Teuflischer Pakt - Thriller
auch immer, die Einschüchterungstaktik funktioniert bei Alex nicht. Er war wirklich fertig und wollte nicht mal mir zuhören, was absolut ungewöhnlich ist. Vielleicht ist er vor all dem weggelaufen und steckt den Kopf in den Sand.«
»Wissen Sie, wo er anschließend hingegangen ist?«
»Ins Restaurant. Er sagte, er muss arbeiten.«
»Wir haben mit den Angestellten im Restaurant gesprochen, und sie haben bestätigt, dass er gestern Abend gearbeitet hat.«
»War er heute dort?«
»Nein, und er muss auch erst wieder Montagabend arbeiten. Seinem Mitbewohner zufolge hat er heute Nacht nicht in seiner Wohnung geschlafen und war seitdem auch nicht mehr dort. Hat er eine Freundin?«
»Nein. Er hatte seit Jahren keine mehr, soweit ich weiß.«
»Vielleicht ist er mit jemandem aus dem Restaurant nach Hause gegangen?«
Wade schüttelte den Kopf. »Alex ist nicht der Typ für schnellen Sex. Er ist einer der letzten echten, altmodischen Romantiker dieser Welt. Deswegen hat er auch nie geheiratet.«
»Wirklich?« Diese Bemerkung überraschte Tartaglia, und er fragte sich, was dahintersteckte. War seine Sicht auf das Eheleben zynisch oder nur pragmatisch? Sehnte er sich nach dem Junggesellenleben zurück? Doch jetzt war keine Zeit, dem nachzugehen. Es gab wichtigere Dinge. »Und Sie wissen wirklich nicht, wo er ist?«
»Hand aufs Herz, Inspector, wenn ich es wüsste, hätte ich es Ihnen erzählt, selbst wenn er es mir verboten hätte. Wie gesagt, ich mache mir große Sorgen um seine Sicherheit.«
»Was ist mit Daniel Black? Wann haben Sie ihn das letzte Mal gesehen?«
»Auch das war, nachdem wir hier fertig waren. Ich habe Alex in der Ken High Street verlassen, bin hierher zurückgegangen und habe gewartet, bis Danny herauskam. Wir haben um die
Ecke, im Scarsdale Arms , schnell etwas getrunken, dann ist er abgeschoben.«
»Wissen Sie, wo er hinwollte?«
»Er sagte, er wäre mit jemandem verabredet, aber ich habe keine Ahnung mit wem. Danny hat sich andauernd mit irgendwelchen fragwürdigen Typen getroffen, deswegen habe ich nicht gefragt.«
»Es scheint Sie nicht besonders zu berühren, was ihm zugestoßen ist.«
Wade sah ihn an und schüttelte missbilligend den Kopf. »Kommen Sie mir nicht so. Ich habe genug erlebt, um mich von so einer billigen Bemerkung nicht provozieren zu lassen. Sie haben keine Ahnung, wie ich mich fühle, und es geht Sie auch nichts an.«
»Trotzdem …«
»Ich bin aus freien Stücken hier. Wenn Sie so weitermachen, werde ich aufhören zu kooperieren.«
Tartaglia hielt seinem Blick einen Augenblick stand, dann senkte er den Kopf. Es war eine billige Bemerkung. Wade war sichtlich schockiert gewesen, als er hörte, dass Black tot war und sie die Leiche des Mädchens gefunden hatten. Er beschloss, mit offenen Karten zu spielen. »Gut. Um auf das Mädchen zurückzukommen, gestern haben Sie ausgesagt, dass Sie Mr. Fleming in jener Nacht getroffen haben, nachdem er das Mädchen am See gefunden hatte.«
»Das ist richtig.«
»Wo genau war das? Ich war gestern dort und will versuchen, mir ein Bild zu machen.«
»Irgendwo im Wald, aber fragen Sie mich nicht, wo genau. Ich war ziemlich betrunken. Ich weiß nur noch, dass ich irgendwie zu den Ställen finden wollte. Alex hat mich gesehen und gerufen. Er versuchte, mir von ihr zu erzählen, aber ich fürchte, ich habe ihm nicht zugehört. Ich war total fertig und wollte nur
noch ins Bett. Ich weiß, das klingt jetzt gefühllos, aber er hat wirres Zeug geredet, und es war wirklich spät. Was bringt es, das alles noch mal durchzukauen?«
»Bitte. Tun Sie mir den Gefallen. War er durcheinander oder erregt?«
»Beides, nehme ich an. Aber daran ist nichts Verdächtiges. Selbst in seinem Zustand konnte er erkennen, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Er versuchte mich zu überreden mitzukommen und nach ihr zu sehen, aber wie Sie ja jetzt wissen, ist das Gelände ziemlich weitläufig. Ich hatte keine Lust, den ganzen Weg zurückzulaufen, und erklärte ihm, es müsse bis morgen warten.«
»Aber Sie haben ihm geglaubt?«
»Um ehrlich zu sein, ich dachte, er übertreibt. Alex neigt manchmal dazu zu dramatisieren. Um die Zeit lagen überall Leute und schliefen ihren Rausch aus. Ich glaube nicht, dass es irgendjemand in der Nacht nach Hause geschafft hat. Ich habe einfach angenommen, dass sie, wer auch immer sie war, zu viel getrunken hatte oder so und sich ausschlafen musste.«
»Wenn Sie ihn nicht ernst genommen haben, warum haben Sie sich dann am
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