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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wäre ein eventueller Verräter sehr schnell ausgemacht, das garantiere ich Ihnen. Also, wie sieht’s aus? Oder haben Sie Schiss?«, fragte Durant.
    Ohne auf diese spöttisch-provozierende Bemerkung einzugehen, erwiderte Bäumer: »Liebe Frau Durant, ich weiß nicht, wie es bei Ihnen privat ausschaut, aber ich habe eine Frau und zwei reizende Kinder, vier und sechs Jahre alt. Ich habe keine Angst um mein Leben, falls Sie das denken, aber meine Familie liegt mir doch sehr am Herzen. Haben Sie einen Mann und Kinder?«
    »Nein, weder noch«, antwortete sie schnippisch, gekränkt durch die letzte Frage, wusste doch außer Bäumer jeder im Raum, wie sehr sie sich zumindest einen Mann an ihrer Seitewünschte. »Okay, das war’s dann wohl. Vielen Dank für die Mühe, die Sie sich gemacht haben. Wir werden sicherlich auch so zurechtkommen.«
    »Wieso, soll das heißen, dass ich doch nicht mitarbeiten soll?«, fragte er mit einem Funkeln in den Augen, das Durant als ironisch deutete.
    »Haben Sie das nicht eben gesagt?«
    »Ich habe lediglich gesagt, dass ich eine Frau und zwei Kinder habe, die ich über alles liebe. Mehr nicht. Aber bevor ich mich endgültig entscheide, will ich diese Dr. Vermeer und die beiden Beamten vom K 60 kennen lernen, um mir einen persönlichen Eindruck von ihnen zu verschaffen. Und sollte dieser Eindruck positiv ausfallen, werde ich die Sache überdenken. Ist das ein Wort?«
    »Und wie lange würde dieses Überdenken dauern? Einen Tag, eine Woche, einen Monat?«
    »Ich bin sehr spontan. Geben Sie mir einen Tag, ich möchte einfach drüber schlafen. Zufrieden?« Er lächelte wieder spöttisch. Ihm gefiel Julia Durant, die auf ihn einen durchsetzungsfähigen und sehr entschlossenen Eindruck machte. Sie war ihm von Anfang an sympathisch gewesen, und er mochte Frauen, an denen er sich reiben konnte, die nicht zu allem ja und amen sagten, sondern konkrete Ziele verfolgten. Allein wegen ihr würde er seine Zustimmung geben, aber noch wollte er sie ein wenig zappeln lassen.
    »Ein Tag ist in Ordnung«, entgegnete sie nun ebenfalls lächelnd. Ihre aufkeimende Wut war schon wieder verraucht. »Aber wir haben nicht viel Zeit …«
    »Worin liegt das Zeitproblem? Wenn wir eines vermeiden sollten, dann sind es übereilte Aktionen. Was immer wir machen, es muss bis ins letzte Detail durchdacht und geplant sein. Nur so können wir erfolgreich sein. Kleiner Erfahrungswertvon jemandem, der seit beinahe fünfzehn Jahren im Bereich OK tätig ist. Bisher ist jeder Schnellschuss nach hinten losgegangen.«
    »Das Zeitproblem ist Maria, mein Vater kann nicht ewig auf sie aufpassen. Und sie in die Obhut von jemand anderem zu geben, halte ich für nicht ratsam. Wenn wir jedoch eine Mannschaft von nur acht beziehungsweise neun Leuten zusammenhaben, sollten wir auch in der Lage sein, recht schnell einen Plan aufzustellen. Dazu ist es aber notwendig, dass wir alle verfügbaren Fakten über Kristovic und seine Verbindungsleute in Deutschland haben.«
    »Sie bekommen alles Material, was ich auftreiben kann. Jedoch wird es schwierig werden, denn das meiste wird unter Verschluss gehalten. Aber ich werde schon einen Weg finden, um wenigstens an das Wesentliche ranzukommen. Versprechen kann ich allerdings nichts. Noch eine andere Frage. Wo ist diese Maria jetzt? Sie haben erwähnt, dass Ihr Vater bei ihr ist.«
    »Sie sind an einem sicheren Ort untergebracht«, antwortete Durant.
    »Wie sicher?«
    »So sicher, dass keiner sie dort finden kann.«
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mit ihr spreche?«
    »Erst, wenn wir Ihre Zusage haben.«
    »Ist deine Kollegin immer so hartnäckig?« Bäumer sah Kullmer grinsend an.
    »Heute hat sie sogar noch einen guten Tag. Du solltest sie mal erleben, wenn …«
    »Wenn was?!«, fragte Durant leicht gereizt. »Ja, ich bin hartnäckig, ich kann auch wahnsinnig stur sein, aber auf eines können Sie sich verlassen – ich bin verdammt zuverlässig. Und genau das erwarte ich von jedem, der an dieser Operation teilnimmt.Chef, können Sie mal versuchen Müller und seinen Mitarbeiter herzubestellen? Ich rufe derweil bei Dr. Vermeer an und werde sie fragen, ob sie ebenfalls herkommen kann. Wenn nicht, haben wir eben Pech gehabt, aber ich kenne Dr. Vermeer und auch ihre Einstellung zu Menschenhandel und illegaler Prostitution, und die unterscheidet sich in keinster Weise von meiner.«
    Berger griff zum Telefon und sagte, als am andern Ende abgenommen wurde: »Morgen, ich bin’s, Wolfgang. Hättest

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