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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gezählt.«
    »In einer Nacht wie dieser?«, fragte Eddie.
    »Genau darum, weil es eine solche Nacht ist«, erwiderte Juan. »Wenn ich in Espinozas Schuhen steckte, würde ich davon ausgehen, dass das Unwetter ideal ist, um einen Überfall zu tarnen, und meine Truppen entsprechend verteilen.«
    Juan ließ sich von Linc sein Nachtglas geben und verschaffte sich, ausgestreckt auf dem Pier liegend, einen eigenen Überblick. Er sah die Wachtposten, die Linc entdeckt hatte, und als er die restliche Basis absuchte, konnte er noch mehr geisterhafte Wärmebilder umhergehen sehen. In einer Minute zählte er nicht weniger als zehn Männer im Dienst.
    »Planänderung.«
    Grundsätzlich hatten sie vorgehabt, die Gefangenen zu befreien und zumindest ins U-Boot zu verfrachten, bevor sie sich dem argentinischen Kreuzer widmeten. Bei so vielen Männern in der Einrichtung, die sich auf Patrouille befanden, war das Risiko, dass sie entdeckt wurden, viel zu groß. Jetzt würden sie das Kriegsschiff als Ablenkung benutzen. Er erklärte den Männern, was sie tun sollten, und achtete darauf, dass Max auf der Oregon alles mithörte.
    »Das gefällt mir nicht«, gestand Hanley, nachdem Juan geendet hatte.
    »Wir haben keine große Wahl. Anders würden wir nicht mal auf drei Meter an diese Wissenschaftler herankommen.«
    »Okay. Sag mir Bescheid, wenn du bereit bist.«
    »Arbeitet euch so nahe wie möglich an das Gefängnis heran«, sagte Cabrillo den anderen beiden Männern in seiner Begleitung, »und wartet auf mein Signal.«
    Gemeinsam verließen sie das Tauchboot, wobei Linc und Eddie je einen der wasserdichten Säcke mitnahmen. Sie mussten auf dem Bauch kriechen und konnten sich nur zentimeterweise vorwärtsbewegen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie würden schon allein an die zwanzig Minuten benötigen, nur um das behelfsmäßige Gefängnis zu erreichen.
    Juan entfernte sich in die entgegengesetzte Richtung. Der Wind zerrte an seiner Kleidung und machte jeden Schritt zu einem Kampf. Erst blies er ihm ins Gesicht, dann drehte er und brachte ihn ins Stolpern. Sein Schal löste sich – und es war, als würde seine Haut mit ätzender Lauge bespritzt werden.
    Er musste seine Bewegungen auf die Phasen abstimmen, in denen die Argentinier von ihm abgewandt waren. Der Wind sorgte da für einen nützlichen Vorteil. Die meisten Soldaten gingen jetzt rückwärts gegen den Wind und gaben Cabrillo damit die Chance, immer dann an Boden zu gewinnen, wenn die Böen besonders heftig waren.
    Die Sicht blieb dürftig, und einmal stieß er beinahe mit einem Soldaten zusammen, der im Windschatten einer Planierraupe stand. Er blieb keine zwei Meter von dem Wachtposten entfernt stocksteif stehen. Der Mann stand im Profil zu ihm und war ihm nahe genug, dass er den Pelzbesatz seiner Kapuze heftig flattern sehen konnte. Juan machte einen vorsichtigen Schritt zurück, dann noch einen und erstarrte wieder, als sich ein zweiter Wachtposten näherte.
    »Jaguar«, rief der erste Wächter, als er seinen Kameraden entdeckte.
    »Capybara«, antwortete der zweite.
    Das waren ihre Erkennungscodes. Juan grinste verhalten. Eine interessante Information. Als er sich weit genug von dem Duo entfernt hatte, gab er die Information an Eddie und Linc weiter – für den Fall, dass sie Feindberührung hatten.
    Von jetzt an war Juan schneller unterwegs, und als er auf einen Wachtposten traf, fuhr der Mann zu ihm herum, seine Maschinenpistole nicht im Anschlag, jedoch schussbereit erhoben.
    »Jaguar.«
    »Capybara«, erwiderte Juan selbstbewusst. Der andere Mann senkte die Maschinenpistole.
    »Das Einzige, was einen an der ganzen Sache tröstet«, sagte der Wachtposten, »ist, dass der Major mit uns hier draußen ist und sich für sich selbst kein warmes Plätzchen gesucht hat.«
    »Er würde niemals etwas von uns verlangen, das er nicht selbst auch täte.« Juan hatte keine Ahnung, ob das zutraf, aber er kannte Espinoza mittlerweile als einen Soldaten, der seine Leute von der vordersten Linie aus führte.
    »Das denke ich auch.« Der Soldat ging weiter.
    Juan setzte seinen Weg fort. Zehn Minuten und drei frierende und gelangweilte Wachtposten später erreichte er die Gasraffinerie. »Ich bin da«, meldete er seinen Männern. »Wo seid ihr?«
    »Kurz vor dem Ziel«, antwortete Linc. »Hier draußen ist es wie beim Karneval in Rio, Menschen über Menschen.«
    »Max, bist du bereit?«
    »Die Ballasttanks sind leer, die Maschinen schnurren vor sich hin.«
    »Okay. Warte auf mein

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