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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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Ihrer Mutter frei erfunden wurde.»
    «Wollen Sie behaupten, dass meine Mutter mich belogen hat?»
    Glaser blieb ganz sachlich. «Davon sind Sie bei unserer ersten Befragung sogar selber ausgegangen.»
    «Mag sein.»
    «Wir können jedenfalls nachweisen, dass Reinhold Müller – Ihr angeblicher Onkel – nicht der Zwillingsbruder Ihrer Mutter war. Beide waren nicht miteinander verwandt.»
    «Und das heißt …?» Anton Müller benötigte einen längeren Augenblick, um seine Schlüsse zu ziehen. «Nein, das heißt es nicht … Sie wollen mir doch nicht etwa erzählen, dass meine Mutter und er …? Sie hatten aber denselben Nachnamen. – Waren sie am Ende verheiratet?»
    «Es handelt sich nur um eine zufällige Namensgleichheit.» Kommissarin Vogt verhielt sich distanziert. Gefühle gegenüber Beschuldigten waren unangebracht. «Margarete Müller und Reinhold Müller hatten gemeinsam einen unehelichen Sohn, und das sind Sie. Beide haben das geheim gehalten, weil Ihr Vater eine Zeitlang vorhatte, katholischer Priester zu werden.» Solche Probleme gab es auf evangelischer Seite nicht. Juliane Vogt konnte über die Katholischen manchmal nur den Kopf schütteln.
    Der kritische Theologe Laubmann hegte draußen einen ähnlichen Gedanken. Schließlich hatte in seiner kriminalistischen Laufbahn ein zölibatäres Problem schon einmal einen Todesfall nach sich gezogen. Außerdem hatte er Anton Müller bedächtig angesehen, seine Gesichtszüge, sein schwarzbraunes Haar: Ja, so konnte er sich Reinhold Müller in jungen Jahren vorstellen.
    Der Antiquar schwieg indes.
    «Haben Sie das verstanden?», fragte Glaser nach.
    Müllers Hände zitterten ein wenig. «Davon hab ich niemals etwas geahnt …»
    «Der Ermittlungsrichter wird einen DNA-Vergleich anordnen», erklärte Ernst Lürmann nüchtern; «das heißt, Sie werden aufgefordert, eine Speichel- oder Blutprobe abzugeben. Ihre DNA wird mit der Ihres verstorbenen Vaters verglichen werden; und bei der Gelegenheit auch mit der DNA Ihrer verstorbenen Mutter, um sicherzugehen.»
    «Moment, Moment … Sie schanzen mir so einfach mir nichts, dir nichts einen Vater zu und wollen mir dann im selben Atemzug die Mutter wegnehmen?», beschwerte sich Anton Müller.
    «Wie gesagt, nur zur Sicherheit», besänftigte ihn Lürmann. «Wir gehen davon aus, dass Margarete Müller Ihre leibliche Mutter war.»
    Müller ließ sich jedoch nicht besänftigen. «Um mir das mitzuteilen, haben Sie mich aufgefordert, hier vor Ihnen zu erscheinen?»
    «Aus dem, was unsererseits mitzuteilen war, ergibt sich Ihrerseits eine veränderte Motivlage, sofern Sie nämlich bereits über die Vaterschaft Reinhold Müllers informiert waren», sagte Glaser ruhig und ohne sich über den Ober lippenbart zu streichen. «Deshalb halten wir einen DNAVergleich für angemessen. Er wird den Sachverhalt definitiv klären und könnte vor Gericht ein wichtiges Indiz sein.»
    Die Äußerung brachte den Antiquar sichtlich durcheinander, und es kostete ihn Mühe, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. «Mit keiner Silbe hat irgendjemand irgendwas davon erwähnt … mir gegenüber … dass Reinhold mein Vater gewesen sein soll.»
    «Ihre Mutter hatte offenbar vor einigen Wochen den Entschluss gefasst, Ihnen die Wahrheit zu gestehen. Dazu existiert die Aussage eines Freundes.»
    «Ja und?»
    «Hat sie Ihnen die Wahrheit gestanden?»
    Anton Müller wurde lauter: «Nein, das hat sie nicht!»
    Lürmann entnahm einer vor ihm liegenden Akte den Personalausweis Margarete Müllers. «Haben Sie jemals einen Blick auf den Ausweis Ihrer Mutter geworfen?» Er schob ihn in Richtung des Beschuldigten.
    «Wieso?» Müller beachtete den Ausweis nicht. «Meinen Sie wegen des unklaren Geburtsdatums?»
    Vogt, Glaser und Lürmann schwiegen.
    «Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie und ihr Zwillingsbruder … also mein Vater, oder wer auch immer er war … in Waisenhäusern aufgewachsen sind und ihre Eltern nicht gekannt haben.»
    «Klang das für Sie glaubwürdig?»
    Müller wurde erneut lauter: «Klingt das für Sie unglaubwürdig?»
    Hauptkommissar Glaser ging nicht auf die Gegenfrage ein. «Wenn wir annehmen, Herr Müller, dass Sie seit kurzem den beschriebenen Sachverhalt gekannt haben, dann hatten Sie ein starkes Motiv, gewaltsam gegen Ihre Mutter und gegen Ihren Vater vorzugehen: Sie waren ein Leben lang getäuscht worden, fühlten sich hintergangen und verraten. Wut und Rachegedanken kamen auf, was ich für verständlich halte.»
    «Zudem haben

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