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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Delta.«
    »Da gibt es keinen Platz zum Landen«, sagte Mike. »Du erinnerst dich doch, wie dicht der Dschungel dort war. Und diese Kiste kann ich unmöglich in den Fluss setzen, ohne uns alle umzubringen.«
    »Mach dir wegen der Landezone keine Sorgen«, rief Mark Murphy nach vorne. »Ich hab das berücksichtigt.«
    Cabrillo wusste, dass er sich auf den exzentrischen Mr. Murphy blind verlassen konnte.
    »Wechsel den Kurs und gib Wegpunkt Delta ein.«
    »Nicht Delta«, sagte Murph. »Echo.«
    »Echo?«, fragte Juan.
    »Vertrau mir.«
    Der Navigationscomputer des Eurocopters war selbsterklärend, daher tippte Mike die Koordinaten des Hand-GPS ein und lenkte den Hubschrauber nach Südosten. Bisher hatte er den Chopper so ruhig und kontrolliert geflogen, wie man es ihn gelehrt hatte. Gomez Adams wäre stolz auf ihn gewesen.
    »Es sieht so aus, als hätten wir genügend Sprit. Wenn auch knapp«, sagte er.
    »Chef«, rief Mark. »An Steuerbord. Etwa drei Klicks hinter uns.«
    »Was?«
    »Ein Lichtreflex auf der Windschutzscheibe des anderen Choppers.«
    Juan blickte aus dem Seitenfenster. Er sah nichts, zweifelte aber nicht an Marks scharfen Augen. Die Argentinier kamen um einiges schneller hinter ihnen her, als er angenommen hatte. Aber das hätte ihm klar sein müssen. Da ihr Heli Öl verbrannte, hatten sie nicht mehr das Tempo, um der anderen Maschine zu entkommen. Außerdem würde der argentinische Major alles aus seinen Hubschraubern prügeln, um seine Beute zurückzuholen.
    »Mike«, rief er. »Hol aus der Kiste raus, was sie hergibt. Wir bekommen Gesellschaft.«
    Die Turbinen wurden einen Tick lauter, aber sie klangen gar nicht gesund. Metall knirschte irgendwo im Motorgehäuse, und so war es sicher nur eine Frage der Zeit, ehe sie den Dienst quittierten.
    Juan sah sich in der Kabine nach zusätzlichen Waffen um. Das an der Tür installierte Kaliber-.30-Maschinengewehr war zwar eine bessere Option als ihre H&K-Maschinenpistolen, aber auch nur dann, wenn sich der andere Heli von der Backbordseite näherte, wo das Gewehr stand. Er fand eine Medizintasche unter der Sitzbank sowie eine rote Plastikbox, die eine großkalibrige Signalpistole und vier kurze, dicke Patronen enthielt. Juan wusste, dass sein Szenario keinen Zufallstreffer mit einer Signalpatrone enthielt, daher ließ er sie auf der Sitzbank liegen.
    »Mark, bastle mir ein Gurtgeschirr zusammen«, bat er, während er begann, das alte Browning-Maschinengewehr von seinem Kardangelenk abzumontieren.
    Das Gewehr war ein dreißig Pfund schweres, knapp anderthalb Meter langes Altertümchen mit einem einzelnen Pistolengriff am Ende seines klobigen Verschlussgehäuses. Ein Gurt mit fünfzig Messingpatronen hing aus der Tür und erzeugte ein beinahe musikalisches Klingeln, wenn die Patronen gegeneinanderstießen. Er war mit der Waffe einigermaßen vertraut und wusste, dass ihre Zuverlässigkeit legendär war, sie aber auch einen Rückstoß hatte, der einem die Zähne ausschlagen konnte.
    Juan zog sein Hemd aus. Er wickelte den Stoff um den sechzig Zentimeter langen Lauf der Browning und fixierte die Bandage mit dem restlichen Heftpflaster.
    Unterdessen schlängelte sich Murph aus seinem Kampfgeschirr und knüpfte die Nylongurte zu einer langen Schlinge zusammen, die er an einen D-Ring dicht vor der Steuerbordtür hängte. Das andere Ende befestigte er auf der Rückseite von Cabrillos Kampfgeschirr. Aus den Gurten seines Rucksacks band er eine zweite Schlinge, die um Juans Fußgelenke geschlungen würde. Er würde das andere Ende festhalten, um zu verhindern, dass Juan in den Luftsog des Eurocopters stürzte.
    »Ich sehe sie in meinem Spiegel«, meldete Mike aus dem Cockpit. »Wenn du irgendetwas tun willst, dann aber schnell.«
    »Wie weit ist es noch?«, fragte Juan.
    »Zwölf Kilometer bis Echo. Und damit du es weißt, ich sehe nichts als Urwald unter uns.«
    »Ich sagte doch, vertraut mir«, fauchte Mark wütend zurück.
    Juan blickte zu Pulaski hinüber. Er wusste, wäre er nicht angeschossen worden, hätten seine Männer miteinander gescherzt und sich nicht angeschnauzt. Jerrys Kopf pendelte hin und her, und wenn Mark ihn nicht angeschnallt hätte, wäre er auf den Kabinenboden gestürzt.
    »Sie öffnen die Seitentür«, sagte Trono. »Okay, ich sehe einen Mann. Er hat eine Browning, genau wie wir. Er hat gefeuert! Er hat gefeuert!«
    Da er daran gewöhnt war, unbewaffnete Zivilisten zu beharken, die aus ihren Dörfern flohen, hatte der Schütze viel zu früh

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