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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Junta. Aber China? Das hat die CIA, das State Department und das Weiße Haus völlig kalt erwischt.«
    »Da ist noch etwas. Als ich gestern mit dir gesprochen habe, waren Max und ich mit einer Frau namens Tamara Wright zusammen …«
    »Die entführt wurde?«
    »Du hast den Polizeibericht gelesen?«
    »Ja, teilweise jedenfalls. Sie nehmen die Sache sehr ernst, aber es gibt noch keine Spuren. Das Schnellboot wurde in Natchez gefunden, wo man außerdem den Lieferwagen eines Installateurs gestohlen hat. Die Fahndungsausschreibung ist zwar draußen, aber bisher ohne Ergebnis.«
    »Ich hatte mir schon so etwas gedacht. Sie sind clever. Ich wette, den Wagen wird man dort finden, wo sie das Schnellboot gestohlen haben. Für die Rückfahrt haben sie sicherlich ihr eigenes Fahrzeug und dürften mittlerweile wer weiß wo sein.«
    »Einverstanden. Was ist mit China?«, fragte Overholt weiter.
    »Dr. Wright erzählte uns von einer chinesischen Expedition Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, in deren Verlauf drei Schiffe nach Südamerika gesegelt sind.« Juan machte eine kurze Pause, weil er erwartete, dass Overholt die Echtheit einer solchen Information in Frage stellen würde, aber der gewiefte Agent wusste, wann es am besten war, still zu sein. »Die Besatzung von einem der Schiffe wurde von einer Krankheit heimgesucht, die die Mannschaft wahnsinnig werden ließ. Klingt das irgendwie vertraut?«
    »Der Typ in Wilson/George«, flüsterte Langston.
    »Sie haben verunreinigte Lebensmittel verzehrt, die von den Eingeborenen der Inseln kamen. Ich glaube, es war Menschenfleisch, höchstwahrscheinlich Gehirn, und sie haben auf diese Weise wohl Prionen aufgenommen. Das Schiff wurde mitsamt der Besatzung versenkt, und die beiden restlichen Schiffe drangen weiter nach Norden vor und kehrten dann irgendwann nach China zurück.
    Fünfhundert Jahre später kommt Andrew Gangle daher und findet irgendwo in der Nähe der Basis eine Mumie. Sie ist mit Gold und Jade geschmückt. Irgendwie infiziert er sich, höchstwahrscheinlich hat er sich an einem Knochensplitter verletzt. Jetzt wütet die Prionenkrankheit in seinem Gehirn, bis er durchdreht und Amok läuft.«
    »Liegt dieses versenkte Schiff etwa vor der antarktischen Küste? Du lieber Gott«, rief Overholt, während er den gleichen Gedankensprung ausführte wie Cabrillo am Abend zuvor. »Wenn sie beweisen können, dass chinesische Forscher die Antarktis ein paar hundert Jahre vor den ersten Europäern entdeckt haben, dann …«
    »Genau«, sagte Juan. »Dann werden sie Anspruch darauf erheben, zumindest auf die Halbinsel. Aber da sich die Argentinier dort bereits etabliert haben, dürfte es für sie das Klügste sein, sich als Partner anzubieten und sich die Beute mit ihnen zu teilen. Ich glaube, dieses Projekt wird schon seit einiger Zeit vorbereitet, und zwar lange bevor wir darin verwickelt wurden. Ich vermute, die Argentinier haben die Chinesen in jeder Weise hofiert, weil sie den Schutz einer Supermacht und einen wohlwollenden Vertreter bei den Vereinten Nationen brauchen. Es war dann der zufällige Fund des Zeppelins und die darauf folgenden Ereignisse, wie zum Beispiel die Bergung greifbarer Beweise dafür, dass die Chinesen Südamerika besucht haben, wodurch der Deal schließlich besiegelt wurde.«
    »Kennen die Argentinier oder die Chinesen die genaue Lage des dritten Schiffes?«
    »Noch nicht, aber mit Hilfe entsprechender Untersuchungen werden sie es wohl herausfinden. Admiral Tsais Zeichnung war ziemlich detailliert. Mit einem guten Computerprogramm und Google Earth sollte es eigentlich leicht zu schaffen sein. Aber eines dürfte schon jetzt klar sein: Selbst wenn sie das Schiff nicht finden, können sie immer noch behaupten, dass es bis in die Antarktis vorgedrungen ist. Wer sollte sie davon abhalten?«
    »Wir.«
    »Wie sieht denn die offizielle Position des Weißen Hauses aus?«
    »Die Entwicklung läuft zu schnell. Sie haben nicht viel dazu gesagt, außer, dass sie die Aktionen verurteilen.«
    »Und was sagt dir dein Bauchgefühl?«
    »Ehrlich: Ich weiß es nicht. China hält zurzeit den Löwenanteil unserer Staatsschulden, daher haben sie uns in dieser Hinsicht in der Hand. Außerdem – sind wir bereit, einen Krieg zu riskieren, wenn es um einen Teil der Welt geht, an dem nur eine Handvoll Leute interessiert sind?«
    »Es sollte hier vor allem um Prinzipien gehen«, meinte Juan. »Bleiben wir unseren Idealen treu und riskieren Menschenleben für ein paar Pinguine und einen

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