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Teuflische List

Teuflische List

Titel: Teuflische List Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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noch mal, und alle Männer wichsten dann und wann; daran war nichts verkehrt. Doch er war immer noch wütend auf sich selbst, weil er sein Verlangen nicht hatte beherrschen können. Und er schämte sich und hatte Angst, dass Jules aufwachen und ihn hören könnte – oder schlimmer noch, dass sie hereinkommen, ihn sehen und genauso angewidert sein könnte wie ihre Mutter damals, und dass sie ihn vielleicht sogar auslachte.
    Aber nicht einmal das war seine größte Furcht, erkannte Silas. Seine größte Furcht war, dass Jules vielleicht nicht mehr bei ihm schlafen wollte, wenn sie erfuhr, was er hier tat, und er wollte nicht mehr alleine schlafen.
    Er spritzte ins Handtuch und schlug die freie Hand vor den Mund, um den unwillkürlichen Schrei zu ersticken.
    Nie mehr, sagte er sich und hängte das Handtuch wieder über die Stange, wobei er darauf vertraute, dass Jules dieses Badezimmer nur selten benutzte. Deshalb konnte er das Handtuch morgen früh in die Waschmaschine werfen, ohne dass sie etwas davon bemerkte.
    Es war ohnehin nicht richtig, in diesem Bett einen Steifen zu bekommen, und ganz bestimmt nichtunmittelbar neben der kleinen Schwester. Was immer Patricia und Graham in den drei Jahren in diesem Bett, diesem Schlafzimmer getrieben hatten, wenn sie zusammen gewesen waren – es war für die perfekte Liebe bestimmt. Jene Art von Liebe, die Silas mit seiner Mutter geteilt hatte, bevor er gekommen war. Jene Art von Liebe, die er nun mit Jules teilte.
    Dabei ging es nicht um Sex. Nicht jetzt, jedenfalls. Vielleicht eines Tages, in den kommenden Jahren, mit der richtigen Frau, einer Ehefrau vielleicht, die ihn liebte, wirklich liebte.
    Doch erst einmal herrschte kein Mangel an Freundinnen. Viele der Mädchen lernte Silas über John Bromley kennen, einen Typen von seiner Schule, der schon so etwas wie eine Legende war, was Frauen betraf. Wenngleich Silas sich sagte, dass er es nicht nötig habe, an Frauen zu nehmen, was John Bromley übrig ließ, nahm er sie doch, denn er war ein ziemlich fauler Hund, was das Anbaggern betraf. Manchmal glaubte Silas, er hätte sich die Mühe ganz gespart, wäre John Bromley nicht gewesen. Jedenfalls hatte er nur Interesse an den wirklich gut aussehenden Mädchen – oder an denen, die ihm interessant genug erschienen, dass er ein Foto von ihnen machen wollte.
    Ein paar von ihnen gefiel es, fotografiert zu werden; andere fanden es ein wenig seltsam. Denn auch wenn keine glühende Leidenschaft in Silas brannte, die fantastische oder zumindest ungewöhnlich schöne Fotos hervorgebracht hätte, so war er bisweilen doch geradezu besessen, wenn es darum ging, das Bild so hinzubekommen, wie er es haben wollte. Deshalb spielte er mit dem Hintergrund oder ließ ihn gänzlich weg, sodass dieMädchen aussahen, als würden sie fliegen oder schweben – coole Bilder und eine gute Übung fürs College, wo er dann Fotografie ernsthaft studierte.
    Was den Sex betraf, ging Silas davon aus, ihn mehr genießen zu können, wenn er sich besser darauf verstand. Doch war er sich seiner Begabung zum Beischlaf nicht sicher. Bromley behauptete (nicht dass Silas ihm wirklich geglaubt hätte), er könne es so lange hinauszögern, bis die Mädels vor Lust schrien. In Silas’ Fall ging das Ganze ein wenig schneller. Nicht dass er irgendwelche ernsthaften Beschwerden zu hören bekommen hätte … nur dieser Rotschopf, Sonia Irgendwas, die er eines Sonntags getroffen hatte, als er mit John ins Spaniard gegangen war … Ihm selbst hatte sie zwar nicht sonderlich gut gefallen, doch John hatte offensichtlich ein Auge auf sie geworfen, und Silas hatte Lust auf einen kleinen Wettbewerb.
    Sonia-der-Rotschopf war gut fünf Jahre älter als er, besaß einen tollen Körper und hatte es faustdick hinter den Ohren. Als Silas mit in ihr Apartment am Parliament Hill gegangen war, wurde er plötzlich unglaublich geil, und als er sie beim Strippen fotografierte (was ihr nicht das Geringste ausmachte), wurde er so hart wie noch nie. Als sie es dann miteinander trieben, schaffte Silas es nicht, auf sie zu warten; ja, er bemühte sich nicht einmal darum.
    »Du selbstsüchtiger Bastard«, hatte Sonia geschimpft, weil er vor ihr gekommen war. Silas hatte schon darüber nachgedacht, einfach zu gehen, hatte dann aber nachgegeben und es ihr stattdessen mit der Hand besorgt – vor allem deshalb, weil er sich denken konnte, dass Sonia ihn vor Bromley oder einer ihrer Freundinnen zum Gespött machen würde, wenn er es nicht

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