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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und der Brust eine Gänsehaut.
    Er hüpfte zum Wandschrank und suchte sich unter den verschiedenen künstlichen Beinen, die er besaß, das für die Mission des Tages geeignete aus. Sie standen wie eine Ansammlung linker Cowboystiefel auf dem Fußboden. Ein paar Minuten später war er fertig angekleidet und unterwegs zum Moon Pool. Er wusste, dass er eine Kleinigkeit hätte essen sollen, aber der Knoten in seinem Magen machte ihm das unmöglich.
    Im Unterwasser-Operationszentrum herrschte hektische Betriebsamkeit. Technikerteams arbeiteten am Nomad 1000, das soeben mit Mike Trono und seiner Gruppe zurückgekehrt war. Mike meldete, dass sich die Sprengladungen an Ort und Stelle befanden und jederzeit gezündet werden konnten. Sein Team hatte Löcher in die Unterseite des Gletschers gebohrt, der über die Bucht hinausragte – und diese Löcher dann mit genügend Sprengstoff gefüllt, um einhunderttausend Tonnen Eis abzubrechen.
    Juan holte sich die Bilder einiger Außenkameras auf eine Wortstation. Die Restlichtkameras enthüllten ein wahres Inferno. Wirbelnde Schneewolken attackierten das Schiff aus allen Richtungen, während der Wind ständig wechselte. Wellen buckelten sich auf und entluden ihre Wassermassen explosionsartig auf das Schiffsdeck. Und wenn sie an den Strand geworfen wurden, reichte ihre Wucht aus, um einhundert Pfund schwere Felsbrocken wie Kieselsteine hin und her zu rollen. Er warf einen Blick auf das Display mit den Wetterdaten. Die Außentemperatur betrug minus vierundzwanzig Grad Celsius, doch der Windchill-Effekt senkte sie noch einmal um ganze zehn Grad.
    Eddie Seng und Linc tauchten ein paar Minuten später auf. Wegen der Anzahl Passagiere, die sie hoffentlich zum Schiff zurückbringen würden, musste das Rettungsteam so klein wie möglich gehalten werden. Das Nomad war für zehn Personen gebaut worden, aber insgesamt müssten sie irgendwie einundzwanzig Leute hineinpferchen.
    Wie schon zuvor trugen sie Polarmäntel, in denen sie argentinischen Soldaten zum Verwechseln ähnlich sahen, und sie hatten ausreichend Parkas für die gefangenen Wissenschaftler in einen wasserdichten Sack gepackt, der am U-Boot festgeschnallt wurde. Ein ähnlicher Sack enthielt die Skelette der vor langer Zeit gestorbenen Norweger. Juan hatte noch immer nicht die leiseste Idee, wie er die Störung ihrer ewigen Ruhe wiedergutmachen sollte.
    Maurice erschien neben Cabrillo mit einem Serviertablett in den Händen. Es war drei Uhr morgens, und er sah so frisch und so makellos gekleidet wie immer aus. »Ich weiß ja, dass Sie vor einer Mission nur selten etwas essen, Captain, aber jetzt müssen Sie es tun. Unter diesen Bedingungen verbrennt der Körper die Kalorien viel zu schnell. Ich weiß nicht, ob ich es jemals erwähnt habe, aber ich bin bei der Royal Navy gewesen, als sich die Argies das letzte Mal im Südatlantik mausigmachten. Die Jungs, die die South Sandwich Islands zurückerobert hatten, kamen so steif wie Stonehenge zurück.«
    Er hob den Deckel vom Teller und präsentierte Juan ein Omelett mit Schinken und Pilzen. Der aromatische Duft schien die Knoten in seinem Magen zu lockern. Er erinnerte ihn außerdem an etwas, das er vergessen hatte, und er schickte Maurice mit einem Auftrag in die Küche zurück.
    Der Start erfolgte glatt und störungsfrei, sie gingen auf Kurs. Den ersten Hinweis, dass sich etwas verändert hatte, erhielten sie, als das U-Boot in geringem Abstand die Admiral Guillermo Brown passierte. Juan konnte über den ständig existenten Umgebungsgeräuschen hören, dass die Hauptmaschinen des Kreuzers angelassen worden waren. Der Klang und die Schwingungen wanderten durchs Wasser und hallten innerhalb des Druckkörpers wider. Die unerwarteten Aktivitäten auf dem Kreuzer würden zwar nichts an ihren Plänen ändern, aber Juan betrachtete es nicht gerade als ein gutes Omen.
    Anders als zuvor, als sie in der Nähe der Arbeitsboote angelegt hatten, tauchten sie diesmal am fernen Ende des Piers auf und damit näher an dem Punkt, wo die Gefangenen festgehalten wurden. Das Toben des Sturms übertönte die Geräusche des Nomad, als es unter dem Pier durch die Wasseroberfläche brach.
    Nur Sekunden später hatte Linc die Ausstiegsluke bereits geöffnet. Er kletterte hinaus, während sich Juan in seinen Parka wand und die Schutzbrille aufsetzte. Der große SEAL kam zum Einstieg zurück.
    »Es gibt Probleme.«
    »Was ist los?«
    »Ich habe eben das Dock mit dem Infrarotglas kontrolliert und drei Wachen

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