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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Vorstellungsgespräche für sie organisieren. Die neuen Kurse an der Academy fangen bald an. Wenn sie für uns die Richtige ist, könnte sie vielleicht als Quereinsteigerin mitmachen.“
    „Das würden Sie für sie tun?“ Mrs Andersons Augen schimmerten feucht. Nein, sie hatte keine Ahnung. Sie war zu süß, zu ehrlich. Was mit ihrer Tochter los war, wusste sie vermutlich wirklich nicht. Zumindest nicht auf bewusster Ebene. Vielleicht hatte sie gespürt, dass irgendetwas nicht stimmte, vielleicht war Ruth aber auch einfach nur eine hervorragende Schauspielerin. Wie auch immer, die Frau hatte eine Mörderin zur Welt gebracht. Eine Verrückte. Gab es etwas in Roger Copelands Genen, das Wahnsinn hervorrief? Betty hatte eine entsprechende Vorgeschichte, aber Stephanie Anderson erschien ihr ziemlich normal. Betty und Stephanie – zwei so verschiedene Frauen. Und doch beides Mütter von Mördern, deren einzige Gemeinsamkeit das Sperma von Roger Copeland war.
    Sie hörte Fitz’ Stimme im Kopf. Wenn es aussieht wie eine Ente und quakt wie eine Ente …
    Baldwin sprach immer noch mit Mrs Anderson. Taylor zwang sich, der Unterhaltung wieder zuzuhören.
    „Ich würde mich sehr gerne mit ihr darüber unterhalten. Wir schauen immer, dass wir die offenen Stellen so schnell wie möglich neu besetzen, also je eher ich mit ihr sprechen kann, desto besser. Haben Sie eine Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse von ihr?“
    Mrs Anderson strahlte förmlich. „Natürlich habe ich die. Lassen Sie mich schnell mein Adressbuch holen. Ich habe alles von ihr aufgeschrieben, weil ich mir solche Sachen nie merken kann. Dank dem, der den Nummernspeicher im Telefon erfunden hat.“ Sie schaute auf ihre Uhr. „Warum versuchen wir nicht, sie jetzt gleich zu erreichen? Ich habe seit ein paar Wochen nicht mehr mit ihr gesprochen. Sie geht nicht ans Telefon, die geschäftige kleine Maus.“
    Baldwin grinste breit. „Wissen Sie was? Lassen Sie mich anrufen. Ich würde sie gerne überraschen.“
    „Oh Dr. Baldwin. Sie sind ein guter Mensch. Ruth wird sich so freuen.“
    Sie eilte zurück in die Küche. Taylor und Baldwin warteten einen Moment, um ihr einen Vorsprung zu verschaffen. Baldwins Miene veränderte sich. Das Grinsen verschwand, und tiefe Schatten zeichneten sich unter seinen markanten Wangenknochen ab. Taylor drückte seinen Arm, dann flüsterte er ihr ins Ohr.
    „Wenigstens wissen wir jetzt, wer die falsche Sansom war. Copeland hat alles schön in Familienhand gelassen.“
    „Meinst du, Mrs Anderson hat wirklich keine Ahnung, oder macht sie uns etwas vor?“
    „Ich glaube, sie weiß wirklich nicht, was aus Ruth geworden ist. Aber wir werden das nicht lange für uns behalten können. Mrs Anderson wird sicher wissen wollen, wie es für ihre Tochter gelaufen ist. Und wir müssen verhindern, dass Ruth mit Copeland Kontakt aufnimmt. Er darf nicht wissen, wie dicht wir ihm auf den Fersen sind.“
    „Vielleicht braucht es aber genau das, um ihn aus seinem Versteck zu locken?“
    „Ich weiß nicht, Taylor.“
    „Baldwin, das hier ist eine wirklich kleine Stadt. Ein FBI-Agent und eine Polizistin aus Nashville? Das hat inzwischen doch schon die Runde gemacht. Wenn er noch mit irgendjemandem von hier in Kontakt steht, weiß er es bereits.“
    „Ich wette, dass tut er nicht. Ich glaube, er will so weit weg von diesem Ort bleiben, wie nur irgend möglich.“
    Hinter ihnen ertönte ein Geräusch, und sie verstummten.
    „Da ist es ja“, flötete Mrs Anderson. „Mal sehen. Haben sie etwas zu schreiben da?“
    „Einen Moment.“ Baldwin zog sein kleines Quo-Vadis-Habana-Notizbuch aus der Jackentasche. Taylor hatte es online für ihn gekauft, und er trug es immer bei sich. Er musste sich bald mal ein neues bestellen, das hier war beinahe voll. Das feine Clairefontaine-Papier wollte er inzwischen gar nicht mehr missen, so gut fühlte es sich an, darauf zu schreiben.
    Er schlug eine neue Seite auf und sagte: „Von mir aus kann es losgehen.“
    Mrs Anderson las alle Informationen über ihr ältestes Kind vor – Telefonnummer zu Hause und am Arbeitsplatz. Adresse, E-Mail. Ruth Copeland Anderson wohnte in Raleigh, North Carolina, und arbeitete für das Durham Police Department. Der Verräter in ihrer Mitte. Wenigstens ergab es jetzt auf eine perverse Art Sinn, warum alle ihre Proben und Beweise aus dem Wohnwagen in Asheville und von Fitz’ Boot verunreinigt waren.
    Mrs Anderson reichte Baldwin das Telefon. „Drücken Sie einfach auf Kurzwahl

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