Teuflischer Pakt - Thriller
mit Black etwas getrunken hatte, hatte er sich direkt nach Hause begeben und war den ganzen Abend nicht mehr ausgegangen. Er sagte, seine Frau könne das bezeugen. Am nächsten Morgen hatte er das Haus um neun verlassen und war um zehn in seiner Kanzlei angekommen, wo er von zwei Kollegen gesehen worden war. Um kurz nach eins war er zum Essen mit den Schwiegereltern nach Hause zurückgekehrt.
Es klopfte an der Tür, und Steele schaute herein. »Mark, kann ich Sie kurz sprechen?«
»Ich bin gleich wieder da«, sagte Tartaglia zu Wade und erhob sich. Er trat zu Steele vor die Tür, und sie gingen zusammen den Flur entlang. Als sie sicher außer Hörweite waren, wandte sich Steele ihm zu. »Schlechte Neuigkeiten. Entweder gibt es ein Leck zu viel, oder die Journaille hat eins und eins zusammengezählt. Unsere Pressestelle hat mich gerade um einen Kommentar hierzu gebeten.« Sie hielt ein Blatt Papier hoch. BRUTALE MORDE IN LONDON HÄNGEN ZUSAMMEN, lautete die Schlagzeile. Die Einzelheiten konnte er nicht lesen, aber er erkannte Anne Pagets Namen unter dem eines bekannten Schreiberlings aus der Polizeiredaktion. Sein Herz verkrampfte sich. Was hatte er ihr vergangene Nacht erzählt? Er war sich sicher, nichts Wichtiges erwähnt zu haben …
»Ist Anna Paget nicht die Frau, die Joe Logan interviewt hat?«, fragte Steele. Er nickte und hoffte, dass sie nichts von seiner innerlichen Verwirrung merkte. »Wir setzen gleich morgen früh eine Pressekonferenz an«, fuhr sie fort. »Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, aber jetzt werden sie wie die Hyänen über uns herfallen und die Öffentlichkeit in Hysterie versetzen. Weisen Sie Ihr Team besser an, die Schotten dichtzumachen. Kein Wort zu niemandem, und ich meine, niemandem.«
»Was ist mit Wade? Was soll ich ihm sagen?«
»Ach ja«, erwiderte sie und nickte. »Das hätte ich beinahe vergessen. Sie können ihm sagen, er bekommt Polizeischutz
unter der Bedingung, dass er der Presse gegenüber den Mund hält. Wenn wir Glück haben, taucht sein Name nirgends auf, aber sagen Sie ihm, wenn irgendein Journalist anfängt herumzuschnüffeln, soll er ihn zu uns schicken und uns sofort verständigen. In der Zwischenzeit werden wir rund um die Uhr jemanden bei ihm im Haus postieren und einen zweiten Mann vor dem Haus. Er bekommt für den Notfall eine spezielle Alarmanlage mit einem Panikknopf, der direkt mit uns verbunden ist.«
»Er sagt, er steckt mitten in einem Fall in Oxford und beharrt darauf, ihn nicht abgeben zu können.«
Sie seufzte. »Das ist sehr unangenehm. Es wäre leichter, wenn er hierbliebe, aber wenn er darauf besteht, nach Oxford zu fahren, werden wir uns etwas ausdenken, das können Sie ihm sagen. Angesichts dessen, was Black passiert ist, müssen wir alles unternehmen, damit ihm nichts passiert.«
»Was ist mit Wades Familie? Er hat eine Frau und zwei Kinder. Er will für sie ebenfalls Polizeischutz.«
»Wenn er nicht da ist, muss der Panikknopf reichen. Soweit mir bewusst ist, sind sie nicht bedroht.«
»Darüber wird er nicht glücklich sein. Er denkt anscheinend, der Mörder könnte sie benutzen, um ihn zu kriegen.«
»Da kann ich ihm nicht helfen. Meines Wissens sind sie nicht in Gefahr, und wir …«
»Haben nicht die Mittel. Ich weiß. Ich werde es ihm erklären. Ich bin sicher, er weiß, wie es läuft. Vielleicht kann er sie wegschicken, bis das alles vorbei ist.«
Sie nickte. »Was er nicht wissen soll, ist, dass wir ihn auch beschatten lassen.«
Er sah sie überrascht an. »Meinen Sie nicht, dafür ist es ein bisschen spät?«
»Nein. Wir können kein Risiko eingehen. Es ist gut möglich, dass der Mörder ihn beobachtet. Und wenn Fleming versucht,
Wade zu kontaktieren, werden wir es sofort erfahren. Ich will mich nicht auf Mr. Wades Gemeinsinn verlassen müssen, um Fleming zu kriegen. Außerdem will ich genau wissen, worüber die beiden untereinander reden. Sie müssen eine Vermutung haben, wer das tut.«
»Glauben Sie das wirklich?«, fragte er und wünschte einmal mehr, er wüsste, worüber Wade und Fleming am Nachmittag zuvor geredet hatten. Wenn sie doch nur Fleming finden würden … »Wenn sie einen Verdacht haben, würden sie es doch sicher sagen«, fügte er hinzu. »Ich meine, sie sind eindeutig beide in Gefahr.«
»Das kommt darauf an, welche Rolle sie damals gespielt haben. Wenn Fleming das Mädchen umgebracht hat, was sehr wahrscheinlich ist, können wir es ihm nicht beweisen, es sei denn, er gibt es zu. Wir brauchen
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