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Teufelswasser

Teufelswasser

Titel: Teufelswasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Fröhling & Andreas Reuß
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und Dr. Pabst reagierte nur als Mediziner.
    «So ähnlich habe ich mir den Tötungsvorgang ebenfalls zusammengereimt», tat er der Oberkommissarin kund.
    «Sie wissen offenbar bestens Bescheid.»
    «Ich habe im Studium gut aufgepasst.»
    Juliane Vogt wies ihn zurecht: «Leider haben diejenigen unter Ihnen, die Reinhold Müller tot aufgefunden haben – wozu auch Sie gehören, Herr Dr. Pabst –, eine Menge Spuren hinterlassen und somit gewollt oder ungewollt die Spuren der Tat verwischt.»
    Dr. Pabst protestierte sofort: «Als ich geholt wurde beziehungsweise am Tatort eintraf, war von Dr. Laubmann das Moorwasser bereits aus der fraglichen Wanne abgelassen worden», Pabst machte eine Geste in Richtung des Erwähnten, «was im Übrigen vollkommen richtig war. Dieser Herr Müller hätte ja noch am Leben sein können. Dr. Laubmann und ich mussten ihn anschließend aus der Wanne heben, um eventuell notärztliche Maßnahmen einzuleiten. Auf meine Anweisung hin hat Herr Laubmann ihn auch mit blankem Wasser von den Moorschlieren an Gesicht und Oberkörper befreit. Frau Brender wollte ich nicht damit behelligen, weil sie verletzt war, wie Sie sehen.» Die Oberkommissarin blickte kurz auf die verbundene Hand der Badegehilfin. «Aber Herr Müller war bereits tot.»
    «Dass Ihre Rettungsversuche angebracht oder berechtigt waren, Herr Dr. Pabst, Herr Dr. Laubmann, bezweifle ich nicht.» Kommissarin Vogt sprach ganz unaufgeregt. «Nur bringt uns Ihre Aussage bezüglich der Spurensituation am Tatort nicht weiter. Auf den Bodenfliesen sind in den angetrockneten Moorresten mehrere Abdrücke zu erkennen. Das heißt, wir müssen die sichergestellten Abdrücke mit den Sohlen der Schuhe vergleichen, die Sie zur Tatzeit getragen haben. Das betrifft alle Anwesenden.»
    «Ich habe den Tatort zu keinem Zeitpunkt betreten», wehrte sich Ida Gutwein-Brenner.
    Doch Juliane Vogt ließ keine Entschuldigung gelten. «Wie in einem solchen Falle üblich, werden wir auch von Ihnen allen die Fingerabdrücke benötigen.»
    Philipp Laubmann kannte das Procedere bereits von seinem letzten Mordfall her, wollte der Oberkommissarin aber lieber nicht verraten, dass seine Fingerabdrücke noch beim kriminalpolizeilichen Erkennungsdienst in Bamberg gespeichert sein dürften. Wer weiß, welche fälschlichen Schlussfolgerungen sie daraus ziehen würde.
    Der Badearzt Dr. Pabst opponierte erneut gegen die Kommissarin. «Heißt das, Sie betrachten uns als Verdächtige?»
    «Zunächst einmal nur als Zeugen.»
    «Dann stehe ich Ihnen selbstverständlich zur Verfügung.» Rüdiger Pabst drückte sich betont höflich aus. «Als Verdächtiger komme ich ohnedies nicht in Frage. Ich bin durch Frau Brender telefonisch aus meinem Behandlungszimmer gerufen worden. Ich hatte Patienten. Den Getöteten habe ich außerdem nicht gekannt; denn ich habe ihn zu Beginn seiner Kur nicht untersucht. Er war bei meinem Kollegen, Dr. Goergen.»
    Die Düsseldorfer Apothekerin Ida Gutwein-Brenner nutzte sogleich die Gunst des Augenblicks und bestritt ebenfalls jegliche Beteiligung an dem Mord. «Ich habe den toten Herrn auch nicht gekannt, ihn nie gesehen. Nicht einmal die Leiche habe ich mir angeschaut.»
    Kommissarin Vogt blickte streng um sich. Sie leitete hier die Ermittlungen, und sie bestimmte, wer in diesem Raum zu reden hatte. «So weit sind wir noch nicht, dass ich Sie gehen lasse. Bitte beantworten Sie meine Fragen in der Reihenfolge, in der ich sie stelle. Wir werden zuerst den Tathergang zeitlich rekonstruieren. Daher beginne ich mit Herrn Dr. Laubmann.» Die Kommissarin wandte sich dem Moraltheologen zu. «Bin ich richtig informiert, Sie haben keinen medizinischen Doktorgrad erworben?»
    «Ich bin Doktor der Theologie», antwortete Laubmann geständig.
    «Sie sind aber gar nicht wie ein Priester gekleidet.»
    «Ich bin nur Wissenschaftler.» Dass Frauen an ihm stets etwas Priesterliches zu erkennen glaubten. Jedes Mal. Hätte er nicht bereits geschwitzt, er wäre jetzt vor Ärger in Schweiß ausgebrochen.
    «Kannten Sie den Mesner Reinhold Müller? Wenn ja, woher?»
    «Ich habe ihn erst vor etwa vier Stunden in der Wandelhalle während unserer Trinkkur näher kennengelernt, obgleich wir uns aus Bamberg vom Sehen her kannten.»
    «Wann hatten Sie einen Termin für das Moorbad?»
    «Um 17 Uhr.»
    «Wann kamen Sie denn in die Moorbad-Abteilung?»
    «Gegen 17 Uhr.»
    «Gemeinsam mit Herrn Müller?»
    «Zusammen mit ihm. In den Umkleidekabinen waren wir allerdings getrennt.»
    «Das

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