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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Häuser gegenüber, eins leuchtend blau, eins gelb und eins blassrosa gestrichen. Wie in so vielen Jungmädchenzimmern waren die Wände mit Postern und aus Magazinen gerissenen Fotos von Schauspielern und Popstars gepflastert. Sie erkannte einen jungen Jason Donovan, Michael Keaton als Batman und Kevin Costner in No Way Out – Es gibt kein Zurück . Neben einem CD-Spieler lag ein kleiner Stapel CDs. Cure, R.E.M., Guns N’ Roses, Sinead O’Connor, B52s. Es katapultierte sie um Jahre zurück, und zum ersten Mal wurde ihr klar, dass sie und Danielle derselbe Jahrgang waren. Warum war ihr
das nicht schon früher aufgefallen? Für sie und zweifellos für jeden, der sie gekannt hatte, war Danielle für immer in dem Alter eingefroren, in dem sie verschwunden war.
    Das Bett unter dem Fenster sah aus wie frisch bezogen, mit einem über und über mit wuchernden violetten Pfingstrosen bedruckten Deckenbezug und einem mottenzerfressenen, einäugigen Teddybären auf dem Kopfkissen. Vierzehn: die unbeholfene Phase zwischen Kind und Frau. Auf der kleinen Kommode lag eine Haarbürste. Wie alles in diesem Zimmer war sie blitzsauber, doch ein paar helle blonde Haarsträhnen steckten, vielleicht aus Sentimentalität, noch zwischen den Borsten. Sie könnten noch für einen DNS-Abgleich gut sein, falls sie einen brauchten, obwohl durch die Ohrringe kein Zweifel mehr zu bestehen schien. Auf einem Regal über dem Schreibtisch standen einige Bücher und eine gerahmte Fotografie von einem Mann, der vermutlich Colin Henderson war. Er trug Uniform und war auf eine raue Art attraktiv, mit kurzem schwarzem Haar und blauen Augen. Damals musste er Ende zwanzig oder Anfang dreißig gewesen sein. Sie nahm es vom Regal, und als sie es umdrehte, fand sie ein kleines Farbfoto von zwei Mädchen, das mit Tesafilm auf die Rückseite geklebt war. Es war in einem Automaten aufgenommen und unsauber abgeschnitten worden. Eng zusammen und die Arme umeinandergelegt, hockten sie dick geschminkt und grinsend in der kleinen Kabine. Es dauerte einen Moment, bis sie in der Blonden Danielle erkannte. Sie sah dem Foto in der Vermisstenakte überhaupt nicht ähnlich. Sie fragte sich, was mit den anderen Fotos geschehen war und ob sie vor Susans Zensur versteckt worden waren, als sie Reenies abgehackten Husten auf der Treppe hinter sich hörte.
    »Ist das Colin?«, fragte Donovan und drehte sich mit dem Foto in der Hand um, als Reenie hereinkam.
    Reenie nickte und lehnte sich einen Moment lang Halt suchend
an den Türstock. »Hübscher Teufel, nicht wahr? Lieber einen unscheinbaren Kerl als den da. Dann hat man viel weniger Probleme.«
    »Und das hier? Ist das Danni?« Sie hielt das kleine Foto hoch.«
    Reenie schlurfte zu ihr hinüber, nahm es in die Hand, hielt es ins Licht und betrachtete es kurzsichtig blinzelnd. Dann nickte sie. »Wo haben Sie das gefunden?«
    »Es klebte auf der Rückseite des Rahmens.«
    »Danni muss es dahin geklebt haben. Komisch, dass es niemand gemerkt hat. Susan hasste es, wenn sie sich so angezogen und geschminkt hat.«
    »Wer ist das Mädchen neben ihr?«
    »Das ist Amber Wiseman.« Donovan entging eine gewisse Schärfe in ihrem Tonfall nicht.
    »Ich nehme an, Sie mochten sie nicht.«
    »Amber machte nur Ärger.«
    »Ich habe heute Morgen ihre Mutter besucht …«
    »Frances? Ich würde ihr nichts glauben. Ich bezweifle, dass sie sich geändert hat, obwohl das Alter für Frauen wie sie ganz schön demütigend ist. Ich habe mich oft gefragt, was passiert wäre, wenn Danni Amber nicht kennengelernt hätte. Vielleicht wäre sie dann noch am Leben.«
    »Glauben Sie das wirklich?«, fragte Donovan und versuchte, die Worte mit dem in Einklang zu bringen, was sie am Morgen von Frances erfahren hatte.
    »Ja, das glaube ich. Und wenn Sie meine ehrliche Meinung hören wollen, ich sage, der ganze Mist hat mit der Mutter angefangen. Sie hat keine Moral.«
    Donovan blickte sie überrascht an. Frances war ihr zwar nicht besonders sympathisch gewesen, aber eigentlich harmlos vorgekommen, obwohl sie sich schwer vorstellen konnte, wie sie vor zwanzig Jahren war. »Ist das nicht ein bisschen hart?«, fragte
sie neugierig und in der Hoffnung, Reenie dazu zu bringen, mehr zu sagen.
    »Ich sage Ihnen, diese Frau war zu nichts nütze. Sie hat Amber sich selbst überlassen, mehr als es für ein so junges Mädchen gut ist, und Amber Flausen in den Kopf gesetzt. Sie konnte Tag und Nacht kommen und gehen, wann sie wollte, wie eine verdammte Erwachsene. Und

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