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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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wissen?«
    »Ich hatte eine Bekannte beim BND, sie hat es mir erzählt.« Da war wieder ein seltsamer Unterton, der diesmal etwas Melancholisches, fast Trauriges hatte.
    »Das heißt, der BND weiß von Kristovic und seiner falschen Identität?«, sagte Durant, die Mühe hatte, sich ihr Entsetzen über das Geschilderte nicht anmerken zu lassen.
    »Was glauben Sie, was der BND alles weiß!«, stieß er bitter hervor. »Aber interessiert Sie überhaupt nicht, was mit meiner Bekannten geschehen ist? Ich werde es Ihnen sagen. Sie ist in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden. Angeblich Selbstmord. Sie soll sich in der Badewanne die Pulsadern aufgeschnitten haben, aber das kann man jedem erzählen, nur mir nicht. Sie war eine lebenslustige junge Frau, die ganz sicherlich nicht vorhatte, sich umzubringen. Na ja, das nur am Rande. Kurz vor ihrem Tod hat sie mir gesagt, dass es ein paar Ungereimtheiten gibt, was Kristovic und seine deutschen Verbindungsleute angeht, aber sie wollte nicht deutlicher werden, sondern mir erst Bescheid geben, sobald sie wirklich klare Erkenntnisse hatte. Doch dazu kam es nicht mehr. Merkwürdig, oder?«
    »Warum sind Sie an Kristovic so interessiert?«, fragte Durant. »Hat das persönliche Gründe?«
    »Und wenn? Dürfte ich dann nicht mehr mitspielen?«, fragte er zurück, ohne eine besondere Regung zu zeigen.
    »Was sind die Gründe?«
    »Er hat viele meiner Freunde und Bekannten, vor allem aber Mitglieder meiner Familie auf dem Gewissen, sowohl direkt als auch indirekt, unter anderem meine Mutter und meine Schwester. Ich weiß genau, was er treibt, ich weiß auch, dass ich ihn nie zu Gesicht bekommen werde, aber ich will trotzdem mithelfen, seine Krvnici, die er hier für sich arbeiten lässt, für immer und ewig hinter Gitter zu bringen. Stellt das für Sie ein Problem dar?«
    »Das hört sich nach einem persönlichen Rachefeldzug an«, sagte Durant.
    »Nein, das ist kein Rachefeldzug, das ist höchstens eine zusätzliche Motivation, ihn zu bekämpfen. Vernichten werden wir ihn nicht, doch wir können ihm schweren Schaden zufügen.«
    »Aber wenn der BND Kenntnis von Kristovics wahrer Identität hat, wieso wird dann nichts gegen ihn unternommen?«, wollte Hellmer wissen.
    »Keine Ahnung, aber ich an Ihrer Stelle würde dort lieber nicht nachfragen, die mögen es nämlich gar nicht, wenn unangenehme Fragen gestellt werden. Meine Bekannte hat ihr Wissen mit ihrem Leben bezahlt. Dabei ist sie nur rein zufällig an diese vertraulichen Daten gelangt, weil jemand aus Versehen ein paar Originaldokumente im Kopierer liegen gelassen hatte und sie daraufhin intern und heimlich ein paar weitere Nachforschungen angestellt hat. Sie war übrigens nur eine einfache Mitarbeiterin in der Funktion einer Sachbearbeiterin in der Abteilung Balkanstaaten. Und nun ist sie tot.«
    »Wie lange ist das her?«
    »September vergangenen Jahres.«
    »Hatten Sie sich vorher schon für Kristovic interessiert?«, erkundigte sich Berger.
    »Nein. Ich kannte zwar seinen Namen, hätte ihn jedoch nie mit Krasnjic in Verbindung gebracht. Aber ich hatte Eva von Krasnjic erzählt und was diese Bestie für Verbrechen begangen hat, sonst hätte ihr der Name auch nichts gesagt. Und als Eva über diese Unterlagen gestolpert ist und mir erzählte, dass es sich bei Krasnjic und Kristovic um ein und dieselbe Person handelt, habe ich mich natürlich etwas näher mit ihm beschäftigt, auch wenn das nicht viel gebracht hat. Ich weiß lediglich, dass er jetzt eine führende Rolle im organisierten Verbrechenspielt. Ich weiß, das alles klingt nach einem unglaublichen Zufall, aber es ist die Wahrheit. Wie hätte ich ahnen können, dass ausgerechnet Eva über Dokumente stolpert, die mit Krasnjic zu tun haben? Es war wirklich ein Zufall.«
    »Es gibt keine Zufälle«, murmelte Durant vor sich hin, was Vukovic aber gehört zu haben schien.
    »Stimmt, es gibt keine Zufälle, nur Schicksal.«
    »Und seine Leute hier in Deutschland?«, fragte Durant.
    »Mehr als Decknamen werden Sie nicht rauskriegen. Einer der bekanntesten ist ein gewisser Marco Martini …«
    »Was sagen Sie da?« Durant sah ihn entgeistert an. »Marco Martini?«
    »Kennen Sie ihn etwa?«
    »Nein, ich kenne ihn nicht, aber wie Sie von Herrn Müller sicher längst wissen, haben wir eine Zeugin, die gezwungen wurde, für ihn als Prostituierte zu arbeiten.«
    »Das mit der Zeugin wusste ich, aber dass sie mit diesem Typ zu tun hatte, war mir bis eben nicht bekannt. Allerdings soll sich

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