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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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geohrfeigt. Antonio machte keine Anstalten, etwas zu sagen, und Jonathan schluckte die Wut hinunter. Dies war der falsche Zeitpunkt für Erziehungsmaßnahmen.
    Antonio zog Luca an den Tisch.
    »Jonathan?« Gias stechender Blick durchbohrte ihn. Sie waren also wirklich ahnungslos. Was zur Hölle wollte Sebastian dann in Neapel?
    »Kira ist tot«, sagte Thea.
    »Nein!« Gia schnappte nach Luft, sprang auf und ließ das Whiskeyglas fallen. Ihre Stimme zitterte.
    Antonio griff nach ihrer Hand, doch sie wehrte ihn ab. Tränen glitzerten in ihren Augen und sie schluchzte.
    Thea reagierte. In all den Jahren hatte sie am besten gelernt, wie man auf Gefühlsregungen einging. Sie stand auf und zog Gia kurzerhand in die Arme.
    »Lass mich los«, zischte Gia. Es wirkte, als hielte sie sich nur mühsam auf den Beinen.
    »Wie konnte das geschehen?«, fragte Antonio ruhig.
    Er schien sich bereits gefangen zu haben. Wahrscheinlich erinnerte er sich daran, wie sich ein Magier zu verhalten hatte.
    »Sie wurde ermordet«, fuhr Thea fort.
    Ihre Worte waren wie ein Kommando. Luca und Josh sprangen gleichzeitig auf. Gia schrak zusammen. Josh musste die Gedanken des Jungen gelesen haben, denn er packte ihn und umklammerte ihn fest. Hatte der kleine Luca etwa einen Fluch sprechen wollen?
    »Was habt ihr meiner Schwester angetan?«, brüllte er und versuchte, Josh abzuschütteln.
    »Luca«, herrschte Antonio ihn an.
    Luca ignorierte seinen Vater. Er wand sich unter Joshs stahlhartem Griff und stieß den Ellbogen in seine Flanke. Was Josh einmal festhielt, ließ er nicht los.
    »Was habt ihr getan?«, rief Luca erneut.
    Antonio blickte Hilfe suchend zu Jonathan. »Schaff ihn raus«, befahl dieser und deutete Josh, zu verschwinden. Herrgott, musste er alles selbst machen?
    Josh verzerrte das Gesicht, während er krampfhaft versuchte, Luca aus dem Zimmer zu schieben. Es dauerte nur einen Atemzug, bis Josh die Geduld verlor. Er packte Luca im Nacken, presste seine Arme auf den Rücken und schubste ihn mit Gewalt auf den Flur. »Geh.«
    Sein Sohn war ihm so ähnlich. Jonathan schmunzelte über die kleine Komödie, doch Antonio starrte mit weit aufgerissenen Augen hinter den beiden her. Die Haustür fiel krachend ins Schloss.
    »Es ist okay. Josh macht das schon«, sagte Jonathan und zeigte auf das Sofa.
    Antonio gehorchte und setzte sich. »Wer?«, fragte er.
    »Dieser schleimige Rechtsbeirat?« Auch Gia hatte den ersten Schock offensichtlich verdaut. Sie löste sich aus Theas Armen, blickte auf das zersprungene Glas auf dem Boden und funkelte ihn an. »Ich werde jeden Einzelnen von ihnen …«
    »Es war nicht der Rechtsbeirat, auch wenn er vermutlich eine entscheidende Rolle spielt«, erklärte Thea.
    »Sprich nicht in Rätseln, Thea. Wir haben ein Recht, zu erfahren, was geschehen ist. Erzähl, was passiert ist«, fauchte Gia.
    Antonio zog seine Frau zurück auf das Sofa. Diesmal ließ sie zu, dass er sie berührte.
    »Zunächst einmal möchten wir beteuern, dass wir in Freundschaft kommen und absolut auf eurer Seite stehen.« Jonathan öffnete den obersten Hemdknopf. Ihm kam die Luft im Salon plötzlich stickig vor.
    »Weshalb sollte ich anderes vermuten?« Antonio hob die Augenbrauen.
    Nun kam es darauf an. Konnten sie den del Rossis glaubhaft machen, dass sie sich ernsthaft gegen den eigenen Sohn stellen würden? Wie sollte ein gefühlsduseliger Haufen das verstehen?
    »Weil Sebastian Kira getötet hat.« Thea brachte es auf den Punkt.
    Die Worte hingen im Raum und die Temperatur sank um einige Grade. Jonathan hielt die Luft an.
    Gia stöhnte auf und blickte Thea fassungslos an. »Sebastian?«
    Thea nickte.
    Antonio erhob sich, streckte die Brust heraus und verengte die Augen zu Schlitzen. »Nenn mir einen guten Grund, wieso ich euch das nicht büßen lassen sollte?«, knurrte er.
    Die Stimmung kippte weiter. Jonathan presste die Kiefer zusammen. Thea stand auf und stellte sich schützend vor ihn. Sie kannte ihn gut, wusste, wie schnell sein Temperament durchging. Die feurige Magie brannte bereits heiß in seinen Adern. Nur schwer hielt er sich zurück, Antonio den Hals umzudrehen. Wie konnte er es wagen, ihn zu bedrohen?
    »Weil wir Freunde sind, Antonio. Was glaubst du, weshalb wir euch aufsuchen? Weil Sebastians Vergehen bestraft werden muss.«
    Thea blieb ruhig. Dafür schätzte er seine Frau. Sie war sein perfekter Gegenpol und griff jederzeit ein, wenn sein gefährliches Verlangen ihn dazu trieb, überstürzt anzugreifen.
    »Und das

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