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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Sinn. Ich meine, dass der BND nicht immer ganz sauber arbeitet, das wissen wir beide. Du hast ja deine ganz eigenen Erfahrungen mit denen gemacht. Aber dass ausgerechnet Thorsten, der immer so von seiner Arbeit geschwärmt hat … Ich kann das einfach nicht begreifen, es will nicht in meinen Kopf. Wenn ich’s mir recht überlege, wusste er immer genau, was wir vorhatten. Deshalb sind so viele unserer Aktionen und Missionen gescheitert. Diese verdammte Ratte! Wenn ich jemandem vertraut hätte, dann ihm. Kannst du das verstehen?« Er winkte ab und fuhr fort: »Nein, kannst du wahrscheinlich nicht, ich kann’s ja selber nicht begreifen. Ich hab mit einem elenden Verräter Sachen besprochen, die unter die höchste Geheimhaltungsstufe gefallen sind.«
    »Hoffentlich nicht über das hier«, bemerkte Vukovic gelassen.
    »Quatsch, ich meine, zum Glück nicht …«
    »Aber du hättest es, wenn du ihn gestern oder heute gesehen hättest, stimmt’s?«
    »He, tu mir einen Gefallen und verhör mich nicht. Jeder von uns hat schon Scheiße gebaut und aufs falsche Pferd gesetzt, du auch. Oder bist du etwa ein Heiliger?«
    »Nicht so aggressiv, hab’s doch gar nicht so gemeint«, wiegelte Vukovic ab.
    »Ich bin aber aggressiv, okay?! Doch wenn du’s genau wissen willst, ich hab seit einigen Wochen nicht mehr mit ihm gesprochen. Aber allein wenn ich mir vorstelle, nein, das darf ich gar nicht. Ich krieg’s große Kotzen.« Bäumer lachte kehlig auf. »Ich hab einer Giftnatter vertraut. Mein Gott, ich bete inständig, dass Peter kein Fehler unterläuft, und das könnte schon ein falsches Wort zur falschen Zeit sein. Hohleitner würde den Braten sofort riechen.«
    »Warum hast du überhaupt Dienstinterna mit ihm besprochen?«
    »Das war ja nicht nur ich, es gibt mehrere Kollegen bei uns, die mit Hohleitner per du sind, unter anderem zwei unserer Abteilungsleiter. Die wollten ihn damals unbedingt behalten, aber offensichtlich hat ihn die Aufgabe beim BND mehr gereizt. Unter Kollegen tauscht man eben hin und wieder Interna aus, oder behältst du alles für dich?«
    »In welcher Abteilung beim BND ist er?«
    »Osteuropa«, antwortete Bäumer leise. »Das Letzte, was ich mitgekriegt habe, war, dass er im Zuge der EU-Erweiterung viel unterwegs ist. Er hat mir aber auch mal gesagt, dass er häufig im ehemaligen Jugoslawien ist, allerdings nie, was er dort macht. Eigentlich hat er mir nie wirklich was über seine Arbeit erzählt.« Bäumer schüttelte den Kopf und fuhr fort: »Je mehr ich drüber nachdenke, desto klarer wird das Bild.«
    »Hab ich eigentlich erwähnt, in welcher Abteilung Eva war?«, fragte Vukovic beherrscht, ja, mit beinahe stoischer Ruhe.
    »Ich kann’s mir denken. Deswegen hab ich ja auch gesagt, du sollst nicht durchdrehen. Da glaubst du, einen Menschen zu kennen, und dann dieser Hammer. Ich krieg’s nicht in meinen Kopf, ich krieg’s einfach nicht rein.«
    »Wenn das alles stimmt, dann hat er mit ihrem Tod zu tun. Und das wird er mir büßen, das schwöre ich dir«, sagte Vukovic entschlossen.
    »Aber nicht heute. Außerdem, was bringt es dir? Genugtuung?«
    »Willst du mir jetzt eine Moralpredigt halten?«
    »Hör zu, ich will dir weder eine Moralpredigt halten, noch will ich dir sagen, was du tun oder lassen sollst. Ich bitte dich lediglich darum, ihn mir zu überlassen, sobald wir ihn haben. Ich kenne ihn und weiß, wie ich mit ihm umzugehen habe. Ich werde ihn so durch die Mangel drehen, dass er nicht mehr weiß, wo vorn und hinten ist.«
    »Vergiss es! Sollte er Eva auf dem Gewissen haben, gehört er mir. Und damit basta!«
    »Willst du etwa deine Karriere wegen diesem Arschloch aufs Spiel setzen? Du hörst dich nämlich im Augenblick so an.«
    »Ach weißt du, ich habe fast alles verloren, was ein Mensch überhaupt nur verlieren kann. Meine Karriere bedeutet mir so viel wie ein Stück gebrauchtes Klopapier.«
    »Mag sein. Aber dieser Mistkerl hat meine Freundschaft mit Füßen getreten, und ich Idiot hab’s nicht mal gemerkt. Lass uns irgendwo anhalten und was trinken, ich brauch jetzt was.«
    »Wir sind im Dienst.«
    »Ich pfeif auf den gottverdammten Dienst und diese verfluchtenRegeln! Ich brauch nur was zur Beruhigung, damit ich wieder klarer denken kann.«
    »Wie lange kennt ihr euch schon?«, wollte Vukovic wissen.
    »Vierzehn, fünfzehn Jahre, keine Ahnung. Hohleitner! Ich kann’s nicht fassen. Wenn der hinter Peters wahre Identität kommt, macht er ihn auf der Stelle kalt. Weißt du, als du von

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