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Teuflische Versprechen

Teuflische Versprechen

Titel: Teuflische Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Zimmermann, könnte ich Sie kurz sprechen?«, sagte Knoblauch schnell.
    »Da müssen Sie sich leider noch etwas gedulden, wir haben es eilig und hätten auch noch ein paar Fragen an Frau Zimmermann. Dauert auch nicht lange«, erklärte Durant mit charmantem Lächeln, das Knoblauch mit leicht verständnisloser Miene quittierte. »Wenn Sie uns jetzt bitte allein lassen würden. Danke.«
    Er bat seinen Klienten wieder in sein Büro und machte dieTür hinter sich zu. Nachdem sie allein waren, sagte Durant: »Frau Zimmermann, sind wir hier ungestört?«
    »Selbstverständlich. Was ist denn los?«, fragte sie neugierig.
    »Es geht um Frau Hendriks. Sie wurde gestern Abend Opfer eines Gewaltverbrechens.«
    Von einer Sekunde zur andern schwand sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht, und sie stammelte: »Was sagen Sie da? Frau Hendriks … Nein, oder? Wie ist es passiert, ich meine, warum?«
    »Das würden wir auch gerne wissen. Wie lange arbeiten Sie schon hier?«
    »Knapp sechs Jahre.« Sie holte wie in Trance ein Taschentuch aus dem Schreibtisch, fuhr sich damit über die Augen und putzte sich die Nase. »Ich kann das nicht begreifen, ich hab sie doch gestern noch gesehen. Sie kam gestern Morgen zu mir und hat mich um eine Zigarette gebeten, weil sie vergessen hatte, sich welche zu kaufen. Warum ist sie ermordet worden, warum ausgerechnet sie? Sie war doch immer so nett und freundlich.«
    Durant ging auf die Frage nicht ein, sondern sagte: »Hatten Sie den Eindruck, dass sie in letzter Zeit anders war? Nervös, unruhig?«
    »Höchstens gestern. Ich weiß nicht, aber sie schien mit ihren Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein.«
    »Wie meinen Sie das, ›sie schien mit ihren Gedanken nicht ganz bei der Sache zu sein‹?«
    »Na ja, irgendwie kam sie mir vor wie ein aufgescheuchtes Huhn, fahrig und irgendwie … Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Sie war jedenfalls anders als sonst. Sie hat mich nach Terminen gefragt, die sie selbst in ihrem Kalender stehen hat, und sie hat sich Kaffee über die Bluse geschüttet, was ich noch nie zuvor bei ihr gesehen habe. Es waren halt Kleinigkeiten,doch ich habe mich natürlich nicht getraut, sie darauf anzusprechen, aber ich habe gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt.«
    »Und warum haben Sie sie nicht darauf angesprochen?«
    »Sie müssen verstehen, es geht mich doch nichts an, wenn sie Probleme hat. Es hätte ja auch sein können, dass sie einfach nur einen schlechten Tag hatte. Aber jetzt, wo sie tot ist, denke ich, dass sie vielleicht Angst vor irgendetwas oder irgendjemandem hatte. Kann natürlich auch sein, dass ich mir das nur einbilde. Ich habe sie gemocht, ehrlich.«
    »Hatte sie gestern irgendwelche Termine außer Haus?«
    »Nein, sie hat nur einmal kurz die Kanzlei verlassen, um etwas essen zu gehen. Aber sie war sehr schnell wieder zurück. Gestern hatte sie drei Klienten und eine Menge Telefonate geführt. Das ist alles, was ich sagen kann.«
    »Hat sie mit Ihnen jemals über persönliche Dinge gesprochen?«
    »Nein, sie ist beziehungsweise war immer sehr reserviert, was nicht heißen soll, dass sie unfreundlich war, ganz im Gegenteil. Aber ich glaube, dass sie nicht sehr glücklich war, ich kann es aber nicht begründen, es ist nur ein Gefühl.«
    »Wie lange waren Sie gestern im Büro?«
    »Bis gegen sechs. Dann bin ich nach Hause gefahren und habe den Abend bei einem Glas Wein vor dem Fernseher verbracht.«
    »So genau wollte ich es auch nicht wissen«, bemerkte Durant lächelnd. »War Frau Hendriks da noch im Büro?«
    »Ja, obwohl es eigentlich gar nichts mehr zu tun gab. Sie hat normalerweise die Arbeit, die nicht unbedingt hier erledigt werden musste, mit nach Hause genommen, was Dr. Knoblauch übrigens auch macht.«
    »Hat Frau Hendriks gestern am späten Nachmittag telefoniert?«
    Regina Zimmermann antwortete nach einigem Überlegen kopfnickend: »Ja, sie hat telefoniert, das heißt, ich weiß nicht, ob … Sie hat sehr schnell wieder aufgelegt, wahrscheinlich hat sie keine Verbindung bekommen, ich kann das ja auf meinem Apparat sehen, wie lange der Hörer abgenommen ist.«
    »Danke, Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Inwiefern?«
    »Einfach so. Wir würden jetzt gerne noch einen Blick in Frau Hendriks’ Büro werfen. Ist es offen?«
    »Ja.«
    Durant und Hellmer sahen sich im Büro um, auf der Fensterbank vier Grünpflanzen, ansonsten nichts Persönliches, kein Radio, kein Foto von einer Person, die ihr vielleicht nahegestanden haben könnte, lediglich ein

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