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Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Teufelstod: Band 2 (German Edition)

Titel: Teufelstod: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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doch da fing Damian wieder an zu kichern. Sie hätte ihn dafür schlagen können. »Du warst nicht da«, wiederholte sie diesmal energischer und richtete sich auf. »Ich wollte dir helfen, genauso wie Will dir helfen wollte. Aber du musst uns auch lassen.«
    Immer noch schüttelte er den Kopf und lachte. Der Zorn in ihr brannte so heiß, dass sie die Kälte in der Garage kaum noch spürte.
    »Hör auf!«, schrie sie und trat auf ihn zu. »Hör sofort auf!« Mit aller Kraft boxte sie ihm gegen die Brust, und da verstummte er plötzlich. Etwas Gefährliches blitzte in seinen Augen auf, und Emily wich automatisch wieder zurück. Sein Körper war jetzt menschlich, ja, aber in seinen Augen war immer noch Luzifer zu sehen.
    »Ich bin es leid«, knurrte er und zeigte mit dem Finger auf sie. »Du! Du bist es, die sich nicht an die Regeln hält.«
    »Die Regeln?«
    Er ließ sie gar nicht richtig zu Wort kommen. »Du gehst zu einem anderen!«, schrie er sie an. »Wie kannst du so etwas tun? Ständig lässt du mich hinter dir herlaufen. Du lässt mich zusehen, wie du mit Will deine Späße treibst und über alte Zeiten redest. Zeiten, in denen es mich noch nicht gab, verdammt! Ständig gibst du mir das Gefühl, ich wäre nicht erwünscht. Kannst du dir vorstellen, wie das ist? Hä?« Er ging vor ihr auf und ab, seine Hände nun zu Fäusten geballt. Er zitterte, und sie spürte seinen Zorn wie eine ihr entgegenbrandende Welle.
    »Alles habe ich für dich aufgegeben, Emily«, brüllte er. »Alles! Für dich bin ich in die Hölle gegangen, für dich bin ich ein Mensch geworden! Und du schaffst es noch nicht einmal, mich zu lieben wie ich dich liebe. Doch das schuldest du mir.« Er blieb abrupt stehen, sah sie an, die Wangenmuskeln angespannt. »Nach allem, was ich für dich getan habe, schuldest du es mir.«
    Emily starrte ihn an. Sie konnte nicht glauben, was er da sagte. Sie musste sich täuschen. Wer war dieser Kerl? Wo war der Damian von der Gänseblümchenwiese, der alles riskiert hatte, um für sie herauszufinden, ob ihre Freundin Mandy im Himmel war? Wo war der Damian, mit dem sie von der Klippe gesprungen war?
    »Wer bist du?«, flüsterte sie mit Tränen in den Augen.
    Damians Augen verengten sich. Er stand so unter Spannung, dass Emily meinte, er müsse jeden Moment explodieren. Der Himmel in seinem Inneren war fort.
    Eine Bewegung neben ihm ließ sie herumfahren. Ihr Herz machte einen gewaltigen Satz. Zischend holte sie Luft. War da nicht gerade ein dunkler Schemen vorbeigehuscht?
    »Sie sind hier.« Damian war mit zwei Sätzen bei ihr und umklammerte ihren Oberarm. Mit einem Ruck zog er sie an sich und schlang dann seinen Arm um sie. Mit dem Rücken an seine Brust gepresst, wanderte ihr Blick durch die Garage.
    »Es sind die Höllenhunde«, flüsterte sie mit zitternder Stimme. »Nicht wahr? Unser Streit hat sie angelockt.«
    »Sie können uns nichts tun.« Damians Atem ging schnell an ihrem Ohr. »Du trägst doch das Kreuz?«
    Emily hob die Hand und tastete danach. »Ja.«
    »Dann droht keine Gefahr. Solange du nicht stirbst, können sie dir nichts tun.«
    Verzweifelt lachte sie auf. »Wenn du mich nicht tötest …«
    Damian verstärkte seinen Griff, sagte aber nichts. Gemeinsam lauschten sie und starrten aufmerksam in jeden Winkel der Garage. Er hielt sie fest, jedoch nicht mehr, als wäre sie sein Besitz. Er hielt sie wie eine Mauer, die Böses fernhielt. Immer noch waren sie zerrissen, immer noch klaffte diese Kluft zwischen ihnen, und jetzt gezwungen zu sein, seine körperliche Nähe mit dieser Intensität zu spüren, ließ sie innerlich verbrennen. Ihr Zorn vermischte sich mit Sehnsucht. Sie war ihm so nah, spürte ihn mit jeder Faser ihres Körpers, doch im Herzen war sie weiter weg als je zuvor. Die Höllenhunde hatten es auf sie abgesehen, aber das Kreuz hinderte die Bestien daran, ihnen Albträume oder andere Furcht einflößende Visionen zu senden. Auch konnten sie niemanden töten. Lediglich die Seelen kurz nach ihrem Tod waren in Gefahr. Doch im Moment war hier nirgends ein von einem Todesengel besessener Mensch, der Emily ins Jenseits befördern konnte. Und die Bestien machten ihr nicht mehr solche Angst. Nicht so sehr wie Damian. Einige Dinge, die er ihr vorgeworfen hatte, stimmten. Sie hatte sich von ihm zurückgezogen. Sie hatte erst damit zurechtkommen müssen, dass er plötzlich hier war. Doch eigentlich hatte sie gedacht, dass jener Abend in Wills Haus sie einander nähergebracht hatte. Jetzt

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