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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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dreizehn Minuten vor zwei. Sie schenkte sich ein Glas Cola ein, um wach zu bleiben, und begab sich nach draußen auf den Flur, wo sie Hellmer begegnete, der an die Wand gelehnt dastand und sie aus kleinen Augen anschaute.
    »Und?«, fragte sie mit müder Stimme.
    »Ich bin noch an Knoblauch dran, ein Wachmann ist bei ihm und passt auf, dass er keine Dummheiten macht. Ich brauch nur einen Augenblick frische Luft. Und bei dir?«
    »Es ist einfach scheiße gelaufen. Wir werden ihm nie nachweisen können, dass er die Morde in Auftrag gegeben hat, von seinen andern Geschäften ganz zu schweigen. Ich hab ihn wieder in die Zelle bringen lassen, er bleibt mindestens bis morgen Abend dort.«
    »Du bist verrückt. Mit welcher Begründung?«
    »Nötigung, Rauschgiftkonsum, Verdacht auf Menschenhandel. Noch haben wir die Rückendeckung von Richter Schultheiss und Dr. Vermeer. Wie kommst du denn mit Knoblauch voran?«
    »Der mauert noch. Er behauptet, nicht der Betreiberdes Puffs zu sein. Aber irgendwie knack ich ihn schon noch.«
    »Noch mal zu Leonhardt. Wir sollten ganz schnell eine Sichtung des Materials vornehmen, bevor er verschwindet. Zum Glück haben wir diese Goldstatue. Ich habe nämlich das dumpfe Gefühl, dass wir schon bald hohen Besuch bekommen werden. Hast du schon was von Bäumer gehört?«
    »Nee, scheint wohl noch mit Hohleitner beschäftigt zu sein. Ich kümmere mich jetzt weiter um meinen Kandidaten. Bis dann.«
    Hellmer wollte gerade wieder in sein Büro gehen, als Doris Seidel aus der Tür trat. Ihr Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Sie hielt ein Blatt in der Hand und kam mit schnellen Schritten auf Durant und Hellmer zu.
    »Hier, ein Fax aus Pullach«, sagte sie nur und reichte das Blatt Durant. Sie las es zusammen mit Hellmer und stieß einen derben Fluch aus.
    »Das war’s wohl«, war ihr Kommentar.
    »Undercover?«, sagte Hellmer fassungslos. »Die wollen uns wohl verarschen, oder? Der Typ ist ein Schwerverbrecher, und die wollen uns weismachen, dass er in geheimer Mission unterwegs war?! Was soll dieser Scheiß? Sind wir hier die Deppen der Nation, oder was?«
    »Sag ich doch die ganze Zeit. Ich warte jetzt nur noch drauf, dass eine Order von oben kommt, dass der komplette Fall an das LKA oder BKA übergeben wird. Und was dann passiert, können wir uns ausmalen. Am Ende kriegen wir noch eins auf den Deckel.« Durant schüttelte den Kopf. »Bäumer hat’s gewusst, Vukovic, Müller und Vermeer auch, nur ich in meiner Naivität hab gedacht, diesmal kriegen wir’s gebacken. Was soll’s, ist nicht mehr zu ändern.«
    »Julia«, sagte Hellmer, »nicht den Kopf in den Sand stecken. Du hast dein Bestes gegeben.«
    »Wir alle haben unser Bestes gegeben, aber wir sind eben nur kleine Bullen, gut genug für die Drecksarbeit. Dieses Land ist nicht mehr mein Land, aber nenn mir ein Land, wo’s besser ist. Binder fickt kleine Mädchen und kommt ungeschoren davon, von Leonhardt und Hohleitner ganz zu schweigen.«
    »Noch wissen wir nicht, ob sie ungeschoren davonkommen …«
    »Mach dir doch nichts vor. Ab welcher Position genießt man eigentlich solchen Schutz? Polizeipräsident, oder muss es noch höher sein? Oder hat es was mit Geld zu tun?« Sie ließ die Schultern hängen und zuckte mit den Mundwinkeln. »Ich schau nachher noch mal vorbei.«

Montag, 2.10 Uhr
    Simoneit sah Durant entgeistert an. »Was sagen Sie da? Ich bin
nicht
der Eigentümer? Das begreif ich nicht, Leonhardt hat mir das Haus quasi geschenkt.« Und nach einem Moment des Überlegens: »Was bedeutet das jetzt für mich?«
    »Das ist Ihre Entscheidung. Am besten sagen Sie das Gleiche aus wie Leonhardt. Ich kann Ihnen leider keinen andern Rat geben. Wenn Sie jedoch hier bezeugen, der Eigentümer zu sein …«
    »Ich verstehe schon«, sagte Simoneit resignierend, doch mit einem Mal fasste er sich an die Stirn und sah Durant an. »Mein Gott, jetzt dämmert’s mir allmählich. Er hat am Mittwoch gesagt, er könne es mir jederzeit wieder wegnehmen. Ha, es hat mir nie gehört, er hat mich nur in dem Glauben gelassen. Dieser verdammte gerissene Hund!« Er kaute auf der Unterlippeund schien für Sekunden weit weg zu sein. Schließlich sagte er mit entschlossener Miene: »Ich mache eine Aussage und bitte Sie, diese zu Protokoll zu nehmen …«
    »Moment, überlegen Sie genau, was Sie tun. Ich habe Leonhardt eben von seiner schlimmsten Seite kennen gelernt, Sie haben Recht, mit ihm ist wirklich nicht zu spaßen. Denken Sie an Ihre

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