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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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welche Gelegenheit sich von selbst ergeben würde.
    Während der Stunde, die die Männer brauchten, um die siebzig Pfund schwere Energiezelle auszugraben, beobachtete Juan das Geschehen, während Mike neben ihm schlief. Er wusste, dass irgendwo im Dschungel hinter ihm entweder Mark oder Jerry ebenfalls ein wenig dringend nötigen Schlaf aufholten.
    Sie waren nahe genug am Aufschlagkrater, so dass Juan das Funkgespräch des Leutnants mit der Befehlsstelle mithören konnte. »Wir haben es gefunden, Jefe … ich bin mir nicht sicher. Es ist etwa einen halben Meter lang, rechteckig, und wiegt ungefähr dreißig Kilo … Was? … Keine Ahnung, irgendein wissenschaftlicher Apparat, wenn Sie mich fragen. Ich weiß nicht, welche Funktion das Ding haben soll … Nein, es wird einfacher sein, wenn wir es zum Verladeplatz hinunterschleppen. Wir haben gesehen, dass sie über einige Pick-ups verfügen. Die nehmen wir, um zum Lager runterzukommen. Der Pilot müsste den Kurzschluss in seiner Maschine gefunden haben, wenn wir dort eintreffen, und dann können wir rechtzeitig für ein paar Cocktails im O Club zur Basis zurückkehren.«
    Cabrillo hatte genug gehört. Er kannte ihren Plan, und das war die entscheidende Information, die er brauchte. Er tippte Mike auf die Schulter. Der ehemalige Rettungsfallschirmspringer erwachte augenblicklich, aber lautlos. Seine Kampfbereitschaft war sogar noch im Schlaf aktiv. Gemeinsam zogen sie sich vom Aufschlagkrater zurück und achteten darauf, die Vegetation unberührt zu lassen und ihre Position nicht durch schwankende Äste oder Grashalme zu verraten. Nach knapp fünfhundert Metern trafen sie mit Jerry und Murph zusammen.
    »Sie haben den Satelliten«, sagte Murph. »Soweit ich feststellen kann, ist er in Bewegung.«
    Juan nickte und trank aus seiner Feldflasche. Seit sie auf die argentinische Sondertruppe gestoßen waren, hatte er nicht gewagt, seinen Durst aus der Flasche zu stillen. »Sie marschieren damit zurück zum Wegende und bringen das Ding von dort mit einem Wagen ins Lager. Danach nehmen sie die Helis und verschwinden.«
    »Und wir …?« Mark hob eine im Gothic-Stil gezupfte Augenbraue.
    »Halten sie auf.«
    Nachdem sie in zwei Gruppen parallel zueinander den Berghang hinuntergekommmen waren, näherten sich die Soldaten und das Team der Corporation einem abgeflachten Bereich des Berghangs, etwa zwei Morgen groß, den die Holzfäller freigeräumt hatten, um ihre Maschinen dort aufzustellen. Da stand ein Bagger mit einem Greifer, um damit Baumstämme auf die Sattelschlepper zu laden, und ein sogenannter Yarder. Der Yarder, der über ein Kettenfahrwerk verfügte, besaß einen hohen Mast, über den Kabel drei Kilometer weit den Berghang hinab zu einem beweglichen Holm verliefen, der mit Abspannleinen im Basislager verankert war. An dieser Kabelschlinge hingen Zugseile, die die Arbeiter um die geschälten Stämme gefällter Bäume schlingen konnten. Die Stämme wurden dann den Berghang hinaufgezogen, wo man sie auf die Sattelschlepper lud. Die Zugseile wurden danach wieder bergab geschickt, um die nächste Ladung zu holen.
    Die Männer, die auf dem oberen Platz arbeiteten, waren vom Basislager mit den Pick-ups heraufgekommen, die Raul Jimenez für seine Zwecke benutzen wollte.
    Juan war zuversichtlich, dass sein Vier-Mann-Team es mit der größeren Gruppe der Argentinier aufnehmen würde, bis sie auf eine tiefe Erdspalte stießen. Sie war das Überbleibsel eines Erdbebens, welches das Land in zwei Hälften geteilt und dafür gesorgt hatte, dass ein Teil des Berges absackte. Wegen des Dschungels, der alles überwucherte, war es unmöglich festzustellen, wie lang die Spalte war, daher hatten sie keine andere Wahl, als sie als Hindernis zu betrachten, das überwunden werden musste und nicht umgangen werden konnte. Nach geologischem Zeitmaß hatte das Erdbeben erst vor kurzer Zeit stattgefunden – vor zwölftausend Jahren nämlich, um genau zu sein. Daher war genügend Zeit verstrichen, in der die Seitenwände der Spalte zu einem ersteigbaren Abhang erodiert waren. Doch sie mussten knapp zwanzig Meter absteigen und auf der anderen Seite wieder hochklettern, was sie unter Einsatz von Händen, Knien, roher Kraft und zahllosen gemurmelten Flüchen schließlich auch schafften.
    Alle waren völlig außer Atem, als sie den gegenüberliegenden Rand der Spalte erreichten. Nach Juans Uhr hatten sie jedoch fünfzehn wertvolle Minuten dabei verloren. Sie rannten weiter, wobei sie das Beste

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