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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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gut geführter Club, sehr angenehme Atmosphäre«, erwiderte Binder lapidar und sah aus dem Seitenfenster. »Was muss ich in Zukunft noch alles tun?«
    »Keine Sorge, man wird dich nicht überfordern. Wie Marco schon betonte, wir sind eine große Familie. Groß und mächtig. Und ab sofort gehörst du dazu.«
    Hans wunderte sich über die Sicherheit, die er Binder gegenüber an den Tag legte, aber Binder war der Einzige Mensch, dem er sich momentan überlegen fühlte. Im Grunde war ihm hundeelend zumute, vor allem, wenn er daran dachte, in wenigen Minuten seiner Frau gegenüberzustehen und erneut mit ihren Fragen gelöchert zu werden. Fragen, auf die er zwar Antworten hatte, diese aber eigentlich für sich behalten wollte.
    »Was macht ihr denn noch so außer Waffendeals?«
    »Was glaubst du, was für Mädchen du vorhin gefickt hast? Bestimmt keine hier aus der Nachbarschaft. Wo stammen sie deiner Meinung nach her?«
    »Weiß nicht, Osteuropa?«, entgegnete Binder emotionslos und offenbar mit den Gedanken weit weg. Vielleicht ließ er aber auch nur noch einmal den für ihn sicher schönen Abend Revue passieren, in der Hoffnung, dass noch viele solcher Abende folgen würden.
    »Ein bisschen genauer.«
    »Rumänien?«
    »Warm. Ukraine. So, da sind wir. Ich hoffe, du hast die Zeit genossen. Bis bald.« Hans war entsetzt über die Kälte, die Binder an den Tag legte, dass ihn das Schicksal der kleinen Mädchen überhaupt nicht zu berühren schien. Kinder waren für Hans immer tabu gewesen, er hätte sich nie an ihnen vergriffen.Die jüngste der Frauen, mit der er je geschlafen hatte, seit der Club eröffnet worden war, war achtzehn gewesen. Achtzehn, er sah sie noch vor sich, die großen dunklen Augen, die ihn hilfesuchend ansahen, fast flehend, ihr doch zu helfen, wieder in die Heimat zurückzudürfen. Doch statt ihr zu helfen, hatte er mit ihr geschlafen, hatte er in seiner Geilheit alle Hemmungen über Bord geworfen und nicht das Leid gesehen, das er ihr zugefügt hatte. Sie war noch Jungfrau gewesen, Ulrich hatte sie ihm zum Geburtstag geschenkt. Danach blieb sie noch genau zwei Tage im Club, bis sie plötzlich weg war. Wo, das wusste er nicht, Ulrich und auch Thorsten hatten es ihm nicht verraten.
    Binder stieg aus und beugte sich noch einmal nach unten. »He, das gestern war nicht so gemeint, es war nur die erste Aufregung. Bist du oft im Club?«
    Hans hätte ihm am liebsten in die verlogene Fresse gehauen, diesem elenden Kinderschänder, Staatssekretär, Dr. jur. und Dr. phil. sowie Ehrendoktor an einer amerikanischen und einer japanischen Universität. Er sprach fünf Sprachen perfekt, darunter Japanisch, er hatte alles erreicht, aber es hatte ihm offensichtlich nicht genügt. Seit über drei Jahren kannte er ihn, waren sie Freunde geworden, hatten tiefschürfende philosophische Gespräche geführt, waren zweimal auf seiner Almhütte in der Nähe von Berchtesgaden gewesen, einmal, um dort Silvester zu feiern, doch dies gehörte der Vergangenheit an. Nie wieder würde er Binder in sein Haus einladen. Aber auch Binder würde in Zukunft ganz sicher auf Derartiges verzichten.
    »Zwei-, dreimal die Woche, kommt drauf an. Mach’s gut.«
    Hans Simoneit brauchte kaum eine Viertelstunde bis zu seinem Haus. Das Gitter zur Einfahrt öffnete sich wie von Geisterhand, genau wie das Garagentor. Im Wohnzimmer brannte noch Licht, seine Frau hatte ja gesagt, sie bleibe auf, bis erkomme. Es war der erste Abend seit Jahren, an dem er kaum etwas getrunken, nicht gekokst und auch nicht mit einer andern Frau geschlafen hatte, obwohl Swetlana ihm immer jeden Wunsch von den Augen ablas, vielleicht, weil er zu den wenigen gehörte, die ihr keine Schmerzen zufügten. Er ging von der Garage direkt ins Haus, zog seine Schuhe und sein Sakko aus, lockerte die Krawatte und machte den obersten Knopf seines Hemds auf. Seine Frau Kirsten saß auf der Couch, der Fernseher lief, der Ton war abgeschaltet. Auf dem Tisch standen ein Glas Rotwein und ein Schälchen mit Salzgebäck.
    »Hallo«, begrüßte er sie, ohne sie direkt anzusehen.
    »Ich habe dich gar nicht so früh erwartet«, sagte sie und nahm das Glas in die Hand. »Wie war’s?«
    »Was willst du denn wissen? Ob ich mit Swetlana …«
    »Oh, ist das der Name deiner Lieblingshure?«, fragte sie spöttisch.
    »Ich habe nicht mit ihr geschlafen, ich konnte nicht.«
    »Und warum? Hat dein kleiner Mann nicht mitgemacht, oder war es mit einem Mal dein schlechtes Gewissen?«
    »Kirsten, hör

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