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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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ja, geradezu durchdrungen von der Essenz des Tartaros, aber es fiel ihm leichter, sie auszusperren, sie zu ignorieren und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Es war, als wäre der Tartaros weit weg, und er hörte nur noch sein Echo. Es war beinahe … friedlich.
    »Wieso bist du hier?« Jophiels Stimme riss ihn aus seiner Verzückung. Erst jetzt bemerkte er, dass er mit einem etwas zu breiten Lächeln dasaß, das für manche vielleicht sogar irre aussehen mochte.
    Damian schüttelte den Kopf und erinnerte sich an den Grund seines Erscheinens. Die Ruhe in Jophiels Nähe bestärkte ihn in seinem Entschluss, noch nicht aufzugeben und Luzifers Worten kein Gewicht beizumessen.
    »Es sind fast drei Monate, Damian.« Vorsicht sprach aus Jophiels Stimme und auch in seinen Augen war sie zu lesen. »Wir haben nichts von dir gehört. Und jetzt bist du plötzlich hier.«
    »Ich bin noch der alte«, versuchte Damian den alarmierten Freund erst einmal zu beruhigen. »Ich bin nicht gekommen, um Ärger zu machen, ich … verspreche es.«
    Jophiels Schultern schienen sich kaum merklich zu entspannen, doch er blieb wachsam. »Weiß sie , dass du wieder zurück bist?«
    »Ich bin hier, um mit dir zu reden … sonst nichts.«
    Ein schwaches Nicken. Dann stellte Jophiel ein Glas auf den Tresen und füllte es mit bernsteinfarbener Flüssigkeit. »Du warst einfach fort«, sagte er schließlich und betrachtete das Leuchten im Glas. »In einem Moment warst du noch da und im nächsten verschwunden.« Er sah auf, und ihre Blicke trafen sich. »Emily ist beinahe krank vor Sorge, Damian. Du bist praktisch unter unseren Händen verschwunden, und seither hat niemand mehr etwas von dir gehört. Jeden Tag kommt sie zu mir, um zu fragen, ob ich etwas über dich wüsste. So kann das nicht weitergehen. Du musst mit ihr reden. Sag ihr, dass du nicht wiederkommst oder auch nicht, aber sag ihr irgendetwas , sodass sie weiterleben kann. Diese Ungewissheit …« Er schüttelte den Kopf und seufzte. »Das hat sie nicht verdient. Gib ihr Antworten!«
    Damian unterdrückte ein verächtliches Schnauben. »Antworten«, stieß er hervor. »Ich kann ihr keine Antworten geben, solange ich sie selber nicht habe. Ich kann ihr nicht sagen, dass ich niemals wiederkommen werde, solange ich alles dafür tue, um zu ihr zu gelangen.«
    Jophiel zog die Augenbrauen zusammen. »Was soll das heißen? Was hast du vor?«
    Damian erzählte ihm von seinem Plan, das Böse zu schwächen, es aus der Hölle auszumerzen, indem er den Tartaros aushungerte und mit der Verbannung der Todesengel half, die Seelen in den Himmel zu führen. Über kurz oder lang sollte auch die Hölle zu einem gütigen Ort werden, der Tartaros vergehen, die Reiche der Toten – Himmel und Hölle – sich vereinen. Damian würde vom Einfluss des Bösen befreit werden und eine Welt der Güte erschaffen. Er wollte ein Gott sein, kein Teufel, und gemeinsam mit seinem anderen Onkel, Jahwe, herrschen.
    Jophiel lauschte mit leuchtenden Augen, und erst als der zweite Barmann zu ihm kam und fragte, ob alles in Ordnung sei, kam er wieder zu sich. Vielleicht war dem Kollegen aufgefallen, dass die Barhocker neben Damian leer blieben und niemand in seiner Nähe war, weshalb Jophiel auch niemanden zu bedienen hatte. Dafür drängten sich auf der anderen Seite der Bar die Durstigen. Im Augenblick konnte Damian aber keine Unterbrechungen gebrauchen und erst recht keine Ablenkung. Er war hier, um die Zukunft zu planen, und daher schickte er den zweiten Barmann mit einer kleinen Kopfbewegung wieder weg. Der Mann gehorchte sofort, folgte dem von Damian gesandten Impuls, und Jophiel erwachte nun endgültig aus seiner Starre.
    »Auf welche Weise haben sich deine Fähigkeiten erweitert?«, fragte er, ohne sich die Mühe zu machen, die Sorge in seiner Stimme zu unterdrücken.
    Damian ergriff das Glas und nahm lächelnd einen Schluck. Der Inhalt schmeckte nicht besser als damals als Mensch. »Ich kann alles tun«, antwortete er dem einstigen Engel dann. »Für mich gibt es keine Grenzen.« Seine Stimme schlug in Bitterkeit um. »Alle Wege stehen mir offen, ich bin zu allem fähig, ich kann wirklich alles tun, nur …« Er lachte freudlos auf. »Mit Emily zusammen sein, das kann ich nicht.« Er blickte hoch in die meerblauen Augen, die immer noch engelhaft wirkten. »Mein Vater meint, ich werde sie töten. Nein, Schlimmeres. Eines Tages werde ich ihr Schlimmeres antun als den Tod.«
    Jophiels Miene blieb völlig ausdrucklos. »Du

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