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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dass du kurz vor dem Umfallen bist.«
    »So kenne ich dich gar nicht …«
    »Ich habe auch nie für möglich gehalten, dich einmal von einer Seite kennen zu lernen, die ich nie sehen wollte. Hast du alles, was du brauchst? Ich nehme an, Kondome gibt’s bei euch gratis«, konnte sie sich nicht verkneifen, spöttisch hinzuzufügen.
    Hans erwiderte nichts darauf, er sah seine Frau nicht einmal an, denn er konnte ihr nicht in die Augen schauen.
    »Was ist mit dem Privatdetektiv?«, wollte er stattdessen wissen.
    »Was soll mit ihm sein?«
    »Er schwebt in Lebensgefahr, wenn die irgendwas rauskriegen. Nenn mir seinen Namen, und ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, ich werde ihn schützen, so gut ich kann.«
    »Du jemanden schützen?!«, entgegnete sie höhnisch auflachend. »Mach dich nicht lächerlich! Du kannst ja nicht mal dich selber schützen. Aber um dich zu beruhigen, es gibt keinen Detektiv. Die Einzige, die Detektiv gespielt hat, bin ich.«
    »Du?«, fragte er ungläubig.
    »Jaja, du hast schon richtig gehört. Irgendwann bin ich misstrauisch geworden, deine permanente Abwesenheit von zu Hause, dabei haben doch auch Politiker ihre Freizeit, und die meisten von ihnen haben auch Familie, außer sie sind schwul. Es hat zwar lange gedauert, bis ich den Mut gefasst habe, dich zu beschatten, aber irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten. Und jetzt verschwinde, und nachher erwarte ich von dir einen detaillierten Bericht.«
    »Du willst aufbleiben, bis …«
    »Ich werde aufbleiben. Und versuch gar nicht erst mich anzulügen, du bist nämlich ein miserabler Schauspieler.«
    »Kirsten, bitte, ich …«
    »Ich meine es verdammt ernst, glaub mir. Du hast Recht, du musst die Suppe auslöffeln, aber so lange deine Familie in Gefahr ist, wirst du nur noch tun, was
ich
dir sage. Wenn nicht, wirst du es bitter bereuen.«
    »Es tut mir leid, es tut mir so unendlich leid.«
    »Du brauchst dich nicht andauernd zu wiederholen, und hör bitte vor allem mit diesem Gejammer auf. Spiel einfach weiter wie immer. Viel Erfolg.«
    Hans Simoneit nahm seinen Aktenkoffer, besah sich noch einmal im Spiegel, warf seiner Frau einen kurzen Blick zu (am liebsten hätte er sie in den Arm genommen und sie geküsst,aber ihre Haltung verriet pure Abwehr) und verließ grußlos das Haus. Er fuhr aus der Garage, und Kirsten Simoneit sah ihm nach, bis die Rücklichter nicht mehr zu erkennen waren.
    Sie griff zum Telefon und rief ihren Freund Bernd an. Er sagte, er habe noch nichts von seinem ehemaligen Kollegen gehört, werde sich aber sofort melden, sobald er mit ihm gesprochen habe. Er könne sie auch mitten in der Nacht anrufen, meinte Kirsten, sie werde ohnehin keinen Schlaf finden. Sie legte auf und setzte sich ins Wohnzimmer, machte den Fernseher an, stellte den Ton aus und tat eine CD in den CD-Player. Brahms. Die Mädchen waren auf ihren Zimmern, Paul schlief schon seit einer halben Stunde. Sie dachte über die vergangenen zweiundzwanzig Jahre nach. Alle möglichen Bilder stiegen in ihr hoch, wie sie Hans kennen und lieben gelernt hatte, wie die Kinder geboren wurden, die gemeinsamen Urlaube … Während sie nachdachte und fast die Hälfte ihres Lebens Revue passieren ließ, entlud sich mit einem Mal all das, was in den letzten Stunden auf sie eingeströmt war, in einem übermächtigen Gefühlsausbruch. Sie vergrub das Gesicht in den Händen und weinte und weinte und weinte. Mit einem Mal erschien ihr alles so unendlich sinnlos. Der einzige Sinn, den sie noch in ihrem Leben sah, waren die Kinder. Und nur wegen ihnen würde sie ausharren, und wenn es bis zu einem bitteren Ende war.

Freitag, 21.20 Uhr
    Als Müller zu Hause ankam, wurde er von seiner Frau erwartet, die ihm ausrichtete, dass Bernd angerufen habe. Er zog seine Jacke aus und fragte sich, was sein langjähriger Weggefährte von ihm wollen konnte. Auch wenn siein den letzten fünf Jahren vor Bernds Pensionierung in getrennten Abteilungen gearbeitet hatten, hatten sie sich nie aus den Augen verloren. Müller nahm das Telefon, suchte die Nummer heraus und tippte sie ein.
    »Hallo, ich bin’s, Werner. Du hast ein paar Mal versucht mich zu erreichen. Was gibt’s denn?«
    »Nicht am Telefon. Können wir uns so bald wie möglich treffen, bei mir, bei dir oder in einer Kneipe?«
    »Das ist schwierig, wir ermitteln gerade in einer ziemlich heiklen Sache …«
    »Werner, ich würde dich nicht bitten, wenn es nicht wirklich dringend wäre. Du bist noch im Polizeidienst, ich

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