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Teufelspfad

Teufelspfad

Titel: Teufelspfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Ellison
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Er musste sich zwingen, nicht einen erleichterten Seufzer auszustoßen. Sie machten nur ihren Job. Es waren Taylors Beschützer.
    „Sie schläft. Wer sind Sie?“
    „Ich bin Wells. Das ist Rogers. Miss Taylor hat uns engagiert. Personenschutz. Sie hat ihre Meldung ausgelassen.“
    Er war nicht dumm, er würde kein weiteres Risiko mehr eingehen. Das hätte er schon in North Carolina tun sollen, bevor alles den Bach runterging.
    „Ihre Ausweise bitte.“
    Sie zogen ihre Ausweise hervor. Die Bilder passten zu ihren Gesichtern, das P mit dem Dollarzeichen – Prices Firmenlogo – war auch da. Alles sah rechtmäßig aus.
    Der Größere der beiden verlagerte ein wenig sein Gewicht, eine winzige Bewegung. Baldwin sah, dass seine Hand jetzt auf dem Griff seiner Waffe ruhte.
    „Sir, ich muss Sie erneut fragen. Wo ist Miss Taylor?“
    „Ihr geht es gut. Wir stehen hier draußen zu exponiert. Kommen Sie bitte mit rein.“
    Die Männer folgten ihm, ohne zu zögern, sodass er sich fragte, wie befehlend seine Stimme wohl geklungen haben mochte. Sie arbeiteten nicht für ihn, sie arbeiteten für Taylor. Vielleicht hatte sie sie angewiesen, auch Baldwins Anordnungen Folge zu leisten? Nein, das sah ihr nicht ähnlich. Verdammte Frau, besorgte sich einfach selber Personenschutz. Als wenn das FBI nicht ausreichend wäre. Als wenn er nicht ausreichend wäre.
    Er sammelte sich, während er die beiden Männer in die Küche führte, die mit einem Mal sehr klein wirkte. Die Bodyguards waren zwar nicht so groß wie Baldwin, aber dafür sehr viel breiter. Sie wirkten stark und fähig.
    „Tee?“, fragte er und zeigte auf den Kessel.
    Beide schüttelten den Kopf. Baldwin nahm an, dass Tee für diese Jungs nicht das richtige Getränk war. Vermutlich tranken sie eher Batteriesäure auf Eis oder so.
    „Verzeihen Sie, Sir, aber wir müssen uns persönlich davon überzeugen, dass es Miss Taylor gut geht. Befehl von Mr Price“, sagte Wells.
    „Das verstehe ich. Ihr geht es gut. Sie ist nur müde. Ich wollte, dass sie ein wenig schläft. Sie hat ein paar anstrengende Tage hinter sich.“
    „Wem sagen Sie das. Aber …“
    „Ich werde sie jetzt nicht wecken, damit Sie Prices Neugier befriedigen, haben Sie das verstanden?“ Baldwin versuchte, einen freundlichen Ton beizubehalten, aber langsam reichte es ihm. Wells erkannte die Anzeichen drohenden Ärgers, wog seine Möglichkeiten ab und nickte kurz.
    „Nur eine Sekunde“, sagte er und holte sein Handy heraus. Baldwin hörte Prices Stimme am anderen Ende. Wells übermittelte ihm den aktuellen Status, sagte ein paar Mal „hm, hm“ und reichte das Telefon dann an Baldwin weiter.
    „Er möchte mit Ihnen sprechen.“
    Baldwin nahm das Handy.
    „Hallo Mitchell.“
    „Nun, du klingst nicht so verärgert, wie ich es erwartet hatte. Sie hat mir erzählt, dass du deine Jungs abgezogen hast. Ich denke, sie will dir gegenüber nicht zugeben, dass sie Angst hat, Baldwin.“
    „Du hättest mir etwas sagen können, nachdem sie dich angerufen hat.“
    „Und die Rache des Khan heraufbeschwören? Auf keinen Fall. Das ist ihre Sache und ihr Geld.“
    „Du hast recht, Mitchell. Sie muss allein entscheiden, wem sie im Moment traut. Ich will dich nicht länger aufhalten, sondern nur sichergehen, dass diese Jungs zu dir gehören.“
    „Das tun sie. Pass auf dich auf, Baldwin. Und auf sie.“
    Baldwin legte auf und reichte das Handy an Wells zurück, der es in seine Jackentasche steckte.
    „Wir warten dann hier, bis sie aufwacht, Sir.“
    „Okay. Setzen Sie sich. Sie schläft jetzt seit einer guten Stunde. Ich werde sie um sieben wecken. Versuchen Sie, nichts kaputtzumachen, während Sie warten.“
    Sie setzten sich nicht, aber Wells lehnte sich gegen die Arbeitsplatte in der Küche und verschränkte seine mächtigen Arme vor der Brust. Sein Partner Rogers war der Stillere der beiden. Er schaute einfach nur zu Boden, als wäre die Maserung im Holz das Faszinierendste, was er je gesehen hatte. Ab und zu schaute er auf, als bitte er um Erlaubnis, weiterhin eine Statue imitieren zu dürfen.
    Baldwin zuckte mit den Schultern und überließ die beiden sich selbst. Es fühlte sich merkwürdig gut an, sie in der Nähe zu haben. Langsam geriet alles außer Kontrolle, die Sandkörner fielen immer schneller durch das Uhrenglas. Er spürte, dass etwas in der Luft lag, eine Art Erwartung, heraufziehendes Verderben. Sie eilten der Lösung des Falles entgegen, ob sie es nun wollten oder nicht.
    Er rief Lincoln an

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