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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Roberts. »Dauert keine Minute.«
    Als er in Richtung Rezeption verschwand, setzte Tartaglia sich in einen bequemen Sessel an dem großen, gemauerten Kamin. Er fühlte sich nach wie vor angeschlagen, und der Kopfschmerz kehrte mit neuer Kraft zurück. Ein Königreich für einen starken Kaffee, dachte er, doch er wollte so schnell wie möglich zum See. Die Augen gegen die Sonne beschirmend, die durch die Fenster hereinfiel, holte er den Hotelprospekt aus der Tasche und begann zu lesen. Vielleicht erfuhr er etwas Interessantes über den Ort, das ihn wach hielt. Der Prospekt
enthielt eine Kurzfassung der Geschichte des Hauses, das Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erbaut worden war. Das Land war ursprünglich von Jeremiah Wilson gekauft und erschlossen worden, dem Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns aus Bristol, der im ausgehenden achtzehnten Jahrhundert mit dem Import von Tabak und Zucker ein Vermögen gemacht hatte. Bristol war zu der Zeit eine prosperierende Hafenstadt, und er überlegte, ob Wilsons Geld auch aus Sklavenhandel stammte, was allerdings nirgends erwähnt wurde. Bis Ende der achtziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts lebte die Familie in diesem Haus, genau wie Roberts gesagt hatte. Zehn Jahre später war es zu einem Hotel umgebaut worden, lange nachdem Fleming und seine Freunde es verlassen hatten. Über die Zeit dazwischen gab der Prospekt keine Auskunft.
    Kurz darauf kehrte Roberts zurück und führte ihn durch eine kleine Tür neben dem gewaltigen, mit Holzschnitzereien verzierten Treppenhaus. Sie gingen über Wiesen und durch Terrassengärten bis zu einer hohen Eibenhecke mit einem Tor in der Mitte, an dem ein uniformierter Beamter Wache stand. Dahinter erstreckte sich eine offene, bewaldete Parklandschaft. Roberts holte ein Taschentuch hervor und wischte sich die Stirn ab. »Der See ist gleich hinter den Bäumen.«
    Sie zeigten ihre Ausweise, und nachdem man sie durchgelassen hatte, folgten sie einem Pfad, der erst kürzlich durch das hochgewachsene Gras geschlagen worden war. Als sie in den kühlen Schatten unter den Bäumen traten, klingelte Roberts’ Handy. »Entschuldigung«, sagte er und blieb stehen, um den Anruf entgegenzunehmen. »Ich komme gleich nach. Gehen Sie einfach immer weiter den Pfad entlang.«
    Der Himmel über ihm strahlte leuchtend blau, und die Luft war erfüllt vom Summen der Insekten und von Vogelgezwitscher hoch oben in den Bäumen. Ein junges Fasanenpaar pickte zwischen den toten Blättern, ohne Notiz von Tartaglia zu
nehmen. Der Pfad wand sich den Abhang hinunter durch eine dichte Mischung aus Laubbäumen und hochgewachsenen Rhododendren. Schon nach kurzer Zeit lag der See vor ihm. Er blieb im Schatten einer hohen Buche stehen und schaute aufs Wasser. Dunkel und glatt, wie eine riesige Träne, lag es da. Irgendwo vor sich hörte er das Geräusch fließenden Wassers, wo, wie er annahm, eine unterirdische Quelle den See speiste. Im Prospekt stand, dass der See beim Bau des Hauses angelegt worden war, obwohl er so natürlich wirkte, als gäbe es ihn schon seit tausend Jahren. Der Abhang zum See war fast bis an den Rand des Wassers mit Bäumen bewachsen, von denen manche mit ihren Ästen weit hinausragten und die Oberfläche berührten.
    Er folgte dem Pfad bis zum Ufer, um einen besseren Blick zu haben. Er fragte sich, wie lange Roberts wohl noch brauchte, zündete sich eine Zigarette an und genoss die Stille. Auf der im Sonnenlicht schimmernden Wasseroberfläche war kaum ein Kräuseln zu sehen. Nicht weit vom Ufer und seinem Standort entfernt lag eine kleine Insel, die durch eine schmale Brücke mit dem Festland verbunden war. In der Mitte stand eine Kirche, umgeben von Grabsteinen. Auf der anderen Seite erkannte er zwischen den Bäumen ein imposantes Gebäude mit Säulen und Toren, die sich zum See hin öffneten. Das musste das Bootshaus sein. Auf einer nahe gelegenen Lichtung parkten mehrere Autos und ein Transporter mit Anhänger, und ein Mann in einer grünen Trainingshose lehnte an einem der Wagen an der Kühlerhaube, ein Handy am Ohr. Neben ihm standen zwei uniformierte Polizisten. Das Schlauchboot des Tauchtrupps war an einer Plattform in der Mitte des Sees vertäut. Einer der Taucher saß im Boot und hielt über ein Headset Kontakt mit den Kollegen unter Wasser. Sie arbeiteten wahrscheinlich paarweise tief unten im schlammigen Wasser, und nur die orangefarbenen Bojen wiesen daraufhin, wo sie gerade waren.

    Das Haus lag weiter vom See entfernt, als er nach Flemings

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