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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Vergangenheit habe ich so ziemlich alles mitgemacht, was in den Bereich der OK fällt, Drogen, Waffen, Zigaretten, Schutzgeld … Warum interessiert dich das überhaupt?«
    »Gleich. Zufällig auch Menschenhandel, illegale Prostitution, moderne Sklaverei?«
    »Auch«, antwortete er, wobei er dieses »auch« sehr lang gedehnt aussprach und Kullmer mit kritischem Blick musterte.
    »Sehr gut.« Kullmer erklärte Bäumer in den folgenden zehn Minuten in knappen und doch verständlichen Worten die Vorkommnisse der letzten Tage, Bäumer hörte aufmerksam und interessiert zu. Kurz bevor er endete, steckte er sich einen Kaugummi in den Mund und fuhr fort: »Tja, und gestern wurde uns eine CD überreicht, die aus dem Nachlass des ermordeten Zaubel stammt. Herr Berger hat sich letzte Nacht die Mühe gemacht und ein paar wesentliche Informationen, die darauf sind, zusammengestellt.«
    »Von wem habt ihr die CD?«
    »Ein Freund und Kollege von Zaubel hat sie uns übergeben. Er möchte allerdings aus der Sache völlig rausgehalten werden. Alles Weitere wird Herr Berger erklären.« Und an Berger gewandt: »Sie sind dran.«
    Berger hatte sich nach vorn gebeugt, die Unterarme auf dem Schreibtisch, die Hände gefaltet, und sah Bäumer an. »Sie haben eben erwähnt, dass Sie auch mit Menschenhandel zu tun haben. Wie gut kennen Sie sich in dem Metier aus?«
    »Ich würde sagen, kaum mehr oder weniger als Ihre Kollegen hier von der entsprechenden Abteilung. Ich werde hin und wieder in die Ermittlungen mit einbezogen, aber ich bin beileibe kein Spezialist. Mein Ressort liegt seit einem Jahr vornehmlich im Bereich illegaler Waffen- und Rohstoffhandel. Ich habe zuletzt vor etwa anderthalb Jahren in einem Fall von Menschenhandel ermittelt, davor auch schon einige Male, aber uns sind immer nur ein paar kleine Fische ins Netz gegangen, der große Schlag ist uns nie gelungen. Das ist ähnlich wie bei Drogen, Waffen und so weiter. Es sind immer nur die kleinen Fische, die wir fangen, auch wenn hin und wieder in der Presse die Rede davon ist, dass der Polizei ein großer Schlaggegen das organisierte Verbrechen gelungen sei. Sie kennen das ja wahrscheinlich, gebt dem Volk Futter, es wird es schon fressen.«
    »Das hört sich aber nicht sonderlich optimistisch an«, warf Kullmer ein.
    »Warum sollte ich lügen? Fakt ist, dass wir praktisch chancenlos einem Geflecht aus organisierter Kriminalität gegenüberstehen, das immer undurchdringlicher wird. Das System innerhalb der OK ist derart komplex, dass es unmöglich zu knacken ist. Das ist eine bittere Wahrheit, doch es ist die Wahrheit. Aber gut, was genau wollen oder erwarten Sie von mir?«
    Berger, der zusammen mit seinen Kollegen ähnliche Worte bereits von Müller gehört hatte, presste kurz die Lippen aufeinander, bevor er fragte: »Sagt Ihnen der Name Alexander Kristovic etwas?«
    Bäumers eben noch vorhandene Lockerheit wich schlagartig, er verengte die Augen zu Schlitzen und antwortete: »Was wissen Sie von ihm?«
    »Ihrer Reaktion entnehme ich, dass Sie ihn kennen«, sagte Berger, ohne auf die Frage einzugehen. »Zaubel hat ihn als ziemlich üblen Burschen beschrieben, zumindest in den Passagen, die ich gelesen habe. Der scheint so ziemlich in allem seine Pfoten drin zu haben, was mit illegalen Geschäften zu tun hat. Laut Zaubels Unterlagen gilt er als äußerst gefährlich. Zaubel beschreibt ihn als den unumstrittenen Herrscher über eine
der
Schaltzentralen der OK in Europa. Offiziell ist Kristovic …«
    »… Lieferant von Spirituosen, inoffiziell soll er einer der größten Drogen-, Waffen-, Zigaretten- und Menschenhändler sein. Seine Mittelsmänner und Kontaktpersonen sitzen in so ziemlich allen westeuropäischen Ländern wie Italien, derSchweiz, Frankreich, Deutschland und so weiter. Über diese Kontakte laufen auch sämtliche großen Deals. Sein Geschäft boomt, sein Umsatz beträgt laut recht zuverlässigen Quellen jährlich zwischen vier- und fünfhundert Millionen Dollar, Tendenz steigend. Er soll sich mittlerweile sogar in mehrere namhafte Unternehmen über Strohmänner eingekauft haben, das heißt, er hat in großem Stil Geld gewaschen.«
    »Das ist genau das, was auch Zaubel rausgefunden hat«, bemerkte Berger. »Aber …«
    Bäumer hob die Hand. Er ließ sich keine Gefühlsregung anmerken, als er Berger unterbrach: »Dieser Herr Zaubel hat in der Tat sehr gut und intensiv recherchiert, er sollte post mortem noch für hervorragende journalistische Arbeit ausgezeichnet

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