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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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sehen konnte. »In dem Moment, in dem wir zusammen nach Schottland
verschwinden würden, wäre mein Ruf ruiniert.«
    »Das ist
mir egal«, murmelte er, während seine Lippen ihren Nacken mit prickelnder
Zärtlichkeit verwöhnten. »Solange ich es bin, der das Ruinieren besorgt.«
    »Doch es
gibt nicht bloß uns, an die wir denken müssen.« Seine Hände lösten sich langsam
von ihren Schultern. »Das ist genau das, was ich befürchtet habe.«
    Erschreckt
von seinem plötzlichen Rückzug, drehte sie sich um. »Sehen Sie das denn nicht
ein? Wenn wir durchbrennen, wird das allen das Herz brechen. Cookie hat Tag und
Nacht an meinem Kleid gearbeitet und daran, die perfekte Mandelcreme für die
Hochzeitstorte aufzuschlagen. Dower hat seit seiner eigenen Hochzeit keinen
Fuß mehr in eine Kirche gesetzt, trotzdem hat er mir versprochen, mich durchs
Kirchenschiff zu begleiten. Lottie hat ihr kleines Herz daran gesetzt, mir den
Brautstrauß zu tragen. Und George« – sie zwang sich zu einem Lächeln – »nun,
wenn Sie mit seiner Schwester durchbrennen, sähe George sich gezwungen, Sie zu
fordern, und ich kann es einfach nicht zulassen, dass Sie meinen einzigen Bruder
erschießen.«
    Nicholas'
Lippen lächelten beruhigend, seine Augen nicht. »Ich fürchte, Sie haben Recht.
Sie haben zwei Jahre geduldig auf mich gewartet. Sicher kann ich Ihnen zwei
Wochen lang die gleiche Gefälligkeit erweisen. Es war gemein von mir, Sie um
die Hochzeit betrügen zu wollen, von der jede Frau träumt.« Er drückte sie an
sich und versteckte sein Gesicht vor ihr, während er ihr zärtlich durchs Haar
strich. »Wenn Sie mir eine Chance geben, das wieder gutzumachen, verspreche ich
Ihnen, dass ich dafür sorgen werde, dass Sie alles bekommen, was Sie
verdienen.«
    Laura stand
erfroren in der Wärme seiner Arme und konnte ihm nicht sagen, dass es genau
das war, was sie am meisten fürchtete.
    Den
nächsten Morgen
verbrachte Nicholas damit, die Hügel um Arden Manor zu durchstreifen. Die Sonne
strahlte von einem frischen blauen Himmel und wärmte seinen Kopf und seine
Schultern. Eine lebhafte Brise fuhr ihm durchs Haar. Er musste sich nicht mal
über Dowers Grabesmiene ärgern, die eine Gewitterwolke über den Tag legen
konnte. Laura hatte ihn schon vor dem Morgengrauen nach London auf den
Viehmarkt geschickt, um erneut nach einem neuen Schafbock zu schauen.
    Es war die
Art Morgen, an dem ein Mann sich nicht um die Vergangenheit oder Zukunft
scheren sollte, nur die Gegenwart genießen. Aber Nicholas grübelte noch über
den gestrigen Tag nach, als Laura sich aus seinen Armen befreit und zitternd
von ihm entfernt hatte.
    Er hatte
die halbe Nacht damit zugebracht, sich einzureden, dass er ganz allein daran
schuld war. Er konnte ihr kaum vorwerfen, dass sie nicht mit ihm allein sein
wollte, wenn er jedes Mal, wenn sie allein waren, wie ein wild gewordener Pirat
über sie herfiel. Und er konnte sie auch nicht beschuldigen, dass sie sich
nicht auf eine so dämliche, romantische Idee einließ, nach Schottland
abzuhauen, nur damit er sie ein paar Tage früher ins Bett bekam als geplant.
    Sie hatte
sich zwar geweigert, mit ihm durchzubrennen, aber das bedeutete nicht
zwangsläufig, dass es da etwas – oder jemanden – gab, von dem sie sich nur
schwer trennen konnte.
    Nicholas
versuchte, den hässlichen Gedanken abzuschütteln. Laura konnte ihm vielleicht
Zuneigung vorspielen, aber nicht die süßen Seufzer, die sich ihr jedes Mal
entrangen, wenn er sie in die Arme nahm, oder die schmelzende Zartheit ihres
Mundes unter seinem. Schon der bloße Gedanke erregte ihn.
    Verzweifelt
versuchte Nicholas, sich von diesen lasterhaften Gedanken abzulenken und zog
ein in Kalbsleder gebundenes Griechisches Testament mit dem Evangelium des
Markus aus der Tasche seiner Jacke und begann zu lesen, während er weiter
spazierte. Er hatte das Buch ohne Lauras Wissen aus der Bibliothek von Manor
geschmuggelt und stellte erstaunt fest, dass er Griechisch ebenso fließend
beherrschte wie Englisch. Er hatte ihrer verrückten Idee, einen Landpfarrer aus
ihm zu machen, zwar noch nicht zugestimmt, aber er hatte es auch nicht völlig
abgelehnt. Schließlich würde er einen Weg finden müssen, um seiner Frau und
ihrer Familie den Lebensunterhalt zu verdienen. Er hatte wohl seine Erinnerung
verloren, aber nicht seinen Stolz.
    Er war so
vertieft in das kleine Büchlein, dass er nicht mal bemerkte, dass da eben etwas
an seiner Nase vorbeigeschwirrt war, ehe es sich mit einem lauten

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