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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Kopf, genau wie seine Mama. Wissen Sie, dass er mit gerade einmal sechzehn Jahren ein Mädchen vergewaltigt hat? Wie kommt ein junger Mann nur auf so eine Idee? Woher weiß er überhaupt, dass so etwas geht? Ich schätze aus Filmen oder diesen Männermagazinen. Der Staat hat ihn schneller verhaftet, als man herrjemine sagen konnte. Danach hat niemand je wieder etwas von ihm gehört.“
    „Das sind also Ruths Jungen, auf die Sie hier aufpassen?“, wollte Taylor wissen.
    „Oh nein. Ruth wohnt nicht in Forest City. Sie ist auch nicht verheiratet, obwohl ich ihr damit ständig in den Ohren liege. Nein, sie hat studiert, um Wissenschaftlerin zu werden. Sie arbeitet für die Stadt Raleigh und wohnt auch dort.“
    Baldwin verlagerte sein Gewicht. „Ach ja? Was tut sie dort?“
    „Irgendwelches kriminaltechnisches Zeug. So wie in den Fernsehsendungen, CSI und so. Obwohl sie mir immer erzählt, dass das alles Quatsch ist und mit ihrer Arbeit nichts zu tun hat. ‚Es ist eine echte Plackerei, Mama‘, sagt sie immer. ‚Überhaupt nicht cool und glamourös, und außerdem tragen wir keine Waffen.“
    „Sie ist forensische Wissenschaftlerin?“, hakte Taylor nach.
    „Ja, so nennt sich das wohl. Ein kluges Mädchen, meine Ruth. Ich wette, sie würde sich liebend gerne mit Ihnen unterhalten, Agent Baldwin. Sie spricht andauernd über das FBI und davon, dass sie gerne auf die Academy gehen würde. Der Auswahlprozess ist wohl aber ziemlich streng.“
    „Ja, das ist er. Haben Sie ein Foto von Ruth?“, fragte Baldwin. Taylor musste ihn nicht anschauen, sie wusste auch so, dass er vor Spannung förmlich zitterte. Langsam dämmerte ihr, warum. Oh Gott.
    Die Stimmung von Mrs Anderson hatte sich wieder gebessert; die Erfolge ihres Kindes überstrahlten alle Trauer, die sie über den Verlust des Vaters ihrer Tochter empfunden hatte. „Aber sicher. Gleich hier im Wohnzimmer. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen, es hängt zusammen mit den anderen Familienfotos an der Wand.“
    Das formelle Wohnzimmer war in einem glänzenden Eierschalton gestrichen. Der dicke Orientteppich schluckte jedes Geräusch ihrer Schritte. Die Familienbilder nahmen eine ganze Wand ein, eine riesige Collage der verschiedenen Generationen. Taylors Herz klopfte lauter, als sie näher trat.
    Mrs Anderson zeigte auf ein Foto direkt in der Mitte.
    „Das hier ist das Beste von ihr. Es wurde gleich nach ihrem Collegeabschluss gemacht. Sehen Sie, sie trägt immer noch ihren Hut und die Robe. Sie sieht in Blau so zauberhaft aus.“
    Taylor schlug sich die Hand vor den Mund, um nicht laut zu fluchen.
    Wenn sie so lächelte, war die falsche Renee Sansom beinahe hübsch.

25. KAPITEL
    Taylor konnte das Haus von Mrs Anderson gar nicht schnell genug verlassen. Sie hatte das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Sie waren beinahe von der Schwester des Pretenders getötet worden. Seiner Schwester . Sie war zwar nur eine Halbschwester, aber dennoch sein Fleisch und Blut. Er hatte sie irgendwie aufgespürt und sie dazu gebracht, für ihn zu arbeiten. Und Taylor hatte sich Sorgen um sie gemacht. Guter Gott .
    Als sie das weiche, von feinen Falten überzogene Gesicht von Mrs Anderson betrachtete, erfüllte sie ein überwältigender Zorn. Diese Frau hatte geholfen, die Saat des Bösen zu säen, die bisher mindestens sieben Todesopfer gefordert hatte. Entweder wusste sie nicht, dass ihre Tochter eine Psychopatin war, oder es war ihr egal.
    Taylor durfte sich nichts anmerken lassen, also schluckte sie ihre Gefühle herunter und behielt ein verkrampftes Lächeln bei. Ihre Fingernägel gruben sich in die Handflächen. Baldwin und sie brauchten mehr Informationen. Hintergründe. Geschichte. Kontaktinformationen, wenn sie die der Frau entlocken konnten. Sie konzentrierte sich darauf, ihren Herzschlag zu beruhigen und ihre ruhige, professionelle Haltung zurückzuerlangen. Dennoch wollten die rechten Worte nicht kommen. Zu ihrer Erleichterung spürte Baldwin, dass sie noch nicht sprechen konnte, und übernahm die weitere Gesprächsführung. Er trug dick auf.
    „Mrs Anderson, wir würden sehr gerne mit Ruth sprechen. Ich bin immer auf der Suche nach qualifizierten Kriminaltechnikern. Mein Team in der BAU, der Abteilung für Verhaltensforschung, hat immer mindestens einen forensischen Wissenschaftler an Bord, manchmal auch zwei. Wenn sie für mich nicht die Richtige ist, könnte ich sie vielleicht für eine andere Position vorschlagen und wenigstens ein oder zwei

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