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Teuflischer Pakt - Thriller

Teuflischer Pakt - Thriller

Titel: Teuflischer Pakt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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hörte er lautes Hupen und sah unten am Kanal Blaulicht flackern. Er überquerte die Straße, blieb auf der Brücke stehen und spähte über das hohe Geländer, um herauszufinden, was da unten los war. Ein Streifenwagen stand quer mitten auf der Straße am Wasser, ein zweiter parkte ein Stück weiter oben. Ein Teil der Straße schien gesperrt zu sein, und zwei Polizisten lenkten den entgegenkommenden Verkehr in eine Seitenstraße. Er war von der U-Bahn bis hierher nur ein paar Minuten gelaufen, aber ihm war heiß, und er war außer Atem. Sein Hemd klebte am Rücken, und er hatte Kopfschmerzen. Er spürte den vertrauten Druck in seinen Nebenhöhlen und gleich darauf das warme Tröpfeln von Blut auf der Oberlippe. Es lief seine Kehle hinunter, und er beugte den Kopf nach vorn, starrte durch das Gitter auf den Kanal unter sich und zwickte fest den Nasenrücken zusammen, während er in seinen Taschen nach etwas suchte, um die Blutung zu stoppen. Er fand eine alte, zerknüllte Papierserviette, die er fest an die Nase drückte, während er zu erkennen versuchte, was da unten vor sich ging. Am Geländer standen ein paar Leute und starrten aufs Wasser. Sie schienen etwas zu beobachten, und
er fragte sich, ob jemand hineingefallen war. Joes Boot lag fast direkt unter der Stelle, wo sie standen, und es sah so aus, als sei das Gebiet um seine Anlegestelle abgesperrt. Heftig blinzelnd glaubte er, drinnen Bewegung zu sehen. Ob das Joe war? Ob mit ihm alles in Ordnung war?
    Das Nasenbluten hörte beinahe genauso plötzlich auf, wie es begonnen hatte. Er überquerte die Brücke und lief schnell den Bürgersteig entlang, bis er zu der Absperrung kam, wo die Leute standen.
    »Was ist hier los?«, fragte Alex eine junge Frau mit langen braunen Haaren, die ebenfalls gerade erst dazugekommen war. Sie schob einen Buggy mit einem schlafenden Kleinkind und redete mit einem älteren Mann.
    »Keine Ahnung«, sagte sie abgelenkt. »Bin auch eben erst gekommen. Auf jeden Fall ist es verdammt ärgerlich. Man lässt uns nicht durch, und sie sagen, wir müssen außenrum gehen.«
    »Wissen Sie, was passiert ist?«, fragte er den Mann neben ihr.
    »Nicht genau, aber sie nehmen lauter Sachen aus dem Boot mit. Sehen Sie die Frau da drüben?« Er zeigte auf eine pummelige blonde Frau in weiten, blauen Hosen, die eine Kiste in den Kofferraum eines nahe stehenden Autos lud. »Ich glaube, sie ist von der Polizei.«
    »Polizei?«
    »Vielleicht geht es um Drogen«, sagte die Frau.
    »Ich wette, jemand ist in den Kanal gefallen«, sagte ein anderer Mann, der sich zu ihnen gesellt hatte. »Ein Schluck von dem Wasser reicht, um einen umzubringen.« Er hatte einen kleinen, braun-weißen, kläffenden Hund im Schlepptau, der ungeduldig an der Leine zerrte.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Es ist kein Krankenwagen da. Das muss etwas anderes sein.«
    »Ich vermute, es sind Terroristen«, warf der erste Mann ein.
    Alex sah erneut Bewegung auf Joes Boot. Ohne die Erwiderung
der Frau abzuwarten, ging er zu einem jungen Polizeibeamten hinüber, der an der Absperrung stand und eines der Tore bewachte, die zum Kanal hinunterführten.
    »Was ist denn hier los?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir.« Er schwitzte heftig, als stünde er schon eine ganze Weile hier.
    »Aber irgendwas ist passiert, oder? Ist jemand ins Wasser gefallen?
    »Nein, niemand. So viel kann ich Ihnen sagen.«
    Über die Schulter des Beamten hinweg sah Alex zwei Männer aus Joes Boot auftauchen. Beide hatten schwarze Haare und waren braun gebrannt. Einer war groß und muskulös und trug eine Motorradlederhose und ein T-Shirt, der andere war kleiner und schmaler und hatte einen Anzug an. Polizisten in Zivil, vermutete er. Von Joe war nichts zu sehen. Die beiden Männer wechselten einige Worte auf dem Treidelpfad, dann trennten sie sich; der größere ging schnell zu einem der anderen Boote, der kleinere in Richtung Absperrung. Er dachte daran, worüber er und Joe am Abend zuvor gesprochen hatten, und bekam Angst. Hatte Joe am Ende doch etwas gesagt?
    Er wandte sich wieder zu dem Polizisten um. »Das Boot da drüben. Das, wo alle hinsehen. Es gehört einem Kumpel von mir.« Kaum hatte er das gesagt, wünschte er, er hätte den Mund gehalten. Er dachte an Joes Worte: Keine Polizei …
    »Ein Kumpel von Ihnen, Sir?«
    »Ist er in Schwierigkeiten?«
    »Was meinen Sie mit Schwierigkeiten?«
    »Woher soll ich das wissen?« Er zuckte die Achseln und schaute auf seine Uhr, ohne die Zeit zu erkennen.

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