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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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und die gütige Leitung der Menschen das Gute zu stärken und es auch in die Hölle einziehen zu lassen. Es musste möglich sein. Und Damian musste mit jemandem sprechen, der ihn nicht anlügen würde, und der ebenfalls daran geglaubt hatte.
    Diesmal musste er auf der Suche nach Jophiel nicht durch Kälte und Schnee gehen, er musste nicht die ganze Stadt absuchen. Er teilte einfach die Schleier der Dimensionen und betrat die Welt der Sterblichen, Emilys Welt, inmitten der Einkaufspassage der Stadt. Es war Freitagabend. Diese Information erhielt er, weil er sie im Moment haben wollte, in seiner Welt war sie unnütz. Dort zählten Stunden und Tage nicht.
    Ein paar Passanten sahen ihn einen Moment lang verwirrt an, blinzelten und versuchten zweifelsohne zu verstehen, wie er so plötzlich aus dem Nichts hatte auftauchen können. Doch Damian winkte sie einfach weiter, und die Menschen gehorchten. Er wusste, seine grünen Augen strahlten ungewöhnlich, aber die meisten schienen die richtigen Instinkte zu besitzen. Niemand starrte ihn an, lieber machten die Leute einen Bogen um ihn und senkten den Blick, wenn er vorbeiging. Vermutlich waren sie sich dessen nicht einmal richtig bewusst. Es mochte eine Art sechster Sinn sein oder auch eine Eingebung durch ihre Schutzengel. Geht dem Teufel aus dem Weg!
    Damian kümmerte sich nicht darum. Er marschierte geradewegs auf die Bar zu, in der er als Mensch Alkohol getrunken hatte. Komisch, dass Jophiel ausgerechnet dort anzutreffen war.
    Die Tür schwang auf, ohne dass Damian sie berührt hatte. Er wollte sich nicht mit solchen Albernheiten aufhalten, schließlich stand ihm ein wichtiges Gespräch bevor. Er konzentrierte sich darauf, die Dämonen von ihm fernzuhalten und Antworten zu bekommen. Was die Menschen von ihm denken mochten, war ihm gleichgültig. Sie glaubten ohnehin nur das, was sie glauben wollten, und so würden sie nicht einmal bemerken, dass sich die Tür ganz von selbst geöffnet hatte. Und wenn, dann würden sie es für eine zu blühende Fantasie, einen Streich ihres Unterbewusstseins oder eine Täuschung des Auges halten.
    Damian betrat die verrauchte Bar und schottete sich sofort gegen den Gestank, die drückende Luft und die schlechte Sicht ab. Er konnte alles tun. Er war ein Gott. So machte er sich auch nicht die Mühe, sich nach Jophiel umzusehen. Er wusste , wo er war, und beinahe hätte er nach all der Zeit mal wieder gelacht.
    Jophiel musste die Veränderung der Atmosphäre gespürt haben – es war plötzlich stiller im Raum, Köpfe hoben sich und drehten sich schnell wieder weg –, daher blickte der einstige Engel von seiner Beschäftigung, dem Abwischen des Tresens, auf. Damian hätte mit allem gerechnet. Er hatte erwartet, Jophiel betrunken vorzufinden, versunken in Selbstmitleid, da seine Seele der Hölle gehörte, aber stattdessen arbeitete er hier. Hätte Damian nicht gewusst, um wen es sich handelte, hätte er ihn fast nicht erkannt. Die blonden Locken waren radikal abgeschnitten. Sein Haar kringelte sich zwar immer noch, doch jetzt sah es aus, als bevölkerten goldene Schnecken sein Haupt, so kurz war es. Die hochgewachsene, schlanke Gestalt steckte in schwarzen Hosen und einem weißem T-Shirt mit dem Schriftzug der Bar darauf. Die nackten Arme hoben sich kaum von dem Weiß seiner neuen Arbeitskleidung ab. Er sah … ungewohnt aus, aber Damian kam über seine anfängliche Überraschung schnell hinweg.
    Ungerührt schlenderte er auf seinen Onkel zu, überall wichen ihm die Leute aus, und da er gerne ungestört war, sandte er ihnen friedliche Impulse. Sie sollten weitermachen, womit auch immer sie beschäftigt waren und ihn gar nicht bemerken. Doch Jophiel hatte ihn sehr wohl bemerkt, und sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske. Zumindest in dieser Hinsicht hatte er sich nicht geändert.
    Damian zwang sich zu einem Lächeln und glitt auf einen Barhocker. Er zog die Schüssel Erdnüsse heran und nahm eine in die Hand, während Jophiel jede seiner Bewegungen mit misstrauischen Blicken verfolgte. Eine Hand des einstigen Engels knetete das Geschirrtuch, die andere klammerte sich an den Tresen. Damian sah ihm in die meerblauen Augen und stellte fest, dass er sich tatsächlich freute , Jophiel wiederzusehen. Der Ex-Engel hatte ihm gefehlt, er war fast schon ein … Freund. Und bei Jophiels Anblick kam eine Woge der … Stille über ihn. Verwirrt blinzelte er. Die Dimension der Menschen, Jophiels Nähe, war … anders, ruhiger. Er war immer noch umgeben,

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