Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
sie im Wasser lagen, verrottet. Neben den Stufen hing ein Schild mit den Worten BETRETEN VERBOTEN — EINSTURZGE-FAHR, das zweifellos erst vor kurzem von der Geschäftsführung des Hotels angebracht worden war, die um ihr Ansehen in der Öffentlichkeit besorgt war. Es überraschte ihn, dass man sich nicht die Mühe gemacht hatte, das Gebäude zu renovieren. Er hatte sich nie viel aus Booten oder Schiffen gemacht, nicht einmal als Kind, aber es war eine Schande, es so dem Verfall zu überlassen. Doch der Sinn für Schönes hatte sich geändert. Das Vergnügen, an einem schönen Sommertag mit einem Boot oder einem Kahn langsam und gemächlich auf einen See hinauszurudern, war nicht mehr so beliebt. Die Gäste hatten genügend Beschäftigung auf dem Golfplatz oder im Wellnessbereich und machten sich wahrscheinlich nie die Mühe, die Gegend um den See zu erkunden. Vorsichtig stieg er die Holztreppe zum ersten Stock hinauf. Der schmale Balkon lag unter einem schützenden Vordach. Einige Meter über der Wasseroberfläche gelegen, bot er einen freien Blick über den ganzen See und auf die Schornsteine und Giebel des Haupthauses in der Ferne. Es wäre ein Leichtes, sich hinter einer der Säulen zu
verbergen, und er fragte sich, ob an jenem längst vergangenen Morgen jemand hier gewesen war. Fleming hatte gesagt, dass er den Eindruck hatte, beobachtet zu werden, als die fünf um die Leiche des Mädchens standen und beratschlagten, was sie tun sollten. Hatte die Person auch gesehen, wie Wade und Logan auf den See hinausruderten und die Leiche des Mädchens über Bord warfen?
    Die Tür stand einen Spalt offen. Er stieß sie ganz auf und ging hinein. Der Boden verschwand unter einem Teppich aus Laub. Unter einem der Fenster lagen ein altmodischer Kahn und ein Ruderboot, neben einem Durcheinander aus Holzpaddeln, alle längst unbrauchbar. An der hinteren Wand hingen einige Ruder, auf denen in verblassten, goldenen Lettern die Namen von Achtern aus Schulen und Universitäten eingraviert waren. Alle Inschriften datierten vor dem Ersten Weltkrieg, und einen Moment lang fühlte er sich wie auf einer Zeitreise, als wäre seitdem nichts Bedeutendes mehr geschehen. Vielleicht war mit dem einzigen Sohn alle Hoffnung gestorben.
    Wer auch immer die E-Mail an Paul Khan geschrieben hatte, musste ebenfalls hier gestanden haben. Er warf einen Blick aus dem Fenster und fragte sich, wie viele Menschen von der Gruft und dem Bootshaus wussten. Bei dem Leben, das Fleming und seine Freunde geführt hatten, war das ein weites Feld. Er dachte an die Kleider des Mädchens, ein ordentliches Häufchen hier irgendwo mitten auf dem Boden. Warum ordentlich? Den meisten Teenagern war Ordnung doch sicherlich unwichtig, vor allem in so einer Situation. Was hatte sie im Bootshaus gewollt, und warum hatte sie ihre Kleider hiergelassen, während alle anderen sich am See ausgezogen hatten? Vielleicht war sie aus irgendeinem Grund schon vor der Party hier gewesen, aber wenn dem so war, warum hatte sie dann niemand gekannt?
    Er hörte jemanden rufen und schaute aus dem Fenster. Roberts kam winkend im Laufschritt auf ihn zu. Zwei Taucher
waren in der Mitte des Sees hochgekommen und sprachen mit dem Mann im Schlauchboot.
    »Wir müssen den Kaffee auf später verschieben«, rief Roberts, als er auf den Balkon trat. »Es sieht so aus, als hätten sie etwas gefunden.«

Neunundzwanzig
    Tartaglia betrachtete das Häufchen ausgewaschener Knochen, das auf einer Rollbahre ausgebreitet war. Für ihn hätte das Mädchen genauso gut zweihundert Jahre im See gelegen haben können. Es war früher Abend, und er wartete in einem kleinen Vorraum der Rechtsmedizin in Flax Bourton am Stadtrand von Bristol auf Arabella Browne. Sie hatte ihn wegen eines wichtigen Anrufs aus London schon vor einer Weile allein gelassen. Er fragte sich, wie lange er noch durchhalten würde. Das Gebäude der Rechtsmedizin war neu und hochmodern, aber der Geruch setzte ihm diesmal mehr zu als sonst. An den Wänden des kleinen Raums reihten sich Kühlschränke aneinander, und er bekam beinahe Platzangst. Im angrenzenden Saal war eine Autopsie in vollem Gang. Vor dem Hintergrundgeräusch laufenden Wassers und dem Summen einer Säge hörte er die näselnde Stimme einer Frau detailliert berichten,wo sie am vergangenen Abend zum Essen war und was sie zu sich genommen hatte. Seine Kopfschmerzen waren nicht besser geworden, und er hatte das Gefühl, als würde jedes Geräusch unangenehm verstärkt.
    Sie hatten

Weitere Kostenlose Bücher