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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Siegelring mit einem blutroten Rubin. Sein
goldenes Haar war verwegen zerwühlt, wie es die Mode war, und schien alles
Sonnenlicht im Raum zu absorbieren, dass nichts davon für die anderen
Anwesenden übrig blieb. Laura hätte es nicht für möglich gehalten, doch das
Herz sank ihr noch tiefer. Dieser aristokratische Fremdling hatte nichts mit
dem glutäugigen, leidenschaftlichen Mann gemein, der letzte Nacht in ihr
Schlafzimmer und ihr Bett gekommen war.
    Sie konnte
sich denken, warum er das selten genutzte Arbeitszimmer dem gemütlichen Salon
vorgezogen hatte. Er konnte den Tisch als Barriere benutzen. Sie überquerte den
abgetretenen
türkischen Teppich, stellte sich an den Tisch und erwartete ihr Urteil.
    »Guten
Morgen, Miss Fairleigh.« Sterling schaute die Sonnenstrahlen an, die durch die
Läden fielen. »Oder genau genommen >Guten Nachmittag<.«
    Miss
Fairleigh. Die gleichgültige Begrüßung bestätigte Lauras schlimmste
Befürchtungen. Sie war keine verheiratete Frau. Sie war eine Dirne. Zum ersten
Mal seit dem Feuer war sie fast froh, dass ihre Eltern tot waren. Die Scham
über ihren tiefen Fall hätte sie ohnehin umgebracht.
    »Guten Tag,
Euer Gnaden«, sagte sie kühl. »Oder ziehen Sie >Mylord< vor?«
    Sie schien
sich das leichte Zucken auf seiner Wange lediglich eingebildet zu haben, denn
er fuhr mit Schreiben fort und nickte nur einmal kurz in Richtung des
hochlehnigen Stuhls, den man aus der Ecke des Zimmers vor den Tisch geschoben
hatte. »Setzen Sie sich. Ich bin gleich für Sie da.«
    Sie
gehorchte. Welch Kontrast zu den schmeichelnden Befehlen, die er ihr letzte
Nacht erteilt hatte – Dreh dich auf den Bauch, na komm, meine Süße. Weiter,
mein Engel. Du brauchst keine Scheu zu haben. Komm, Liebes. Nimm das Bein ein
wenig höher ... oh, Gott im Himmel, so ist es perfekt ...
    »Wie es
scheint, befinden wir uns in einer peinlichen Lage.«
    Laura
schrak hoch und errötete tief über seine Worte. Konnte er ihre Gedanken lesen?
Aber die Idee erschien ihr dann doch allzu lachhaft. Er mochte allmächtig sein,
allwissend war er nicht.
    Jetzt
jedenfalls lehnte er sich im Stuhl zurück und betrachtete sie mit forschendem
Blick. »Sowohl meine Cousine als auch mein geschätzter Freund und Berater, der
Marquess of Gillingham, sind der Ansicht, dass ich Ihr Schicksal in die Hände
der Behörden legen sollte.«
    »Dann
sollten Sie das vielleicht tun. Nach allem, was ich weiß, sind diese Hände
möglicherweise gerechter und gnädiger, als die Ihren es sind.«
    Thane und
Diana wechselten amüsierte Blicke und waren offensichtlich beeindruckt von
Lauras Mut, nur Sterling zuckte mit keiner Wimper. »So sehr ich den Rat der
beiden schätze, glaube ich doch, dass ich zu einer ... hm, sagen wir einmal ... befriedigenderen Lösung des Dilemmas gelangt bin. Wie Sie nur zu gut
wissen, bin ich der siebte Duke of Devonbrooke. Mit dem Titel gehen auch eine
Reihe anderer Bürden und Verpflichtungen einher, von denen es nicht die
Geringste ist, einen Erben zu haben, um die Linie fortzuführen.«
    Oh,
nein!, dachte Laura
mit einem Knoten im Magen. Er bot ihr eine Stelle als Kindermädchen seiner
zukünftigen Kinder an. Er war schlimmer als ein Teufel. Er war Beelzebub persönlich.
    Er lehnte
sich vor und fixierte sie mit ernstem Gesicht. »Unglücklicherweise kommt man
nur zu einem Erben, wenn man sich zuvor eine Ehefrau genommen hat, weswegen ich
hoffe, dass Sie mir die Ehre erweisen, die meine zu werden.«

KAPITEL 19
    Ich
wollte immer nur das Beste für Dich ...
    Sterling wollte sie nicht an den Galgen
bringen. Er wollte sie heiraten.
    Während
Thane und Diana aufgeregt um den Tisch herumliefen, blieb Laura in
glückseliger Benommenheit sitzen und versuchte zu verstehen, was da zu ihr
durchgedrungen war. Sie und Sterling würden heiraten. Sie würden zusammen jenes
Leben leben, das sie sich für Nicholas und sich erträumt hatte. Sie würden bei
Sonnenuntergang lange Spaziergänge machen und morgens im Bett heiße Schokolade
trinken. Thane schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Bist du wahnsinnig,
Sterling? Warum solltest du diese Betrügerin auch noch belohnen, indem du sie
zur Herzogin machst?«
    Sterling
lehnte sich zurück. Ein Lächeln spielte um seine Lippen. »Du überschätzt
möglicherweise meinen Charme. Es gibt durchaus ein paar Leute, die mich nicht
als Belohnung bezeichnen würden. Mit mir verheiratet zu sein, ist eventuell genau
die Strafe, die sie verdient.«
    Diana
schüttelte so vehement den Kopf,

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