an, in Papierkörben und Ähnlichem, aber als sie älter wurde …“ Er schüttelte den Kopf. „Die Häuser von zweien ihrer Freunde brannten mitten in der Nacht bis auf die Grundmauern nieder. Beim ersten Mal war sie ungefähr acht, und niemand war zu Hause. Beim zweiten Mal war Betty zwölf. Ein kleines Mädchen namens Tabitha starb zusammen mit seinem Hund. Betty hatte sich an dem Tag in der Schule mit Tabitha gestritten. Ich weiß allerdings nicht mehr, worüber. Vermutlich über irgendeinen Jungen. Betty hatte in ihren jungen Jahren einige Schwierigkeiten mit dem anderen Geschlecht.“
    Baldwin beugte sich vor. „Sie sagen, man verdächtigte sie. Wurde sie wegen der Feuer niemals angeklagt?“
    „Da gab es nichts zum Anklagen. Es gab keine Beweise, dass sie irgendetwas damit zu tun hatte. Mein Dad war vor mir Chief und sein Dad davor. Sie waren gute Cops, aber sie hatten nicht die Möglichkeiten, die uns heute zur Verfügung stehen. Sie mussten sich auf die damals üblichen Methoden verlassen. Ihre Ermittlungen beruhten auf Befragungen von Augenzeugen, in diesem Fall von nicht sonderlich zuverlässigen Augenzeugen, denn es handelte sich um Kinder, die fürchterliche Angst hatten, in Schwierigkeiten zu geraten oder, schlimmer noch, von Betty bei lebendigem Leib gehäutet zu werden, wenn sie sie verrieten. Hier unten gibt es die Art von Gewalt nicht, die Sie in den großen Städten haben. Bei uns hat alles immer nur mit Drogen zu tun – die Kids hier in der Gegend haben nichts Besseres zu tun, als high zu werden, und das machen sie richtig gut. Aber damals gab es wesentlich weniger und geringfügigere Verbrechen. Ein Kind des Mordes an seiner Freundin anzuklagen – also das war einfach unvorstellbar.“
    „Es wurde also unter den Teppich gekehrt?“, fragte Taylor.
    „Nicht ganz. Nach dem Vorfall gingen die meisten Leute Betty aus dem Weg. Tabithas Familie zog fort, über die Geschichte wurde nur hinter vorgehaltener Hand geredet. Es hat Betty aber einen gehörigen Schrecken eingejagt; sie wurde ruhiger, und die seltsamen Vorkommnisse nahmen ab. Sie schaffte es, ohne größere Zwischenfälle die Highschool zu beenden. Im letzten Schuljahr fing sie an, mit Roger Copeland auszugehen. Er war ein paar Jahre älter als wir und in unser aller Augen ein Gott. Ein talentierter Spieler der Minor League mit Aussicht, aufzusteigen. Er war ein verdammt guter Baseballspieler und wurde entsprechend behandelt. Niemand wusste, was er in Betty sah, außer dass sie promiskuitiv war. Ich meine, sie sah ganz gut aus, aber sie war so leer. So distanziert. Irgendetwas in ihren Augen hat mir immer Gänsehaut verursacht.
    Wie auch immer, direkt nach dem Schulabschluss wurde Betty schwanger. Sie heirateten, bekamen Edward, dann Ewan und Errol. Oberflächlich wirkte alles in Ordnung. Bettys Eltern waren zu diesem Zeitpunkt beide schon verstorben, und das Restaurant brachte ihr ein gutes Auskommen ein. Betty kam mir der Mutterrolle gut zurecht, obwohl alle drei Jungs etwas kränklich waren. Sie litten an komischen Sachen, nicht die üblichen Kinderkrankheiten wie Windpocken. Nein, die Jungen mussten immer gleich ins Krankenhaus, um sich einer vorbeugenden OP oder teuren Tests auf Krankheiten, von denen niemand je etwas gehört hatte, zu unterziehen. Um ehrlich zu sein, so etwas hatten wir hier noch nie gesehen. Aber soweit wir wussten, machte sie nichts Falsches. Zumindest nicht offensichtlich.“
    Chief Morgan wurde still. Wie auf Kommando kam in diesem Moment das dampfend heiße Essen. Morgan hatte recht, die Burger waren ausgezeichnet. Heiß und saftig, perfekt gewürzt, und die dünnen Pommes frites waren schön kross, so wie Taylor sie am liebsten mochte.
    Baldwin wischte sich den Mund mit der Serviette ab. „Gute

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