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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Durant und Hellmer rauchten, eine Schachtel aus seiner Jackentasche und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an. Er löste sich von der Tür und ging zum Fenster, schaute hinunter auf die Kreuzung Eschersheimer Landstraße/Adickesallee, nahm zwei lange Züge und blies den Rauch durch die Nase aus. Danach drehte er sich wieder um und sagte: »Wie kommen Sie auf Kristovic?«
    »Sie kennen ihn?«, fragte Bäumer.
    »Ja, ich kenne ihn«, antwortete Vukovic in einem Ton, der Durant aufhorchen ließ. »Was wollen Sie von ihm?«
    »Am liebsten seinen Kopf, aber das wird wohl nicht machbar sein. Doch vielleicht kriegen wir ja ein paar seiner anderen Köpfe.«
    »Sie haben Recht, seinen Kopf kriegen Sie nicht, egal, was Sie auch anstellen. Kristovic genießt so viel Protektion, keine Chance. Aber es gibt andere, die man unter Umständen kriegen könnte.«
    »Was wissen Sie von Kristovic?«
    »Was wissen Sie von ihm?«, lautete die Gegenfrage.
    »Er ist eine der Größen schlechthin im organisierten Verbrechen. Wir haben auch schon Leute im Kampf gegen ihn verloren, zumindest vermute ich, dass er dahintersteckt«, erwiderte Bäumer. »Aber ich habe nur sehr spärliche Informationen, was seine Person betrifft. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.« Bäumer log bewusst, um Vukovic aus der Reserve zu locken, denn er verfügte sehr wohl über Informationen, wenn auch nicht sehr umfangreiche, wollte sie jedoch von seinem Gegenüber bestätigt oder erweitert bekommen.
    Vukovic drückte seine Zigarette aus und zündete sich gleich eine neue an. »Kennen Sie seine Vergangenheit?«
    Bäumer sah Vukovic fragend an und schüttelte den Kopf. »Welche Vergangenheit meinen Sie?«
    »Sagen wir, was er so in der Zeit zwischen 1990 und 1996 getrieben hat.«
    »Tut mir leid, darüber weiß ich nicht Bescheid.«
    »Sehen Sie, das ist das Problem. Es gibt nämlich kaum jemanden, der die Vergangenheit des Alexander Kristovic kennt. Vielleicht eine Hand voll Leute, die ihm treu ergeben sind und es niemals wagen würden, sich gegen ihn zu stellen. Kristovic hieß damals noch Tomislav Krasnjic. Sein Spitzname war Koljac, der Enthaupter, weil er seinen Opfern gerne den Kopf abgeschlagen hat. Am meisten Freude hat es ihm bereitet, wenn sie ihn dabei angeschaut haben. Er war Elitesoldat und Befehlshaber einer der gefürchtetsten und brutalsten Einheiten unter Milošević. Auf sein Konto gehen Dutzende von Kriegsverbrechen, es heißt, er allein habe mehr als viertausend Menschen ermordet. Er hat gemordet, vergewaltigt, gefoltert, geplündert, er hat Männer, Frauen, Kinder, Alte umgebracht. Er gilt als unglaublich grausam, duldet keinerlei Widerspruch,aber er kann sich verstellen wie kaum ein anderer. Wenn Sie ihm begegnen, würden Sie hinter seiner freundlichen Fassade niemals einen eiskalten Killer vermuten, heißt es jedenfalls. Seine Leibgarde nennt man die Krvnici, das man so ähnlich wie Blutrünstige oder Bluthunde übersetzen könnte, wobei es für das Wort eigentlich keine richtige Übersetzung gibt. Ihre Recherchen sind sehr schlecht, wenn Ihnen das nicht bekannt ist«, bemerkte Vukovic.
    »Da mögen Sie Recht haben. Aber fahren Sie fort«, sagte Bäumer, der sich unbeeindruckt gab, auch wenn es in ihm brodelte, denn diese wesentlichen Fakten waren ihm tatsächlich unbekannt.
    »Als der Krieg zu Ende ging und Krasnjic merkte, dass sich Milošević nicht mehr lange würde halten können, weil der Druck vom Westen zu stark wurde, hat er sich abgesetzt und seinen Namen geändert, indem er einfach den Mädchennamen seiner Mutter annahm, die Alexandra Kristovic hieß. Und er hat ein paar kosmetische Operationen im Ausland an sich vornehmen lassen, um nicht als Kriegsverbrecher erkannt und enttarnt zu werden. Zu dem Zeitpunkt war er gerade mal Anfang dreißig. Sie sehen, er hat seine ›Karriere‹ sehr früh begonnen. Wie alt er jetzt ist, können Sie sich ausrechnen. Er hat einen Soldaten, der seine Statur hatte, eigenhändig umgebracht und ihm seinen Ring und seinen Ausweis zugesteckt, bevor er ihn zusammen mit einem Auto in die Luft gejagt hat. Damit war Krasnjic offiziell gestorben und einer der großen Kriegsverbrecher mit ihm. Durch den Krieg hat er eine Menge Geld verdient, nicht nur, weil Milošević ihn fürstlich entlohnt hatte, sondern auch durch die Plünderungen. Das ist Ihr Alexander Kristovic.«
    »Woher haben Sie diese Informationen«, fragte Durant, »wenn doch angeblich nur eine Hand voll Leute von dessen neuer Identität

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