Teuflischer Pakt - Thriller
ein Druckmittel. Vielleicht reicht es, wenn wir es auf Band haben.«
»Was ist mit Flemings Wohnung?«
»Sie wird ebenfalls observiert, und wir hören sein Handy ab, das im Augenblick allerdings abgeschaltet zu sein scheint.«
Sie traten den Weg zurück zum Vernehmungsraum an. Kurz vor der Tür stieg Minderedes aus dem Lift vor ihnen.
»Da sind Sie ja, Sir«, sagte er zu Tartaglia. »Ich habe versucht, Sie zu erreichen.«
»Ich bin bei der Vernehmung von Tim Wade, und mein Handy ist aus.«
»Ich habe eine Nachricht von Graham Roberts aus Bristol für Sie. Er lässt ausrichten, dass sie die Sachen des Mädchens im See gefunden haben. Sie sollen ihn so schnell wie möglich anrufen.«
Einunddreißig
Donovan öffnete die Augen. Bis auf ein wenig Tageslicht, das am Rand der Jalousien ins Zimmer fiel, war es dunkel im Raum, und sie sah nicht viel. Sie hatte einen trockenen Mund und Kopfschmerzen. Sie brauchte ein Glas Wasser und ein Aspirin, das sich irgendwo in ihrer Tasche befand. Blinzelnd schaute sie auf das beleuchtete Ziffernblatt ihrer Armbanduhr. Es war erst kurz vor fünf oder sechs Uhr früh – genau konnte sie es nicht erkennen. Sie spürte eine Bewegung im Bett neben sich, und plötzlich fiel ihr alles wieder ein. War sie in seinem oder in ihrem Zimmer? Es dauerte einen Moment, bis sie sich orientiert hatte, während sie versuchte, sich an den Verlauf des Abends zu erinnern.
Nach einem weiteren Glas Wein hatten sie bezahlt und das Restaurant verlassen. Sie hatten den Weg zum Hotel gleich gefunden und eingecheckt. Sie erinnerte sich daran, dass sie mit Chang im Lift hochgefahren war und sie zuerst in ihr Zimmer gegangen waren, wo Chang den Blick bewundern wollte. Sie hatte mit ihm im Dunklen am Fenster gestanden und die beleuchtete Suspension Bridge betrachtet. Sie erinnerte sich daran, dass er sie geküsst hatte. Warum sie danach in sein Zimmer gegangen waren, war ihr schleierhaft, aber sie hatten noch etwas aus der Minibar getrunken und Musik von seinem iPod über die Anlage gehört, und eins hatte zum anderen geführt. Sie bedauerte nichts, aber jetzt wünschte sie, sie wäre in ihrem Zimmer.
Auf dem Kissen neben sich konnte sie die dunkle Silhouette seines Kopfes ausmachen. An den regelmäßigen, leichten Atemzügen erkannte sie, dass er schlief. Sie schlüpfte aus dem
Bett, tastete auf dem Fußboden nach ihren Sachen und fand alles, außer einem Schuh. Sie hatte keinen Schimmer, wo er abgeblieben war. Schnell zog sie ihre Hose und das T-Shirt an und klemmte den Rest unter den Arm. In einer der Hosentaschen fand sie ihre Schlüsselkarte und schlich sich leise hinaus. Ihr Zimmer lag auf der anderen Seite des Gangs. Als sie die Tür öffnete, strahlte ihr die Sonne durchs Fenster entgegen. Es war zu hell, und sie zog die Vorhänge zu. Sie fand ihre Tasche, schluckte zwei Aspirin, die sie mit einer Cola aus der Minibar hinunterspülte. Sie war unglaublich süß, aber vielleicht tat der Zucker ihr gut. Sie zog sich wieder aus und trat in die Dusche, wo sie einige Minuten unter dem heißen Wasserstrahl stehen blieb, bis sie langsam einen klaren Kopf bekam. Abgesehen von dem Kater fühlte sie sich gut, besser jedenfalls als in den letzten Wochen. Die Sache mit Chang hatte ihre Verwirrung über Tartaglia nicht vertrieben, doch durch die Ablenkung hatte sich der Schmerz ein wenig zurückgezogen – jedenfalls zeitweilig.
Nach dem Duschen zog sie einen Bademantel an und wollte gerade wieder ins Bett kriechen, als ihr Handy klingelte. Sie schaute auf die Uhr. Es war nach sieben, später, als sie gedacht hatte. Sie kletterte wieder aus dem Bett, kramte müde in ihrer Tasche, bis sie das Handy fand, und sah Tartaglias Namen auf dem Display.
Nach kurzem Zögern setzte sie sich aufs Bett und hob ab. »Was gibt’s?«
»Ich habe die ganze Nacht versucht, dich anzurufen. Wo warst du?«
Er klang angespannt. Ob es Frustration oder Sorge war, konnte sie nicht sagen. Sie suchte nach einer Ausrede. »Mein Handy war leise gestellt, Entschuldigung.« Eine lahme Ausrede, da sie es doch gerade gehört hatte, aber das war ihr egal. Weder ging es ihn etwas an, wo sie war, noch sollte er denken, er könnte sie Tag und Nacht anrufen.
»Ich wollte nur mit dir reden. Alles in Ordnung?«
»Natürlich ist alles in Ordnung«, fauchte sie. »Ich bin im Bett.«
»Solltest du nicht aufstehen?«
»Das werde ich gleich tun. Rufst du deswegen an?«
»Nein. Sie haben die Kleidungsstücke des Mädchens gefunden oder was davon
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