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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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erfahren, wann der Club gestürmt wird, und du wirst zu diesem Zeitpunkt dort sein, dann fällt nämlich kein Verdacht auf dich, dass du irgendwas verraten haben könntest. Damit hast du wenigstens deine und auch unsere Haut gerettet. Und vielleicht kommst du dann auch wieder allmählich zur Besinnung.«
    Hans Simoneit stand auf und tigerte im Wohnzimmer auf und ab, die Hände in den Hosentaschen, den Kopf gesenkt. »Ich rufe diese Kommissarin an und vereinbare ein Treffen mit ihr. Sie darf aber nicht zu uns kommen.«
    »Wo ihr euch trefft, ist mir völlig egal. Nur tu mir bitte einen Gefallen – halt durch. Eine Frage noch. Hast du den Namen Alexander Kristovic schon mal gehört?«
    »Woher kennst du den?«
    »Also ja. Wer ist das?«
    »Ein Jugoslawe, lebt in Belgrad oder in der Nähe von Belgrad. Ulrich kennt ihn ziemlich gut, aber ich hatte nie was mit ihm zu tun. Ich weiß nicht mal, wie er aussieht und was er macht.«
    »Hätte ja sein können. Müller hat mich vorhin nach ihm gefragt.«
    »Wirst du mich verlassen, wenn das alles vorbei ist?«, fragte er unvermittelt.
    »Ich weiß nicht, was ich tun werde, ich weiß es wirklich nicht. Aber wenn mir einer vor fünf Jahren prophezeit hätte, wie die Politik dich verändert, ich hätte denjenigen nur ausgelacht. Du bist nicht mehr der Mann, den ich geheiratet habe, das ist die traurige Erkenntnis, die ich gewonnen habe und mitder ich fertig werden muss. Ich ganz allein.« Sie erhob sich ebenfalls und sagte: »Ich geh schlafen. Gute Nacht.«
    »Nacht. Kirsten, ich …«
    Sie hatte ihm bereits den Rücken zugewandt und winkte ab. Sie wusste, was er sagen, sie aber nicht hören wollte.
    Hans blieb noch eine Weile im Wohnzimmer und versuchte den Wirrwarr in seinem Kopf zu beseitigen. In was für einem Sumpf bin ich da gelandet, dachte er, in was für einem verfluchten Sumpf? Und er dachte an Binder und daran, was er kleinen Mädchen antat. Wie viele es wohl bis jetzt gewesen sein mögen? Zehn, hundert oder mehr? Es muss ein Ende haben, es muss verdammt noch mal ein Ende haben. Ich werde diese Durant anrufen und mich mit ihr treffen. Nur bitte, Kirsten, bleib bei mir, ich werde alles tun, damit ich das Vergangene wieder gutmachen kann. Alles, wirklich alles.

Samstag, 9.55 Uhr
    Julia Durant hatte eine kurze Nacht hinter sich, kaum drei Stunden Schlaf, bevor sie sich entschloss, um acht Uhr aufzustehen, anstatt sich im Bett herumzuwälzen und noch lange über das nachzudenken, was Müller ihr mitgeteilt hatte. Ulrich Leonhardt war also der Mann im Hintergrund, der Strippenzieher. Und sein Besuch in der Kanzlei Knoblauch kam auch nicht von ungefähr, denn sie war sich sicher, dass Knoblauch seine Kollegin und Freundin an Leonhardt verraten hatte. Ihr erstes Gefühl hatte sie also nicht getrogen.
    Sie ließ sich Badewasser ein, aß, während das Wasser langsam lief, eine Schale mit Cornflakes und trank dazu einen Becher Kaffee. Ein Blick durch die Wohnung, die noch immerso sauber und aufgeräumt war wie vorgestern, als sie nach Hause gekommen war und gedacht hatte, sich in der Tür geirrt zu haben.
    Sie stellte das Wasser ab, steckte sich eine Zigarette an und sah aus dem Fenster. Es würde wieder ein schöner Tag werden, blauer Himmel, Sonnenschein und für die Jahreszeit recht milde Temperaturen. Während sie rauchte, dachte sie an Kullmer, ihren Vater und Maria. Nach dem Baden würde sie ihrem Vater und Maria einen Besuch abstatten, um zu sehen, wie es ihnen ging, ob sie noch etwas brauchten, schließlich war Wochenende.
    Im Bad zog sie sich aus, schaute in den Spiegel und musste lächeln, als sie die Kette um ihren Hals sah, die Maria ihr umgelegt hatte. Sie hatte selten einen jungen Menschen kennen gelernt, der so aufrichtig und ernsthaft war wie Maria. Sie würde ihr die Kette zurückgeben, sobald die Mission beendet war und Maria wieder in ihre Heimat fuhr, zurück zu ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern. Eine Heimat, die sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hatte, von der sie nicht wusste, wie es heute dort ausschaute, ob die Lebensverhältnisse sich gebessert hatten, aber das schien ihr egal zu sein, so lange sie wieder bei ihrer Familie sein durfte. Ein Fünftel ihres Lebens war ihr geraubt worden, hatten perverse, geldgierige Männer sie wie eine Gefangene gehalten, als Sexsklavin missbraucht und misshandelt, gedemütigt und erniedrigt. Eine junge Frau, die nie vergessen würde, was ihr Schreckliches widerfahren war, die aber selbst in den

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