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Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Teuflische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Teuflische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Schule, die in einem einstöckigen, baufälligen Gebäude untergebracht war, in dem es weder eine Bibliothek noch einen Computerraum gab.«
    Rina lächelte. »Der Meinung wären viele gewesen.«
    »Aber ich muss sagen, dass die meisten Kids, die wir dort antreffen, nett sind. Klar, ich lerne beruflich nur die schlimmsten aller Teenager der Privatschulen kennen, trotzdem glaube ich tatsächlich, dass diese Institutionen nicht gerade gesunde Gesinnungen hervorbringen. Unterm Strich hast du genau das Richtige getan.«
    »An unserer Schule geht es menschlich zu, wenn auch etwas planlos, und die Mittel sind äußerst knapp. Danke, dass du das mal gesagt hast.«
    Decker lehnte sich zurück. »Hast du heute eins der Kinder gesprochen?«
    »Selbstverständlich. Die Jungs sind beschäftigt wie immer. Mit Hannah habe ich heute Morgen geskypt. Sie war gerade dabei, schlafen zu gehen. Wahrscheinlich ist sie in ein paar Stunden wieder wach.«
    »Ich vermisse sie.« Decker sah traurig aus. »Vielleicht rufe ich Cindy an. Mal sehen, was sie vorhat.«
    Rina lächelte. »Die Enkelkinder sind immer das Gegengift für deine Plagen.«
    »Hast du Lust, sie zu besuchen?«
    »Du solltest Cindy vorher fragen.«
    »Ja, das muss ich wohl.« Decker erledigte den Anruf und legte grinsend auf. »Sie meinte, kommt vorbei.«
    »Dann lass uns aufbrechen.«
    »Was ist mit Gabe?«
    »Ich gebe ihm Bescheid«, sagte Rina. »Er mag Cindy und Koby, aber ich habe das Gefühl, er wird nicht mitkommen. Er stand heute wirklich neben sich. Vielleicht hängt es mit seiner Mutter zusammen. Wie auch immer, wenn er so drauf ist, zieht er sich in sein Schneckenhaus zurück.«
    Decker ließ ihre Worte auf sich wirken. »Soll ich mit ihm reden?«
    »Er wird dir nur sagen, dass alles in Ordnung ist.«
    »Niemand möchte, dass er sich bei uns als ein Fremdkörper empfindet«, sagte Decker. »Aber ich tue auch nicht viel dafür, dass er meinen könnte, er gehöre zur Familie. Ich würde mich wirklich schuldig fühlen, wenn ich eines Tages nach Hause käme und ihn in demselben Zustand wie Gregory Hesse vorfände.«
    Rina nickte. »Ich glaube, seine Musik war und ist seine Rettung.«
    »Reicht das aus?«
    »Keine Ahnung. Ich kann dir dazu nur sagen, dass er gut funktioniert. Er nimmt zweimal die Woche den Bus zu seinen Unterrichtsstunden an der USC, er hat sämtliche College-Bewerbungen alleine erledigt, obwohl ich ihm meine Hilfe angeboten habe, er hat seine Vorstellungsgespräche und die Einladungen zum Vorspielen alleine durchgezogen, obwohl ich bereit war, ihn zu begleiten, und er hat alle Flüge und Hotelzimmer alleine gebucht, obwohl ich das für ihn erledigen wollte. Er hat einen sicheren Platz in Harvard und an der Juilliard. Meinem Eindruck nach würde er wohl kaum seine Zukunft planen, wenn er der Meinung wäre, keine zu haben.« Rina überlegte einen Augenblick. »Wenn du ihm eine Freude machen willst, fahr mit ihm Auto. Das findet er total spannend.«
    »Gut, dann merke ich mir den Sonntag vor.«
    »Deinen Porsche bewundert er sehr.«
    »Oha, wir wollen es mal mit den Nettigkeiten nicht zu weit treiben. Einfühlsam und verständnisvoll zu sein ist eine Sache. Der Porsche ist eine ganz andere.«
    Das Coffee Bean lag etwa dreieinhalb Kilometer weit weg von dem Starbucks, in dem Gabe Dylan und seinen Anhängern begegnet war, also hoffentlich außerhalb ihres Operationsradius. Eigentlich erwartete er eher nicht, morgens um sechs irgendjemanden zu treffen. Das Café war leer, alles bestens. Er suchte sich einen mit Leder gepolsterten Stuhl aus, nachdem er sich einen Bagel, einen großen Kaffee und die New York Times gekauft hatte. Als er noch im Osten gewohnt hatte, war er immer auf die Post scharf gewesen. Es fühlte sich komisch an, dieses intellektuelle Blatt zu lesen, wo er sich doch eigentlich nur »Schräg, aber wahr« oder »Die Seite Sechs« zu Gemüte führen wollte, um herauszufinden, wer gerade wen bumste.
    Das Café war etwa fünfzehn Minuten entfernt von seiner Bushaltestelle zur USC. Dienstags und donnerstags fanden seine Unterrichtsstunden mit Nicholas Mark statt, und obwohl sein Treffen mit dem Lehrer erst um elf war, hatte er beschlossen, den Tag als Frühaufsteher zu beginnen. Er hatte letzte Nacht unruhig geschlafen. Mit der Stimme seiner Mutter im Kopf, die sich dort herumtrieb …
    Er schmierte sich dick Frischkäse auf den Bagel und begann die Zeitung durchzublättern, deren Nachrichten noch deprimierender waren als sein momentanes Leben. Ein

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