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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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neugierig, an seinem beinahe asketischen Körper kein Gramm Fett. Er war nie verheiratet gewesen, hatte nur hin und wieder lose Beziehungen gehabt, die jedoch nie lange hielten, da keine Frau es auf Dauer mitmachte, wenn der Mann, den sie liebte, manchmal ein halbes Jahr oder länger unterwegs war und sich nur ab und zu übers Telefon meldete. Als Kriegsberichterstatter hatte er von ’73 bis ’75 in Vietnam gearbeitet, danach einige Male in Krisengebieten in Afrika, bis er sich auf den investigativen Journalismus verlegte, nachdem er mitbekommen hatte, welche wahren Interessen hinter den meisten Kriegen und Konflikten steckten.
    Er setzte sich Rita Hendriks gegenüber und sagte: »Du siehst heute wieder mal verdammt bezaubernd aus.« Bei jedem andern hätte dieses »verdammt« einen Touch von Ordinärem gehabt, doch wie er dabei lächelte und sie ansah, steckte dahinter weder etwas Anzügliches noch Gewöhnliches.
    »Danke für das Kompliment, aber du hast dich auch ganz schön in Schale geworfen.«
    Der Kellner brachte die Speisekarte, sie bestellten jeder einen Aperitif und wählten aus. Währenddessen und auch nachdem sie die Bestellung aufgegeben hatten und auf das Essen warteten, unterhielten sie sich über ihre Arbeit, doch als schließlich serviert wurde, sagte Zaubel: »So, und jetzt raus mit der Sprache, was gibt es so Dringendes?«
    »Eine ganz heiße Geschichte. Kennst du dich mit Menschenhandel aus?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Antworte einfach nur mit Ja oder Nein.«
    »Es ist schon komisch, dass du mich das ausgerechnet jetzt fragst, aber ich recherchiere gerade in diesem Bereich, also denk ich schon, dass ich mich zumindest einigermaßen damit auskenne. Warum fragst du?«
    »Weil eine Freundin von mir eine junge Frau bei sich aufgenommen hat, die bis gestern als Sexsklavin gehalten wurde. Sie ist ohne Papiere oder vielleicht auch mit gefälschten Papieren hier …«
    »Moment, nicht so schnell. Wie ist diese junge Frau an deine Freundin gelangt?«
    »Zufall. Sie ist bei einem Einkaufsbummel ihren Aufpassern entkommen. Eine Boutiquenbesitzerin hat ihr geholfen.«
    Anschließend erzählte Rita Hendriks alles, was sie wusste. Zaubel hörte zu, unterbrach sie nur einige Male, um bei Unklarheiten Fragen zu stellen. Als sie geendet hatte, sagte er: »Das ist in der Tat eine heiße Geschichte. Und was erwartest du jetzt konkret von mir?«
    »Ich wollte dich fragen, ob du weißt, was wir am besten machen können. Zur Polizei will Maria auf gar keinen Fall, was ich auch verstehen kann, denn sie hat Angst, dass sie sofort abgeschoben wird. Und ihre größte Angst besteht darin, dass man ihr oder ihrer Familie etwas antut.«
    Zaubel lehnte sich zurück, machte ein nachdenkliches und zugleich hochkonzentriertes Gesicht und schüttelte den Kopf. »Moldawien wäre nicht das größte Problem. Frauen, die wieder zurückkehren, ob sie nun geflohen sind oder zurückgeschickt werden, sind in der Regel sicher.«
    Als Zaubel nicht weitersprach, sagte Rita Hendriks, während sie eine Zigarette aus ihrer Handtasche fischte: »Was heißt in der Regel?«
    »Na ja, das Problem ist die Polizei. Ich habe leider bei meinen bisherigen Recherchen die Erfahrung machen müssen, dass die meisten Gesetzeshüter dort und in den andern Armenhäusern des Ostens es mit dem Gesetz nicht so genau nehmen, was irgendwie auch verständlich ist, wenn man bedenkt, mit welchen Hungerlöhnen die abgespeist werden. Die sind für jeden Euro, vor allem aber jeden Dollar dankbar. Und wenn diese Maria wirklich die Lieblingshure von so einem stinkreichen Typ war, dann hat der mit Sicherheit auch seine Leute an den entsprechenden Stellen, sprich der Polizei oder sogar noch weiter oben sitzen. Das ist das eigentliche Problem. Wie gesagt, die meisten Frauen sind sicher, aber die, von der du erzählt hast, müsste unter Umständen schon mit dem Schlimmsten rechnen, denn die Häscher lauern überall. Trotzdem, es muss eine Lösung gefunden werden, und mir fällt da ad hoc nur eine Person ein, der ich bedingungslos vertrauen würde. Nur ist die bedauerlicherweise bei der Mordkommission. Aber sie ist die Einzige, an die ich mich an deiner Stelle wenden würde. Für sie lege ich meine Hand ins Feuer, auch wenn sich das ausgerechnet aus meinem Mund sehr gewagt anhören mag.«
    »Und wie heißt die Dame?«
    »Julia Durant. Ich kenne sie seit ein paar Jahren. Sie ist unglaublich kompetent und hat einen Fall gelöst, der auch mitdem organisierten

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