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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Tempo mithalten, doch Mark und Jerry begannen allmählich langsamer zu werden.
    Unerklärlicherweise verließ der Hubschrauber seine Position und entfernte sich nach Süden in Richtung des Holzfällerlagers. Cabrillo nahm das als gutes Omen und wurde langsamer, da die Turbinen und der Rotorlärm seine Laufschritte nicht mehr überdeckten. Seine Brust hob und senkte sich heftig, doch er brachte seinen Atem wieder unter Kontrolle, indem er tiefe, konzentrierte Atemzüge machte, um seinem Körper frischen Sauerstoff zuzuführen. Er konnte fast spüren, wie sich die Milchsäure in seinen Muskeln auflöste. Er und Mike ließen sich fallen, um ihren Weg kriechend fortzusetzen, und überwanden das letzte Stück mit schlangenhafter Lautlosigkeit.
    Die Energiezelle war in einem flachen Winkel auf der Erde aufgeschlagen, war dabei durch den Dschungel gerast und hatte eine trichterförmige, verschmorte Schneise im Laub hinterlassen. Der Krater selbst stellte einen schwarzen Ring versengter Erde dar. Fünf argentinische Soldaten waren mit Seilen zu der Stelle herabgelassen worden. Zwei von ihnen gruben im Krater mit Schaufeln, die sie wahrscheinlich bei den Holzfällern requiriert hatten. Die anderen bildeten eine Sperrkette. Alle fünf trugen braune Tellermützen.
    Da Juan die Methoden der Neunten Brigade genau studiert hatte, um sie überzeugend imitieren zu können, wusste er, dass sie stets in Sechsergruppen operierten. Demnach war noch ein weiterer Mann in der Nähe, den er jedoch nirgendwo sehen konnte. Schnell schickte er drei Klicks über sein Einsatzfunkgerät. Es war der Befehl für alle Beteiligten, sich zurückzuhalten und eine geeignete Deckung zu suchen.
    Er und Mike könnten die drei Wächter ausschalten, bevor sie dazu in der Lage waren, per Funk eine Warnung zu senden, und sich dann die beiden Männer mit den Schaufeln vornehmen, die ihre Oberkleidung ausgezogen und in der Nähe auf einen Haufen gelegt hatten. Aber der sechste Mann, der Unsichtbare. Er war ein Joker, der zuerst außer Gefecht gesetzt werden musste.
    Cabrillo nahm seine MP-5-Maschinenpistole von der Schulter. Sie wäre nur hinderlich, wenn er sich anschlich. Die Pistole würde ebenfalls im Holster stecken bleiben. Selbst wenn er einen Schalldämpfer mitgenommen hätte, würde der Klang eines gedämpften Schusses die Tierwelt ringsum zu panischer Flucht veranlassen und die Argentinier warnen.
    Er kannte einige Männer, die ein Faible für die Intimität des Tötens mit dem Messer hatten. Es hatte ihm nie gefallen, und er hatte auch nie darauf vertraut, aber er kannte die Techniken und hatte sie selbst mehr als nur einmal angewandt. Mit einem Messer zu töten war eine schmutzige Angelegenheit, und diejenigen, die sich dieser Methode bedienten, taten es eher aus Lust am Töten als mit der Absicht, den Erfolg ihrer jeweiligen Mission zu gewährleisten.
    Es war schwierig, die Szenerie genau in Augenschein zu nehmen. Seine Sicht wurde bereits wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt versperrt, daher schien es fast unmöglich, sich in den sechsten Mann hineinzuversetzen und sich vorzustellen, wo er sich versteckt haben mochte, um seine Kameraden, die den Satellitentrümmer ausgruben, heimlich zu beschützen.
    In der Zehn-Uhr-Position – von Juans Standort aus gesehen – war das Unterholz nicht so dicht, weil mehrere hohe Bäume das Sonnenlicht abhielten, so dass es gar nicht bis auf den Erdboden drang. Das lieferte einem Schützen ein besseres Gesichtsfeld. Cabrillo entschied, dass dies die Position sein musste, wo der Mann auf der Lauer lag. Er machte Anstalten, sein Versteck zu verlassen. Er würde einen Bogen schlagen und sich dem Angehörigen der Neunten Brigade von hinten nähern. Und danach würden er und Mike die restlichen Männer ausschalten. Juan zog sein Messer und rutschte ein Stück nach links – und erstarrte.
    Stimmen.
    Ein Dutzend oder mehr, rufend und lachend, während sie wie eine Rotte wilder Eber durch den Dschungel stürmten. Es waren Soldaten und Holzfäller, und sie gehörten zu den Männern, die den Berghang abgesucht hatten. Sie hatten die Position des Satelliten über Funk mitgeteilt bekommen und waren sofort dorthin aufgestiegen.
    Cabrillo verhielt sich still. Jede Aktion wäre jetzt reiner Selbstmord. Auf der Hut vor dem immer noch unsichtbaren sechsten Soldaten, widerstand er dem Drang, sein Funkgerät zu benutzen, um Murph und Pulaski zu rufen. Am besten blieben sie alle so untätig wie möglich und warteten ab,

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