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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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eine Gestalt hinter einem Baum hervortrat.
    »Entschuldigen Sie, señora. «
    Sofort drehte sich Maxine herum, wobei sich ihre Augen vor Zorn über diese Störung verengten. Es war Raoul Jimenez, der Stellvertreter ihres Stiefsohns. »Wie können Sie es wagen, hierherzukommen. Sie sollten bei den anderen Soldaten in der Basis sein.«
    »Ich ziehe die Gesellschaft von Frauen vor.«
    Sie machte zwei Schritte auf ihn zu und gab ihm eine Ohrfeige. »Ich sollte dem General von Ihrer Dreistigkeit erzählen.«
    »Und was wollen Sie ihm über dies hier erzählen?« Er ergriff sie und zog ihren Körper an sich. Dabei küsste er sie, und für ein paar Sekunden widerstand sie ihm auch noch, aber dann war es zu viel, und schon bald legte sich ihre Hand hinter seinen Kopf, während ihr Hunger größer wurde.
    Jimenez lehnte sich schließlich zurück. »Mein Gott, wie habe ich dich vermisst.«
    Maxines Antwort darauf bestand darin, dass sie ihn wieder küsste, und jetzt noch leidenschaftlicher. Nun, da sie allein waren, war seine Schüchternheit, die er in ihrer Nähe stets zur Schau trug, wie verflogen. Sie gaben ihrer Begierde nach.
    Erst viel später lagen sie entspannt nebeneinander auf der hastig ausgebreiteten Decke. Vorsichtig berührte sie die Brandnarben in seinem Gesicht. Sie waren immer noch gerötet und sahen aus, als schmerzten sie.
    »Du bist nicht mehr so schön. Ich glaube, ich sollte mir einen anderen Geliebten suchen.«
    »Ich glaube nicht, dass es im Regiment jemand anderen gibt, der es wagen würde zu tun, was wir gerade getan haben.«
    »Soll das heißen, dass ich keinen Kriegsgerichtsprozess wert bin?«
    »Ich würde sogar für dich sterben, aber du vergisst, dass ich der tapferste Mann in der Armee bin«, witzelte er. Und dann legte sich für kurze Zeit ein Schatten über seine Augen.
    »Was ist los, Liebling?«
    »Tapferster, sagte ich.« Seine Stimme füllte sich mit Bitterkeit. »Man muss nicht besonders tapfer sein, um harmlose Dorfbewohner zusammenzuschießen oder amerikanische Frauen zu entführen.«
    »Amerikaner entführen? Ich verstehe nicht.«
    »Dorthin hat dein Mann uns geschickt, nach Amerika, wo wir uns eine Frau geschnappt haben, die als Expertin für chinesische Schiffe gilt. Ich habe keine Ahnung, weshalb. Aber eines kann ich dir sagen, nämlich dass es nicht das ist, weshalb ich in die Armee eingetreten bin.«
    »Ich kenne meinen Mann«, sagte Maxine. »Alles, was er tut, ist genau geplant, vom Frühstück bis zum Kommando über dein Regiment. Er hat seine Gründe. Deshalb muss er nach Buenos Aires aufgebrochen sein, gerade als du und Jorge zurückgekehrt wart.«
    »Wir haben ihn in deinem Apartment in der Stadt getroffen. Ein paar Männer waren bei ihm – Chinesen, glaube ich.«
    »Sie gehören zur Botschaft. Philippe hat sich in letzter Zeit des Öfteren mit ihnen getroffen.«
    »Tut mir leid, aber es gefällt mir trotzdem nicht. Versteh mich nicht falsch. Ich liebe die Armee, und ich liebe auch Jorge. Aber in diesen letzten Monaten …« Seine Stimme versiegte.
    »Du magst es vielleicht gar nicht glauben«, sagte Maxine mit Nachdruck, »aber ich liebe meinen Mann sehr, und ich liebe auch dieses Land. Philippe mag vieles sein, aber er ist nicht unbesonnen. Was auch immer er tut, es geschieht auf jeden Fall zum Wohle Argentiniens und seines Volks.«
    »Das würdest du nicht sagen, wenn du einiges von dem gesehen hättest, was er uns befohlen hat.«
    »Ich will gar nichts davon hören«, sagte sie starrköpfig, während die romantische Stimmung, die sie geschaffen hatten, allmählich verflog.
    Er legte eine Hand auf ihre nackte Schulter. »Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht beunruhigen.«
    »Ich bin gar nicht beunruhigt«, erwiderte sie, musste sich jedoch die Augen reiben. »Philippe erzählt mir sehr wenig, aber ich habe ihm immer vertraut. Das solltest du auch.«
    »Okay«, sagte Jimenez und streckte die Arme nach ihr aus.
    Maxine entzog sich seinen Händen. »Ich muss wieder zurück. Selbst wenn Philippe in BA ist, kommt beim Hauspersonal Gerede auf. Verstehst du das?«
    »Natürlich. Meine Bediensteten tratschen auch ständig.« Sie lachten, weil er aus einer armen Familie stammte.
    Maxine entfernte sich, um sich anzuziehen. Sie stieg auf Concorde, der die ganze Zeit in ihrer Nähe geblieben war.
    »Sehen wir uns morgen?«, fragte er und verstaute die Decke in der Satteltasche.
    »Nur wenn du versprichst, nicht wieder über meinen Mann und seine Arbeit zu reden.«
    »Ich werde ein

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