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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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nach vorn und antwortete leise: »Da wird von ganz oben einfach gesagt, bis hier und nicht weiter. Wir hatten doch in Frankfurt in der Vergangenheit und haben auch heute noch die großen Immobilienhaie. Du kennst doch die Namen – Baker zum Beispiel, von den andern Namen ganz zu schweigen.«
    »Ist nicht dein Ernst, oder?«, sagte Hendriks mit ungläubigem Blick.
    »Zig Ermittlungsverfahren wurden gegen die diversen Leute eingeleitet, und fast alle wurden eingestellt.« Er winkte ab. »Aber zurück zu diesem Busunternehmer. Ich glaube, dass derebenfalls in dem Geschäft drinsteckt. Und so reiht sich eben eins zum andern.«
    »Und du hast keine Angst um dein Leben?«
    »Ach was«, winkte er lachend ab. »Wenn ich Angst hätte, wäre ich für diesen Beruf nicht geeignet. Natürlich habe ich manchmal ein mulmiges Gefühl, aber bis jetzt ist immer alles glimpflich abgelaufen. Man muss einfach die Grenze ausloten, wie weit man gehen kann. Wenn ich mit jemandem spreche, bin ich immer erst sehr vorsichtig und sondiere die Lage, bevor ich meine wahren Absichten preisgebe. So läuft das ab. Und ich kenne einige Kollegen, die wagen sich auch an die vorderste Front. Sie nennen in ihren Büchern Namen von Personen, sie werden mit dem Tod bedroht und so weiter, aber bis heute leben sie alle noch. Ich sag nur, wenn wir alle den Mund halten würden, dann würde in der Öffentlichkeit keiner je erfahren, welche dreckigen Geschäfte im Namen des Gesetzes und der Politik getätigt werden. Ich seh’s einfach als meine Berufung, die ich zum Beruf gemacht habe. Und wenn man mich auch noch so sehr dafür angreift, ich werde weitermachen wie bisher.«
    »Ich kann dich schon irgendwie verstehen, trotzdem hätte ich nicht den Mut, so was zu machen. Ich hab schon Bammel, wenn ich an das Gespräch mit dieser Frau Durant denke.«
    »Also vor der brauchst du nun wirklich keine Angst zu haben. Die kann zwar ziemlich hart sein, aber wenn sie von dem Fall hört, wird sie dir mit Sicherheit helfen. Wenn du willst, kann ich auch vorher mit ihr reden.«
    »Nee, lass mal, ich krieg das schon hin. Ich werde deinen Namen nennen und dann …«
    »Tu das. Und jetzt beenden wir das Thema und trinken noch ein Bier. Oder möchtest du lieber einen Wein?«
    »Gegen einen guten Roten hätte ich nichts einzuwenden.« Fast bis Mitternacht blieben sie in dem vietnamesischenRestaurant. Sie verabschiedeten sich vor der Tür mit einem Kuss auf jede Wange voneinander und fuhren nach Hause. Rita Hendriks würde am Vormittag bei Julia Durant anrufen und sehen, ob Zaubel mit seiner Einschätzung, was ihre Person anging, Recht hatte.
    In ihrer Wohnung holte sie aus dem Barfach eine Flasche Cognac und aus ihrer Handtasche eine Schachtel Tabletten. Sie drückte zwei heraus und spülte sie mit dem Alkohol hinunter. Schon nach wenigen Augenblicken stellte sich das erwünschte gute Gefühl ein. Sie trank noch zwei Gläser und machte sich fürs Bett fertig. Sie würde vier Stunden schlafen, sie schlief selten mehr, denn auch zum Wachwerden hatte sie ihre Pillen. Ihr Leben war aus dem Ruder gelaufen, nichts funktionierte so, wie sie sich das irgendwann einmal gewünscht hatte, es war ein immer wiederkehrender Trott, und sie fragte sich in letzter Zeit öfter, was dieses Leben überhaupt noch für einen Sinn hatte. Es hatte Phasen gegeben, da sprühte sie geradezu vor Lebenslust. Jetzt war sie nur noch einsam, allein, und nicht selten fing sie aus unerklärlichen Gründen an zu weinen, bevor sie einschlief.
     

Mittwoch, 8.00 Uhr
     
    Julia Durant kam wie gewohnt ins Büro und wurde von Berger begrüßt, der ihr zum Geburtstag gratulierte und mit sichtlichem Bedauern in der Stimme sagte: »Sie hatten ja darauf bestanden, dass nichts Besonderes an Ihrem Ehrentag veranstaltet wird. Trotzdem alles, alles Liebe, und bleiben Sie, wie Sie sind. Und ich möchte noch eines hinzufügen – ohne Sie wäre diese Abteilung nicht mal die Hälfte wert.«
    Julia Durant lächelte etwas verschämt und erwiderte: »Danke, aber die andern sind genauso wichtig. Wir sind halt ein eingespieltes Team.«
    »Sehen Sie, das macht eben Ihre Qualitäten aus, dass Sie nicht einmal ein Lob zulassen«, bemerkte Berger schmunzelnd.
    »Entschuldigung, aber …«
    »Schon gut. Wie war’s denn gestern bei Gericht?«
    »Wie ich vorhergesagt hatte. Der Täter ist gefasst und überführt, obwohl die Indizienkette löchriger als ein Schweizer Käse ist, aber irgendwie flickt man die schon zusammen, und egal, was

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