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Teuflisch erwacht

Teuflisch erwacht

Titel: Teuflisch erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Olmesdahl
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soll ich dir glauben? Sebastian gehört vernichtet, wie konnte er nur?« Antonios Stimme bebte.
    »Lass sie erklären«, fiel Gia ein. »Ich will wissen, wie es geschehen ist.«
    Antonio schenkte ihr keine Beachtung. Wie versteinert stand er vor ihnen und nagelte Jonathan mit vernichtendem Blick fest.
    Die Dunkelheit stand kurz davor, Jonathans Verstand außer Kraft zu setzen. Antonios Reaktion machte ihn rasend. Thea griff nach hinten, fand seine Hand und drückte sie kurz. Jonathan presste die Zunge gegen den Gaumen, damit kein Fluch seine Lippen verließe, und verschränkte die Arme vor der Brust. Er schluckte gegen das lechzende Verlangen an, seinem Trieb nachzugeben und wandte den Kopf ab. Krampfhaft konzentrierte er sich auf Theas Rücken.
    »Antonio«, flehte Gia.
    Immer waren es die Frauen, die einen kühlen Kopf bewahrten. Thea setzte sich zurück auf das Sofa und ihre sorglose Geste führte dazu, dass sich Antonios Gesichtszüge entspannten. Er sah seine Frau an, nickte zögerlich und nahm wieder Platz am Tisch.
    Jonathan atmete auf und die Magie nahm die schweren Ketten von seinem Herzen. Er durfte keinen Streit vom Zaun brechen. Die Freundschaft der del Rossis war wertvoll.
    Thea übernahm das Wort. »Sie haben sich duelliert. Kira ließ ihr Leben dabei. Wir werden das nicht auf uns sitzen lassen, Gia. Kira gehörte zu uns, wie sie zu euch gehörte. Sebastian hat ein Empathentalent gestohlen, empfindet plötzlich menschlich und hat sich gegen uns gerichtet. Er agiert mit den Menschen und dem Rechtsbeirat. Wir sind gekommen, um uns mit euch zu verbünden, damit Kiras Tod gerächt wird. Sebastian muss sterben.«
    Antonio prustete los. »Ihr wollt gegen euren Sohn vorgehen?«
    Warum glaubte er, dass es ihm etwas ausmachte, Sebastian zu bestrafen? Hatte er vergessen, wer und was sie waren? »Es spielt keine Rolle, ob er unser Sohn ist oder nicht. Magier lieben nicht, Blut hin oder her. Du müsstest es wissen. Schließlich gehörst du selbst dieser Spezies an«, entgegnete Jonathan bitter.
    Antonio zuckte zusammen.
    »Er hat Schande über uns gebracht und uns mit ihrem Tod geschwächt. Er hat euch geschwächt. Wir wissen, wie ihr euch fühlt. Kira war stark. Wir sollten uns zusammentun und ihn erledigen.«
    Thea nickte heftig und befeuchtete ihre Lippen.
    »Was habt ihr vor?« Gias Schultern bebten. Offensichtlich war ihr die Unterhaltung zu viel. Antonio legte den Arm um ihre Schulter und massierte sie.
    Verweichlichte Geschöpfe. Was für ein blamabler Auftritt. Wo hatten die del Rossis ihren Stolz und ihre Kraft gelassen? Jonathan räusperte sich und schluckte die Frage hinunter. »Wie ich bereits sagte, wir werden Sebastian töten. Wir vermuten, dass er hier auftauchen wird, denn seine Spur führt direkt nach Neapel.«
    »Das wagt er nicht«, flüsterte Antonio. Ein gewaltiger Sturm begleitete seine Worte.
    »Doch. Und wir haben einen Plan. Aber zunächst müssen wir wissen, ob wir auf euch zählen können.« Jonathan suchte seinen Blick. Es war an der Zeit, Farbe zu bekennen.
    »Könnt ihr, Jon. Es wird dafür bluten, keine Frage«, warf Gia ein und nahm ihrem Mann die Entscheidung ab. Sie richtete sich auf und sah wieder wie eine Magierin aus.
    Bingo. Treffer. Versenkt. Jonathan unterdrückte ein Grinsen. Im Grunde hatte er nie daran gezweifelt, dass er es schaffen würde, sie zu überzeugen. Ein Jonathan Fingerless schaffte alles.
    »Nun, wenn wir uns einig sind, dann hört mir gut zu.« Theas Augen leuchteten triumphierend.
    Ihr glorreiches Lächeln verschlug ihm erneut den Atem. Sie war einfach toll. Er wusste, warum er sich vor unfassbar vielen Jahren für sie entschieden hatte.

5. Kapitel
    Marlas Geschichte
     
     
     
    M arla zog den Leihwagen auf die A7 Richtung Kassel.
    Sie hatten sich vor Beginn ihrer ziellosen Reise vor knapp drei Monaten noch einmal in Marlas Haus getraut, um Kleidung, Kräuter und ein paar andere Dinge zusammenzusuchen. Erstaunlicherweise passte Anna perfekt in Jennys Klamotten. Ein sicheres Zeichen, dass sie etliche Kilos verloren haben musste, aber wen wunderte das? Marlas Wagen hatten sie vorsichtshalber in der Garage stehen lassen, für den Fall, dass der RFBM danach Ausschau hielt. Die Alternativen, die sich ihnen nun boten, von A nach B zu gelangen, gingen allmählich ins Geld. Auch ein Hexensparbuch war irgendwann erschöpft und der Betrag auf dem Konto schrumpfte täglich. Wenn sich der Kampf, sofern sich das Theater überhaupt so beschreiben ließ, noch lange

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