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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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an den beiden Kroaten vor zwei Jahren zu tun hatte. Was ist Nowak für ein Typ?«
    »Fett, aufgeblasen und fühlt sich wahnsinnig sicher. Der hat mich sogar schon überprüfen lassen. Und die kleine Blonde ist eine tickende Zeitbombe. Als ich nicht sofort ihrem Befehl gefolgt bin, hat sie mir eins in die Nieren gegeben, mein lieber Mann, das werde ich noch in ein paar Tagen merken.«
    »Wir haben’s gesehen, konnten aber leider nicht einschreiten. Warum hat sie das gemacht?«
    »Keine Ahnung, wahrscheinlich braucht sie das ab und zu. Ist aber jetzt nicht so wichtig, viel wichtiger ist, dass ich mich heute Nachmittag ab fünf in der Innenstadt aufhalten soll, jemand will sich mit mir treffen. Nowak ist übrigens nur der Schleuser und nicht der Händler. Über ihm stehen noch einige viel mächtiger Leute. Und jetzt machen wir am besten Schluss, ich …«
    »Stopp, nicht so schnell. Müller hat mich eben angerufen, die Sache fängt an für uns zu laufen.« In kurzen Worten gab sieKullmer die neuesten Informationen und sagte abschließend: »Du machst aber trotzdem weiter, oder?«
    »Was soll die blöde Frage? Natürlich mach ich weiter, jetzt erst recht, schließlich will ich irgendwann der kleinen Blonden eins in die Fresse hauen, auch wenn sie ’ne Frau ist. Wer ist morgen mit dem Beschatten dran?«
    »Bäumer und Vukovic. Aber ich werde mich vielleicht auch in deiner Nähe aufhalten, vorausgesetzt, es kommt nichts dazwischen. Heute Nacht bleiben Frank und ich jedenfalls in deiner Nähe.«
    »Was ist mit deinem Vater und Maria?«
    »Denen geht’s gut, hab vorhin kurz mit ihnen telefoniert. Dann schlaf mal schön.«
    »Ich werd’s versuchen. Ich meld mich morgen wieder. Ciao.«
    Er ging ins Bad, duschte und sah beim Abtrocknen im Spiegel die große rote Stelle in Höhe der rechten Niere. Bei passender Gelegenheit würde er es dieser Nadja heimzahlen, wie auch immer. Er putzte die Zähne und legte sich danach ins Bett. Als er auch nach einer Stunde noch nicht eingeschlafen war, stand er wieder auf, begab sich zur Bar, die er am Nachmittag bei der Besichtigung des Hauses entdeckt hatte, und genehmigte sich einen doppelten Whiskey. Er schüttelte sich, Whiskey gehörte nicht unbedingt zu seinen Lieblingsgetränken, aber die Wirkung trat schnell ein, schließlich hatte er seit dem frühen Abend nichts mehr gegessen. Mit wem werde ich mich morgen treffen?, fragte er sich. Bist du auch nur so ein kleiner Fisch wie Nowak oder doch der Mann, hinter dem wir her sind? Kullmer stellte sich ans Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit. Er schaute auf die Uhr, kurz vor zwei. Ich will schlafen, dachte er, nur noch schlafen. Er legte sich wieder hin, rollte sich auf die Seite und fühlte unter sein Kopfkissen, wo seine Pistole lag. Für alle Fälle. Er hoffte, sie nicht benutzen zu müssen.

Samstag, 0.50 Uhr
    Hans Simoneit und Binder befanden sich auf der Rückfahrt. Sie wechselten ein paar Worte, die Feindseligkeit, die Binder noch vor wenigen Stunden Hans entgegengebracht hatte, war verflogen. Nach seiner Unterschrift unter das Dokument war er in einen schalldichten Raum geführt worden, in dem zwei sechs- und siebenjährige Mädchen saßen, klein, zierlich, unschuldig. Große Augen, die ihn ängstlich anschauten. Er kannte diese Blicke, die an ihm abprallten wie Wasser an einem Ölmantel.
    Ihm machte das Weinen und Schreien nichts aus, er hatte es schon zu oft gehört, im Gegenteil, es verschaffte ihm von Mal zu Mal mehr ein Hochgefühl, das ihn nur noch stärker erregte. Gefühle oder gar Mitgefühl hatte er längst über Bord geworfen. Er empfand keine Liebe, weder für andere noch für sich selbst. Ihm ging es um das Ausleben seiner animalischen Triebe, sonst nichts. Für ihn, selbst Vater von vier Kindern, zwei Jungs und zwei Mädchen, die aber schon aus dem Gröbsten heraus waren, waren kleine Mädchen etwas ganz Besonderes. Seit einigen Jahren fühlte er sich zu ihnen hingezogen, hatte über geheime Kontakte immer mehr solcher Mädchen kennen gelernt, Mädchen, die von überallher kamen und von denen die meisten eine Sprache sprachen, die er nicht kannte. Aber er wollte sich ja auch nicht mit ihnen unterhalten. Worüber sollte sich ein Mann wie er auch mit Kindern unterhalten?! Sie waren für ihn wie ein Spielzeug, das er benutzte und danach wegwarf und sich ein neues suchte.
    »Und, habe ich dir zu viel versprochen?«, fragte Hans auf dem Weg zurück zu dem Parkplatz, wo Binder seinen Wagen abgestellt hatte.
    »Ein

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