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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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weiter –, aber ein Eintrag sprang ihm sofort ins Auge.
    Myras Laptop finden.
    Er gab ihr den Zettel zurück. »Das alles wird Sie eine Weile beschäftigen.«
    »Vielleicht.« Stille. »Der schwierigste Teil des Tages ist das Aufwachen morgens.« Sie betrachtete ihr hawaiianisches Muumuu und die Schlappen. »Ich hätte etwas Anständiges anziehen sollen.«
    »Sie sehen gut aus«, beruhigte sie Marge.
    »In dieser Gesamtsituation stimmt das wohl.« Udonis kaute an den Nägeln. »Wenn ich nächste Woche zur Arbeit gehe, werde ich mich wieder wie ein ganz normaler Mensch kleiden müssen.«
    »Mir ist Punkt fünfzehn aufgefallen – Myras Laptop finden«, sagte Oliver. »Haben Sie ihn gefunden?«
    »Ich habe noch nicht danach gesucht«, erwiderte sie. »Ich war noch nicht wieder in dem Zimmer.«
    »War sonst jemand in dem Zimmer?«, fragte Marge.
    »Eric hat den Reinigungsservice hereingelassen. Ich war nicht zu Hause, ich weiß nicht, ob Eric tatsächlich im Zimmer war, aber er hat das für mich erledigt.«
    »Mein Vorgesetzter und ich waren am Tag des Vorfalls in Myras Zimmer«, sagte Marge. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn Detective Oliver und ich uns dort umschauen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Machen Sie nur.« Oliver bedankte sich bei ihr, und dann sagte sie noch: »Sie haben zwei Kartons mit ihren Bildern mitgenommen.«
    »Ja, das stimmt«, sagte Marge. »Wir sehen sie uns immer noch an, aber wir können sie Ihnen zurückgeben, wenn Sie sie jetzt haben möchten.«
    »Nein, erst wenn Sie damit fertig sind.« Sie knetete ihre Hände. »Wofür brauchen Sie die Bilder?«
    »Sie helfen uns, Myra ein bisschen kennenzulernen, und geben uns einen Einblick, wen sie in der Schule mochte und wen nicht.«
    »Sie mochte nicht so wahnsinnig viele Leute. Sie war sehr kritisch. Wie die meisten Künstler.«
    »Wenn Sie sich dem gewachsen fühlen, wäre es sehr hilfreich für uns, etwas von Ihnen über Myra zu hören.«
    Die trauernde Mutter seufzte. »Ich weiß Ihr Interesse an meiner Tochter zu schätzen, aber darf ich fragen, warum die Polizei ermittelt? Wegen Gregory Hesse, stimmt’s?«
    »Ja, das ist richtig. Wir wollen sichergehen, dass es zwischen den beiden keine übersehene Verbindung gibt. Haben Sie darüber nachgedacht, Mrs. Gelb? Dass die beiden Vorfälle möglicherweise zusammenhängen?«
    »Bitte nennen Sie mich Udonis. Und ja, es ging mir durch den Kopf. Genau wie Wendy Hesse. Sie hat mich angerufen. Wir haben ungefähr eine Stunde lang telefoniert. Vor allem haben wir bedauert, jetzt einem Club anzugehören, in dem niemand Mitglied sein will.«
    Ihre Augen wurden trüb, und sie brauchte eine Minute, um weitersprechen zu können.
    »Soweit wir das nachvollziehen konnten, kannten die Kinder sich nicht. Außerdem hatte Myra, Gott sei ihrer Seele gnädig, bereits seit langem Probleme mit Depressionen.« Sie wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Ich war fassungslos über das, was geschehen ist, aber rückblickend hätte ich stärker gewarnt sein sollen. Wenn sie es einmal versucht haben, glaube ich nicht, dass man sich jemals wieder in Sicherheit wiegen darf.«
    »Es gab andere Versuche?« Marge stellte die Frage, obwohl sie die Antwort bereits durch Eric kannte.
    »Ja, vor ungefähr drei Jahren nahm sie Tabletten. Ich habe sie in eine Therapie gesteckt, und ich dachte, wir hätten das hinter uns gelassen.« Ihre Augen waren randvoll mit Tränen. »Ich hätte stärker gewarnt sein müssen.«
    »Wirkte sie vor der Tat besonders deprimiert?«, wollte Oliver wissen.
    »Nicht mehr und nicht weniger deprimiert als sonst. Sie war einfach Myra – ruhig, fleißig, nachdenklich.«
    »Sie hat für die Schulzeitung Cartoons gezeichnet.« Oliver überflog noch mal seine Notizen. »Den B and W Tattler . Wissen Sie, ob sie für die Zeitung auch geschrieben hat?«
    »Das würde mich nicht wundern. Myra schrieb sehr gut.«
    »Hat sie jemals einen Journalismus-Kurs belegt?«, fragte Marge.
    »Ja, in der neunten Klasse. Da hat sie auch mit den Cartoons angefangen. Sie mochte den Lehrer, Mr. Hinton.«
    »Gregory Hesse mochte Mr. Hinton auch«, erwähnte Marge.
    »Sie waren wohl kaum gemeinsam in dem Kurs«, sagte Udonis. »Myra war ein Jahr älter. Hat Gregory bei der Zeitschrift mitgearbeitet?«
    »Ich weiß nicht genau, wie aktiv er war, aber er hat tatsächlich zumindest einen Artikel geschrieben.«
    Udonis nahm einen Schluck Kaffee und verzog das Gesicht. »Der schmeckt ja furchtbar! Ich kann nicht glauben, dass

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