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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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könntest, um dich von ihm zu befreien?«
    Damian senkte den Blick. Er wollte nicht zugeben, dass es genau das war, was er sich erhoffte, doch Luzifer erwartete ohnehin keine Antwort und fuhr sogleich fort:
    »Du bist jetzt Herrscher der Unterwelt, der Tartaros ist ein Teil von dir, so wie jede andere Ebene der Hölle. Du kannst dem Tartaros nicht schaden, ohne dir selbst ins eigene Fleisch zu schneiden. Du kannst nicht einfach einen zweiten Himmel schaffen, so funktioniert das nicht.«
    Damian blickte hoch. »Und wenn doch?«
    »Du siehst die Aufgabe als Herrscher der Unterwelt immer noch als etwas Böses an, den Teufel als die Personifizierung des Bösen. Aber hast du nicht längst erkannt, dass das Böse von den Menschen ausgeht, von ihren Seelen? Sie sind es, die das Böse schaffen, sie begehen die Taten, sie erschaffen die Dämonen. Wir wachen über sie, die dunklen Seelen, halten sie im Tartaros fest, wo sie hingehören, und ja, wir verlieren uns bei dieser Aufgabe selbst.«
    »Willst du dich als Opfer darstellen? Als verkannten Helden, der die Menschheit und den Himmel schützt? Wenn du so erpicht darauf warst, das Böse eingesperrt zu lassen, wieso hast du dann dafür gesorgt, dass es sich mehrt?«
    Luzifer stieß die Luft aus. »Ich sagte doch bereits: Das Gute kann ohne das Böse nicht existieren. Welchen Wert hat das Gute denn noch, wenn es nichts Böses mehr gibt?«
    »Das Gute wird niemals wertlos sein. Es wird bleiben, was es ist.«
    »Unsinn!« Luzifer versuchte seine Arme zu bewegen, aber er war immer noch an das Rad genagelt, und so verzog er nur das Gesicht und atmete tief durch. »Du willst dieses Mädchen«, redete er schließlich weiter. »Ich verstehe dich, aber du kannst ihr keinen Himmel erschaffen. Der Himmel ist Jahwes Reich, nicht deines. Die Hölle wird immer die Hölle bleiben, auch wenn du die Todesengel verbannst. Du wirst den Einfluss des Tartaros auf dich nicht schmälern. Im Gegenteil. Du machst ihn nur wütend. Du musst ihm Seelen geben, oder er wird dich verschlingen.«
    »Das ist eine Lüge.« Damian versuchte seine ausdruckslose Miene aufrechtzuerhalten, doch tief im Inneren spürte er, wie all seine Hoffnungen zerschmettert wurden. Er hatte mit seinem Vater sprechen wollen, um Antworten zu erhalten, jetzt wünschte er jedoch, er hätte den Schleier zu dieser Ebene nie geöffnet. Denn Luzifer hatte recht: Damian wollte die Hölle zu einer neuen Dimension des Himmels machen. Er wollte sie neu ordnen und ihren Schrecken vernichten. Er wollte ein Gott über das Licht sein und nicht über die Dunkelheit. Die Worte seines Vaters klangen allerdings beunruhigend glaubwürdig. Würde der Tartaros sich tatsächlich wehren? Würde er es Damian unmöglich machen, ein guter Teufel zu sein?
    Wie naiv er war! Wie hatte er auch nur einen Moment daran glauben können? Wie hatte er es wagen können, zu hoffen? Er hatte gedacht, wenn er die Todesengel, Höllenhunde und Dämonen in den Tartaros verbannte und nur noch er übrig blieb, würden die Menschen auf dem richtigen Pfad bleiben. Die Hölle würde aufblühen, und bis Emily starb und zu ihm kam, hätte er hier einen Ort erschaffen, an dem sie beide die Ewigkeit verbringen konnten – glücklich. Doch mittlerweile sollte er eigentlich wissen, dass die Menschen vom rechten Pfad abzweigten, ob sie nun von einem Todesengel beeinflusst wurden oder nicht. Die Menschen begingen die Taten, sie erschufen die Dämonen, vergifteten ihre Seelen. Gab es denn überhaupt keine Möglichkeit? Und wieso redete er überhaupt mit Luzifer darüber? Sein Vater würde seine Macht nicht mehr zurückerlangen, es sei denn, ein Schutzengel vernichtete Damian mit seinem Amulett, aber das würde so bald nicht geschehen. Denn garantiert wollte kein Schutzengel über die Hölle herrschen. Aber Luzifer war bereits zu vergiftet, um Damian ehrliche Antworten zu geben. Wer wusste schon, was der alte Teufel ausheckte? Vielleicht war es ja doch möglich, die Hölle, den Tartaros für immer zu zerstören, das Böse auszumerzen?
    »Du handelst aus den falschen Gründen«, riss ihn sein Vater aus den Gedanken, und erst jetzt bemerkte Damian wie intensiv Luzifer ihn die ganze Zeit über beobachtet hatte.
    »Was soll das heißen?«
    Luzifer hob die Schultern, soweit seine Haltung dies zuließ. »Du willst einen Himmel schaffen, um einem Mädchen zu gefallen. Das funktioniert nicht. Glaube mir!«
    Ein allzu vertrauter Schmerz meldete sich in seiner Brust, und Damian beeilte sich, ihn

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