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Teufelszorn - Funkenfluch (German Edition)

Teufelszorn - Funkenfluch (German Edition)

Titel: Teufelszorn - Funkenfluch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Urs Bigler
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krachen.
    «Widersacher, sagt Ihr, ich habe keine Angst zu kämpfen!»
    Lena griff nach seiner Hand und legte ihm den Arm um die Schulter. Sie tat es sanft und bestimmend, offenbar unbeeindruckt von Ferdinands Polterlaune, und nichts mehr erinnerte an ihre Gereiztheit von vorhin.
    «Du bist nicht allein!», sagte sie mit dunkler weicher Stimme.
    Das schien Wunder zu wirken, kein Holz splitterte, der Tisch blieb heil, ebenso der Becher. Lediglich mit einem lauten Klacken wurde er wieder hingestellt.
    «Du bist nicht allein!», wiederholte sie.
    Wie ein verwundeter Kämpfer schaute er sie an, lange, die Augen hellwach und in Bewegung. Da saßen die beiden nun, schienen in einander hineinzusehen und Regungen zu erfassen, die nur sie kannten und nur sie verstanden.
    Die Fortsetzung war ein Kuss, ein nicht enden wollendes Lippen-und Zungenineinander.
    Scheinbar unbeteiligt ließ der Abt seinen Blick den Tannen hochgleiten, die in der frühen Herbstnacht pechschwarz wie eine unüberwindbare Mauer in den Himmel ragten. Er konnte sich nicht erklären warum, doch plötzlich hatte er den Eindruck, als würde ihn diese Mauer erdrücken. Unweigerlich musste er gegen Atemnot kämpfen, gegen ein merkwürdiges Unwohlsein, das ihm manchmal schon damals in seiner Zeit in Haldenburg in Gegenwart des Herzogs und seiner Entourage zugesetzt hatte.
    Ob das etwas zu bedeuten hatte?
    Was für eine Rolle spielten Ferdinands Verwandtschaft, diese intriganten Adelsfürze, im Plan des Allmächtigen?
    Und Bruder Michaels chronische Hustenbeschwerden?
    Er spürte, wie seine Schläfen hämmerten und sein Kopf todschwer wurde.
    Man musste mit dem Schlimmsten rechnen. Diese Beschwerden könnten zu einem vorzeitigen Ableben und zum Verlust der Verbindung zum Hof führen! Aber auch seine 71 Lenze musste er in die Rechnung einbeziehen, dieses unselige Stehen auf der Abrufhalde Gottes, er könnte sterben, und schon bald!
    «Es ist kühl», sagte Lena, «gehen wir hinein und machen das Feuer an.»
    «Halt, ich glaube, da ist etwas!»
    Eine lange Erklärung war nicht nötig. Der erste Schwärmer, der zischend und fauchend zum Himmel hochschoss, leitete ein, was der Junge in aller Heimlichkeit hergerichtet hatte. Der Boden brach auf, eine tosende Wand aus Feuer und Rauch richtete sich auf und flammende Funkenschweife zuckten in die Nacht hinaus.
    «Arno!», murmelte Lena, und ihre Augen fingen an zu glänzen.
    Der Abt suchte mit den Händen Halt an seinem Kugelbauch, verfolgte mit dem Blick die Himmelsstürmer und merkte, wie die Atemnot nachließ und der Schwindel schwächer wurde.
    Was war er doch für ein Miesepeter!
    Immer diese Schwarzseherei!
    Den Pulverzauber würde er jetzt genießen!
    Die Kraft, die Schnelligkeit und Entschlossenheit – diese Kerle kannten kein Zaudern, nichts bremste sie, unerschrocken sirrten sie in die Höhe!
    Er entschied, das eine Bein, mit dem er eben noch im Grab gestanden hatte, wieder hinauszuziehen und dem Sensenmann mit aller List zu trotzen. Wie ungeschickt wäre es doch, an dem Tag den Acheron zu überschreiten, an dem der Prinz bereit für seine Bestimmung war, der Junge sich als handwerkliches Talent bewies und er einen wohlig gefüllten Bauch hatte!
    Und überhaupt, dafür gehörte ein tüchtiges Lob ausgesprochen!
    Er wartete, bis der letzte Schwärmer im Nachthimmel verglüht war, dann faltete er die Hände und begann, ein Dankesgebet zu murmeln.
    «Aus dem Jungen wird ein Krieger, der geht mir nicht ins Kloster!»
    Der Abt beschloss, auf Ferdinands Provokation nichts zu entgegnen, brummte sein Gebet fertig und schaute auf die Lichtung hinaus, wo sich vor wenigen Augenblicken der letzte Schwärmer im Schwarz der Nacht verloren hatte.
    «Hat es euch gefallen?», hörten sie auf einmal Arnos Stimme.
    «Für dich, es war nur für dich!»
    Der Junge brach aus der Rauchwolke hervor, stürzte herbei und warf sich wie ein Jungstier in Lenas Arme.
    «Hat es dir gefallen?»
    «Du bist ein Schatz, für heute bist du und niemand anders mein einziger Schatz!»
    «Und, was meint Ihr nun?», fragte er den Abt voller Eifer.
    «Ich taufe dich», sagte er mit ministerial tiefer Stimme, «auf den Namen Feuerwerker Seiner Majestät des Wald-und Wiesenprinzen. Du hast ihn verdient. Dass du dem Namen in Zukunft Würde und Ehre erweisest
     

 
     
     
    «In Paris gehörte es während des 16. Jahrhunderts zur Festfreude des Johannestages, ein oder zwei Dutzend Katzen lebendig zu verbrennen. Diese Feier war sehr berühmt. Das Volk

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