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Teuflische Schwester

Teuflische Schwester

Titel: Teuflische Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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ihrer Mutter nicht stellen
konnte.
Das hatte sie sich ja auch immer von D’Arcy gewünscht.
Nur daß D’Arcy kein richtiger Mensch war.
Teri MacIver dagegen war ein richtiger Mensch.
Melissas unsicheres Lächeln wurde breiter. »Ich bin
auch dafür, Daddy«, erklärte sie. »Ich meine, es ist
natürlich schrecklich, daß so etwas passiert ist, aber
endlich kriege ich das, was ich mir schon immer
gewünscht habe. Ich bekomme doch jetzt eine Schwester,
nicht wahr?«
Charles biß sich auf die Lippen, um die Tränen
zurückzudrängen. »Ja«, sagte er, »danach sieht es wohl
aus.«
    Melissa ließ sich auf dem Wasser einfach treiben. Sie lag
auf dem Rücken und paddelte nur hin und wieder mit den
Füßen, um nicht unterzugehen. Auf dem Gesicht spürte sie
die heiße Sonne. Durch die geschlossenen Lider drangen
die Strahlen als rosa flimmerndes Licht in ihre Augen. So
gut es ging, konzentrierte sie sich auf das Farbspiel.
    Schließlich gab sie es auf, als ein Schatten über ihr
Gesicht fiel. Sie machte die Augen auf und blinzelte in
eine Wolkenfront, die vom Meer her aufzog. Neben ihr
spielte Todd den toten Mann. Seine Augen waren noch zu.
Ganz leise winkelte Melissa den Arm an. Seine
Sommersprossen hatten es ihr angetan. Sie wollte sie ihm
gehörig vollspritzen. Gerade als sie zum Schlag ins
Wasser ansetzte, kam plötzlich Leben in Todd. Er drehte
sich blitzschnell auf die andere Seite und peitschte
gleichzeitig soviel Wasser auf, daß Melissa das Salzwasser
in die Augen bekam.
»Ertappt!« rief er und kraulte schon zum Ufer. Melissa
setzte ihm sofort nach.
    Im nächsten Augenblick packte sie ihn am linken
Knöchel. Sie zog fest daran, bis sie gleichauf mit ihm lag.
Dann stemmte sie beide Hände in seinen Rücken und
drückte ihn nach unten. Er wollte sie mit sich nach unten
ziehen, doch sie versuchte ihn mit Strampeln und Spritzen
in Schach zu halten.
    Eine ganze Weile tauchten sie einander immer wieder
unter. Schließlich wurden sie müde und schwammen
gemeinsam zum Strand. Keuchend und lachend ließ
Melissa sich in den Sand fallen. Sogleich kam Blackie, der
gewaltige schwarze Labrador, der nur offiziell Todd
gehörte, auf sie zugeschossen und leckte sie überall
liebevoll ab. Schützend warf sie die Hände vors Gesicht.
    »Platz!« schrie sie. Blackie ließ sich folgsam neben ihr
nieder und legte die riesige Schnauze in ihren Schoß.
Melissa kraulte den Hund hinter den Ohren, dann wandte
sie sich an Todd, der einen Meter neben ihr auf dem Sand
ausgestreckt dalag.
»Was meinst du, wie sie ist?«
    Todd verstand sofort. »Du meinst, ob sie dich mögen
wird.«
Melissa lief rot an. »Das auch«, gab sie zu. »Aber ich
bin überhaupt auf sie gespannt, auf ihr Aussehen und
so…«
Todd setzte plötzlich eine wissende Miene auf. »Willst
du ein paar Fotos von ihr sehen?« rief er grinsend.
Melissa sah ihn überrascht an. Fast den ganzen Tag
hatten sie über nichts anderes als Teri geredet. Bis jetzt
hatte er ihr aber nie etwas von Fotos gesagt. »Hast du denn
welche?« wollte sie wissen.
Todds Grinsen wurde breiter. »Klar. Ihre Mom hat
meiner Oma jedes Jahr eins geschickt. Oma bewahrt sie in
einer Schublade auf.«
Melissa rappelte sich auf. »Warum hast du mir nie was
davon gesagt?«
»Warum hast du mich nie gefragt?« neckte Todd sie und
warf sich das Handtuch um den Hals. »Soll ich vielleicht
Gedanken lesen?«
Gefolgt von Blackie, liefen sie über den Strand und den
Rasen zum Häuschen, in dem Cora Petersen seit einem
halben Jahrhundert jeden Sommer verbracht hatte. Sie
liefen gerade am Herrenhaus vorbei, als die Stimme von
Melissas Mutter vom zweiten Stock herübergellte.
»Melissa! Wohin gehst du?«
Melissa blieb wie angewurzelt stehen. Fieberhaft suchte
sie nach einer Ausrede. »Zum Swimmingpool!« rief sie.
»Wir haben am ganzen Körper Salz.«
»Könnt ihr euch denn nicht duschen?« schrie Phyllis
Holloway. »Du weißt doch, daß Todd nicht in unseren
Swimmingpool darf!«
Vor Verlegenheit lief Melissa rot an. Ihre Mutter sah ja,
daß Todd neben ihr stand. Warum sollte er eigentlich nicht
im Swimmingpool baden dürfen? Dann fiel ihr wieder ein,
daß ihr gemeinsames Bad im Meer gar nicht geplant
gewesen war. »Ist recht!« rief sie und wollte weiterlaufen,
doch noch einmal hielt sie die schrille Stimme ihrer
Mutter zurück. »In fünf Minuten bist du bei mir,
verstanden!«
»Jawohl, Mutter«, antwortete Melissa und lief Todd
nach.
Sie holte ihn unmittelbar vor

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