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Teuflischer Sog

Teuflischer Sog

Titel: Teuflischer Sog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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deutete es als gutes Zeichen, dass sein Vater sich hinsetzte. Die ruhige Fassade, hinter der er seinen Zorn verbarg, machte dann jedoch etwas anderem Platz. »Ihr Verhalten in dieser Angelegenheit ist mehr als nur tadelnswert. Es grenzt an kriminelle Nachlässigkeit.«
    Oh-oh.
    »Es gibt allerdings Dinge, in die Sie zurzeit noch nicht eingeweiht sind, die die Situation ein wenig abmildern. Pläne, die nur den höchsten Kreisen der Regierung bekannt sind. In Kürze wird Ihre Einheit nach Süden in Marsch gesetzt, und es wäre nicht besonders gut, wenn der bekannteste Offizier darin in Arrest genommen wird. Was ich in den offiziellen Bericht über den Vorfall aufnehme, wird davon abhängen, wie gut Sie sich in der bevorstehenden Mission bewähren.«
    »General, darf ich erfahren, wo wir eingesetzt werden?«
    »Noch nicht. In einer Woche etwa werden Sie alles verstehen.«
    Jorge straffte sich. »Jawohl, Sir.«
    »Und jetzt gehen Sie und holen Sie Ihren Hauptmann Jimenez. Ich denke, ich habe in der Zwischenzeit etwas für Sie zu tun.«

12
    Während die Oregon unter Linda Ross’ Kommando Kurs nach Süden nahm, flogen Cabrillo und Hanley per Charter in Richtung Norden nach Houston, wo die Corporation eins von einem Dutzend geheimer Standquartiere in Hafenstädten überall auf der Welt unterhielt. Jedes war mit allem ausgestattet, was ein Team möglicherweise nötig hatte. Sie betrachteten diese Bleibe als einigermaßen zentralen Ort, von wo aus sie ihre Suche nach der Mannschaft des Luftschiffs starten konnten.
    Als sie das Reihenhaus in einem typischen Neubaugebiet dreißig Kilometer vom Stadtzentrum entfernt erreichten, hatten Eric Stone und Mark Murphy bereits die notwendige Beinarbeit – oder, in ihrem Fall, Fingerarbeit – geleistet, da sie absolute Virtuosen waren, was die Internetrecherche betraf.
    Wie Murph gern prahlte: »Es gibt keine Firewall, die ich nicht überwinden kann.«
    Im Gegensatz zu einigen anderen Wohnobjekten der Corporation – das Penthouse in einem Hochhaus in Dubai war so luxuriös wie ein Fünfsternehotel – wirkte der Unterschlupf in Houston eher spartanisch eingerichtet. Die Möbel sahen aus, als seien sie aus einem Katalog bestellt worden, was auch der Fall war. Und der Raumschmuck bestand vorwiegend aus billigen gerahmten Landschaftsfotos. Das Einzige, was das Haus von vierhundert identischen Bauten in der Nachbarschaft unterschied, war der Umstand, dass Wände, Fußboden und Decke in einem der Zimmer mit zentimeterdickem Stahl ausgekleidet waren. Die Tür, obgleich sie völlig normal aussah, war so undurchdringlich wie die eines Banktresors.
    Bereits beim Betreten vergewisserte sich Max, dass der Raum in den drei Monaten seit der letzten Überprüfung nicht geöffnet worden war. Er wechselte die Batterien in jedem Abhörschutzgerät aus und überprüfte das gesamte Haus auf Abhörwanzen, während Juan eine Flasche Tequila öffnete und Eis aus der Tüte voller Kleinigkeiten, die sie in einem Mini-Markt am Flughafen gekauft hatten, hinzufügte. Erst als sie sicher sein konnten, dass das Haus sauber war, verband er seinen Laptop mit dem Internet und stellte ihn im Wohnzimmer auf den Couchtisch.
    Die frühabendliche Südtexassonne brannte durch die Fenster und erzeugte einen grellen Reflex auf dem Schirm. Daher schloss Max die Vorhänge und nahm sich von der zollfreien Spirituose. Mit einem Seufzer ließ er sich neben Juan auf die Couch sinken.
    »Weißt du«, sagte er und strich sich mit dem kalten Glas über seine hohe Stirn, »nach all den Jahren, die ich fast ausschließlich mit unserem eigenen Jet unterwegs war, ist die erste Klasse doch eine Enttäuschung.«
    »Du verweichlichst wohl auf deine alten Tage.«
    »Bah!«
    Der Computer ging online. Juan überprüfte sorgfältig die Sicherheitsprotokolle und rief die Oregon. Augenblicklich erschien ein Bild von Eric und Mark auf dem Schirm. An dem riesigen Fernsehdisplay hinter ihnen erkannte er, dass sie sich in Erics Kabine befanden. Stoney war ein Annapolis-Absolvent, der zur Corporation gestoßen war, nachdem er seine Mindestzeit in Uniform gedient hatte. Es war keineswegs so, dass ihm der Dienst beim Militär nicht gefallen hätte, aber einer seiner Vorgesetzten, der zusammen mit Max in Vietnam gedient hatte, war der Meinung, dass der intelligente junge Offizier seiner Nation besser diente, wenn er in Cabrillos Truppe eintrat. Es war Eric, der seinem Freund Mark Murphy vorgeschlagen hatte, ebenfalls zur Corporation zu gehen. Sie

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